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love sheriffs

love sheriffs

Titel: love sheriffs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina Paura
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ich da nicht zu spät ankommen und feststellen, dass das Klosett ohne mich abgefahren ist.
    Als ich zehn Minuten später wieder im Wohnzimmer auftauche, sagt Daniel: »Ich hoffe, ich bin nicht der Einzige, der bei dir solche Reaktionen auslöst.«
    »Entschuldige, Daniel. Aber die Geschichte mit Max und der Stress in letzter Zeit schlagen mir auf den Magen. In zwei Wochen kommen meine Eltern zurück und es ist noch so viel zu tun. Wenn erst einmal die Tanne weg und der Wintergarten repariert ist und statt eines Baggers ein Pavillon im Garten steht, fühle ich mich wieder wohler. Wenn ich mich wenigstens darauf konzentrieren könnte. Aber in meinem Kopf dröhnt es die ganze Zeit: Max, Max, Max. Nur dass es von Mal zu Mal leiser dröhnt, wie ein Echo. Und das macht mir Angst. Irgendwann ist so ein Echo verhallt. Und dann?«
    »Dann rufst du noch einmal und erzeugst ein neues Echo.«
    »Du meinst, mit einem neuen Namen«, vermute ich. »Mit deinem Namen.«
    »Könntest du dir das nicht vorstellen?«
    »Manchmal höre ich ihn schon«, sage ich. »Ich glaube, wenn ich dich und Tanja nicht gehabt hätte, wäre ich durchgedreht. Oder bin ich das? Bin ich durchgedreht?«
    Daniel lächelt mich an. »Nur ein kleines, entzückendes bisschen.«
    In dem Moment klopft es an der Terrassentür und Kowalski presst sein Gesicht von draußen ans Glas.
    »Wir sind so gut wie fertig für heute«, sagt er, nachdem ich geöffnet habe. »Es wird ja gleich dunkel. Das Ding ist jedenfalls aus dem Boden. Morgen machen wir alles eben und gießen das Fundament für den Pavillon. Am Nachmittag kommt dann ein Tieflader und holt die Tanne und den Bagger ab. Spazieren Sie heute Nacht aber lieber nicht durch den Garten. Nicht dass Sie uns in das Loch fallen! Wär ja schade um Sie, wie? Wo wir uns gerade kennengelernt haben, was? Eigentlich kann man es aber nicht übersehen. Schließlich steht der Bagger direkt davor. Das geht doch in Ordnung so? Oder müssen wir das Loch irgendwie sichern?«
    Ich winke ab. »Nein, schon gut. Außer mir hat heute Nacht niemand etwas im Garten zu suchen. Und ich weiß Bescheid.«
    Daniel und ich schauen uns mit Kowalski zusammen den ausgebaggerten Baumstumpf an - ein Riesentrumm, dessen Wurzeln zwar nicht bis nach China gereicht haben, aber zumindest größer sind als so mancher Chinese. Da auf der einen Seite des Erdloches der Stumpf liegt, auf der anderen der Bagger steht und an den beiden verbleibenden der Aushub ein unbeabsichtigtes Hineinstolpern verhindert, ist eine Absicherung wirklich unnötig.
    Kowalski verabschiedet sich von uns. Er wolle jetzt mit Sven in die Altstadt fahren und in diversen Bars weiterbaggern. Bogdan und Nicu würden nur noch die Plane am Wintergarten fertig anbringen und gingen dann auch.
    Unwillkürlich blicke ich zum Wintergarten, über dessen beschädigter Frontseite eine dunkelblaue Plane hängt, die gerade von zwei Männern festgezurrt wird.
    »Halt!«, rufe ich Kowalski zurück. »Ich dachte, die Plane wäre transparent. Und vor allem unbeschriftet!«
    »Die ist gebraucht«, erklärt Kowalski. »Kostet Sie gar nichts. Gut, nicht?«
    »Nicht gut«, sage ich. »Sie können mir doch keine Plane hinhängen, auf der in Riesenbuchstaben: ARSCHLÖCHER steht!«
    »Aber völlig gratis«, sagt Kowalski.
    »Das muss sofort wieder runter!« Ich laufe auf den Wintergarten zu, fuchtele mit den Armen und brülle die zwei Arbeiter an: »Aufhören! Das muss wieder weg! Hängt diese idiotische Plane ab!«
    »Sie brauchen überhaupt nicht zu schreien«, sagt Sven. »Die zwei verstehen sowieso kein Deutsch. Das sind Rumänen. Oder sind‘s Bulgaren, Kowa?«
    »Rumänen«, sagt Kowalski. »Glaub ich wenigstens. Jedenfalls sprechen sie kein Wort Deutsch. Ich sag ihnen Bescheid, dass sie das Ding wieder runtermachen sollen.«
    »Sie sprechen Rumänisch?«, frage ich erstaunt.
    »Ich? Nee, seh ich so aus?«
    »Aber ich dachte, das hier wären alles Ihre Freunde. Wie verständigen Sie sich dann mit den beiden?«
    »Wir reden nicht viel«, meint Kowalski schulterzuckend. »Deshalb verstehen wir uns auch so prima.«
    »Schön für Sie. Aber noch mal wegen der Plane. Wie wäre es, wenn man die einfach umdreht? So, dass die Seite mit der Schrift nach innen zeigt. Dagegen hätte ich nichts. ARSCHLÖCHER im Haus bin ich gewohnt.«
    »Geht nicht«, sagt Kowalski. »Auf der anderen Seite haben diese Scheißsprayterroristen noch etwas Schlimmeres geschmiert. Also, wenn ich mal einen von denen in die Finger kriege ...

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