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love sheriffs

love sheriffs

Titel: love sheriffs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina Paura
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itzebitzeklitzekleines bisschen?«
    Das gibt‘s ja wohl nicht! Meine Mutter, die mich als Kind verbal eimerweise mit Ausrufezeichen gefüttert hat, fängt bei ihrer Katze plötzlich an, in der Babysprache zu säuseln, als hätte sie nur noch Alete in der Birne. Das ertrage ich keine Sekunde länger!
    So schnell es meine lädierten Beine zulassen, humple ich zum Telefon. »Hallo, Mamami«, melde ich mich mit gekünstelter Fröhlichkeit, »hier spricht die Mullemulle-Pia. Kennst du mich noch? Ich bin deine itzibitzibatzi Tochter.«
    »Himmel, Pia! Hast du mich jetzt erschreckt«, ruft meine Mutter und ich höre sie einmal tief durchatmen. »Wie geht es dir?«
    »Mir geht es ganz toll, wirklich, einfach supertoll geht‘s mir. Aber ich will dich nicht länger stören. Du wolltest ja schließlich mit deinem Mullemullekätzchen telefonieren. Warte, ich bringe Rosina das Telefon, dann könnt ihr ungestört reden. - Rosina, deine Mamami will dich sprechen! Rosina! - Ich habe übrigens deine E-Mail erhalten. Das finde ich ja unglaublich nett von dir, dass du an mich denkst. Ich freue mich schon auf deine nächste Mail.«
    »Pia.« Meine Mutter stößt einen tiefen Seufzer aus. »Was ist los mit dir? Du klingst irgendwie ...«
    »Ich kann nicht fassen, dass du mit deiner Katze telefonierst, aber deiner Tochter nur eine blöde Mail schickst!«, sage ich wütend.
    »Na, umgekehrt würde es wohl wenig Sinn machen.«
    Ich stoße ein unmoduliertes Brummstöhnen aus, das sich aus Ärger- und Schmerzlauten sowie hinuntergeschluckten Beleidigungen zusammensetzt.
    »Pia, ich habe dir doch geschrieben, dass wir derzeit keine Möglichkeit zum Telefonieren haben. Es wäre nett, wenn du das zur Kenntnis nehmen würdest. In der nächsten Stadt gibt es nun einmal lediglich das Internetcafe und eine Telefonzelle, aber die ist außer Funktion.«
    »Und jetzt rufst du gerade mit deiner Haarbürste an oder wie?«
    »Oh, Pia, bitte! Wir sind gerade bei den Carriellos, guten Freunden von uns. Die haben uns ihr Telefon netterweise zur Verfügung gestellt.«
    »Wissen die, dass Rosina eine Katze ist?«
    »Es war sogar deren Idee, stell dir vor. Sie machen es mit ihren Katzen genauso, wenn sie im Urlaub sind. Damit diese wieder einmal ihre Stimmen hören und nicht denken, Herrchen und Frauchen seien von Wölfen gefressen worden.«
    »In der Toskana gibt es Wölfe?«
    So langsam glaube ich, die italienische Sonne tut meiner Mutter nicht gut. Vor dem Urlaub war sie eigentlich ziemlich normal. Und jetzt ruft sie ihre Katze an, um ihr mitzuteilen, dass sie nicht von Wölfen gefressen worden ist. Als würde irgendein Wolf meine Mutter fressen! Das wäre ja Kannibalismus.
    »Pia, du stellst dich wieder einmal dümmer, als du bist«, irrt sich meine Mutter. »Tiere haben einen Urinstinkt, der sich über zigtausend Jahre Überlebenskampf entwickelt hat. Wenn ein Tier seine Gruppe verlässt und nicht wiederkommt, dann vermuten die anderen naheliegenderweise, dass es von einem größeren Tier gefressen worden ist, zum Beispiel von einem Wolf.«
    »Und wenn ein Wolf das Rudel verlässt und nicht wiederkommt?«
    »Dann ist er eben von einem Bären gefressen worden.«
    »Und wenn ein Bär ...«
    »Pia, Schluss jetzt!«, unterbricht mich meine Mutter hörbar genervt. »Ich hätte übrigens nach Rosina gleich dich angerufen.«
    »Interessante Reihenfolge«, stelle ich kühl fest. »Hast du in deinem Richterzimmer nicht noch irgendeine Topfpflanze zurückgelassen, der du zuerst verklickern musst, dass dich keine Kuh gefressen hat?«
    Aber meine Mutter hat offenbar keine Lust mehr, sich weiter mit mir zu streiten. Sie ignoriert meine Spitzen einfach und in den nächsten zehn Minuten erzählen wir uns gegenseitig, dass es nichts zu erzählen gibt.
    »In ein paar Wochen sind wir ja wieder zurück. Hältst du so lange die Stellung, Pia?«
    »Ich habe alles im Griff«, sage ich. »Grüße Papa von mir - und nimm dich vor den Wölfen in Acht!«
    Nach Gesprächen mit meiner Mutter bin ich immer extrem müde oder extrem wach. Diesmal hat sie mir meine Kräfte via Telefon aus dem Körper gesaugt. Ich will nur noch nach Hause und ins Bett. Keine Lust mehr, irgendetwas aufzuräumen. Morgen muss ich ausgeschlafen sein, wenn ich den Tag mit der Teuser als Chefin durchstehen will.
    Ich lege mich auf den Boden und rufe Rosina ein Lebewohl unter die Couch. »Du hast Wasser, du hast Trockenfutter und in der Küche liegt Fisch auf dem Boden«, erkläre ich ihr. »Schlaf gut,

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