love sheriffs
gescheiterten Versöhnungsversuch mit Max. Sie hört mir geduldig zu. Als ich sie frage, was ich denn jetzt machen solle, antwortet sie: nichts. Ich folge ihrem Rat, sitze da und werde nass. Heute Abend kommt Kowalski mit ein paar Helfern und einem Bagger. Bis dahin muss ich wieder zu Hause sein, um zu verhindern, dass die Männer das Haus einreißen. Aber noch ist genügend Zeit, um meiner Tanne beim Wachsen zuzusehen.
Plötzlich legen sich zwei Hände auf meine Schultern. Ich habe Daniel überhaupt nicht kommen hören.
»Du wirst dich erkälten«, sagt er. Und nachdem er mir ins Gesicht gesehen hat: »Du weinst ja. Was ist passiert?«
»Das ist nur der Regen«, meine ich mit einem verkrampften Lächeln.
Daniel setzt sich zu mir, legt seinen Arm um mich und zieht mich zu sich heran. »Und was hat der Regen getan?«
»Er ist blöd«, sage ich. »Er macht alles falsch, alles. Fällt auf die falschen Köpfe. Und wenn ich glaube, er würde mir guttun, und die Zunge rausstrecke, um ihn aufzufangen, dann ... Es ist ein saurer Regen, sauer und kalt.«
»Ich weiß.« Er küsst mich auf die Schläfe und öffnet dann den Schirm, den er dabeihat. Eine ganze Weile sitzen wir schweigend darunter. Der Regen wird stärker und klopft immer drängender an unser kleines Dach. Aber ich habe nicht vor, ihm noch einmal zu öffnen.
Daniel begleitet mich nach Hause. Er befürchtet, Kowalski könne mit seinem Bagger den kompletten Straßenzug plattmachen. Als wir ankommen, ist die Truppe schon da. Der Bagger steht bereits im Garten und hat dabei nur eine eine Hortensie überrollt. Auf der schweren Maschine sitzt ein junger Mann und diskutiert mit Kowalski.
»Das ist Sven«, sagt Kowalski, als wir hinzukommen. »Der holt Ihnen das Ding im Handumdrehen aus dem Boden.«
Sven zieht ein letztes Mal tief an seiner Zigarette und wirft die Kippe achtlos auf den Rasen. »Kommt drauf an«, schwächt er Kowalskis Optimismus ab. »So ein großer Baum hat bestimmt tiefe Wurzeln. Könnte ein Weilchen dauern.«
Da es in einer Stunde dunkel wird, verliert Sven keine Zeit, startet den Bagger und reißt mit der Schaufel neben dem Baumstumpf die Grasnarbe auf. Daniel, Kowalski und ich schauen ein paar Minuten zu. Aber offenbar kann der Mann wirklich mit einem Bagger umgehen.
»Bevor er in China durchstößt, soll er aber aufhören zu graben«, rufe ich über den Lärm des Baggers hinweg Kowalski zu.
»Was ist?«
»Bevor er in China ist, soll er aufhören!«
Kowalski hält sich eine Hand ans Ohr. »Was?«
»China!«, rufe ich.
»Schon erledigt«, schreit Kowalski zurück.
Lachend nimmt Daniel mich am Arm und führt mich ins Haus. »Komm, hier stören wir nur«, meint er.
Ich koche einen Kaffee und wir setzen uns ins Wohnzimmer und beobachten das Geschehen durch das Fenster. Sven baggert sich allmählich nach China durch, Kowalski entastet die Tanne und zwei weitere Männer sind dabei, die zersprungenen Glasscheiben des Wintergartens in einem aufgestellten Container zu entsorgen. Wenn ich so viele Menschen um mich herum arbeiten sehe, schmeckt mir der Kaffee gleich noch mal so gut.
»Nett von dir, dass du mitgekommen bist«, sage ich zu Daniel. »Ich alleine mit einer Horde Bauarbeiter - wer weiß, was da alles hätte passieren können. Schweißgeruch macht mich wild.«
»Dann werde ich demnächst aufs Duschen verzichten«, meint er grinsend.
»Verzichte lieber auf dein neues Aftershave«, sage ich und halte mir demonstrativ die Nase zu. »Das ätzt einem ja die Nasenschleimhäute weg. Dein altes war viel besser. «
»Ich habe kein neues. Das ist das gleiche wie immer -Cool Water.«
»Wirklich? Hast du darin gebadet?«
»Eigentlich nicht. Aber ich werde es in Zukunft sparsamer verwenden. Oder gibt es einen bestimmten Duft, den du gerne hast? Ich richte mich ganz nach dir.«
»Vanille rieche ich gerne«, sage ich. »Und Schuhleder.«
»Ich richte mich doch nicht nach dir.«
»Und ich mag den Geruch von neuen Katalogen und von Pommes.«
Daniel schüttelt den Kopf. »Wenn ich also riechen würde wie ein großer Stiefel voller Pommes mit Vanillesoße und dazu noch einen Stapel Kataloge unterm Arm hätte ...«
»Könnte ich dir nicht widerstehen.«
»Hmmm«, macht Daniel. »Vielleicht sollte ich ...«
Ich höre nicht länger zu. Der Gedanke an Pommes mit Vanillesoße in Verbindung mit Daniels coolem Duftgewässer hat in mir plötzlich eine Übelkeitswelle ausgelöst. Sofort springe ich auf und rase zur Toilette. Noch einmal möchte
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