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love sheriffs

love sheriffs

Titel: love sheriffs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina Paura
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Und Ihre Blödheit kriegen wir auch noch in den Griff.
    Das Ding, das Sie euphemistisch ein Arrangement nennen, scheint mir in Wirklichkeit ein großer, hässlicher Fleck zu sein, der Ihre Partnerschaft verschmutzt. Den scheuern wir jetzt weg. Rubbeldiputz, fort ist der Schmutz. Und wenn Ihr Mann etwas dagegen hat: Schrubbet das Bürstchen, weg mit dem Würstchen!
    Sehen Sie, wie schön blank und glänzend wieder alles vor Ihnen liegt? Alle Möglichkeiten stehen Ihnen offen. Sie wollen zurück in Ihren Beruf? Gehen Sie gleich morgen zur Arbeitsagentur. Sie wollen die bisherige Aufteilung beibehalten, aber zu neuen Bedingungen? Holen Sie sich einen Zettel und notieren Sie Ihre Forderungen.
    Ihr Mann spielt sich auf, weil er das Geld nach Hause bringt? Dann soll er Ihnen auch ein Gehalt zahlen. Urlaub, Urlaubsgeld, geregelte Arbeitszeiten, Überstundenzulage - warum soll das auf privater Ebene nicht genauso ausgehandelt werden können wie im normalen Arbeitsleben? Gründen Sie die erste Hausfrauengewerkschaft! Die IG Sisyphus.
    Da spielt lhr Mann nicht mit?
    Tja, dann wird gestreikt, Schwester! Dann bleibt die Küche kalt, das Hemd knautschig und der Fußboden entwickelt eine Haftkraft, die einem die Schuhe auszieht. Das Bad verkalkt allmählich zum Korallenriff, im Garten hilft nur noch Brandrodung und die Fenster bedeckt eine solche Dreckschicht, dass Einbrecher lieber ein Loch in die Mauer bohren.
    Ach ja, falls Ihr Mann es wagen sollte, seine Mutter als Streikbrecherin einzusetzen, dann müssen Sie die Kampfzone auch aufs Ehebett ausweiten. Mal schauen, wie weit seine Mami bereit ist zu gehen.
    Hören Sie bloß auf, die Schuld für Ihre Unzufriedenheit bei sich selbst zu suchen. Die Männer, unsere miesen Unterdrücker, sind natürlich schuld an allem. Wenn sie nicht einmal mehr für Schuldzuweisungen taugen, dann weiß ich auch nicht, aus welchem Grund es überhaupt Männer gibt. Der Sex kann es ja wohl nicht sein!
    Und falls Sie Hilfe brauchen: Ein kleiner Anruf genügt und ich reite an Ihrer Seite, um Ihnen Rückendeckung zu geben. Ich werde schon mal meinen Revolver laden.
    Ihr Love Sheriff Pia
    * * *
    Seitdem ich mit Bluhmfeld aneinandergeraten bin, mag mein Computer mich nicht mehr und zickt herum, als wollte er mich imitieren. Werner meint zwar, unser Computerexperte stecke dahinter, aber ich werde ganz bestimmt keine voreiligen Beschuldigungen an diese Adresse mehr loslassen. Systemsteuerung. Das hängt mir heute noch nach. Ein paar meiner lieben Kollegen nennen mich hinter meinem Rücken schon »die Zerstörung«. Sie wollen mich damit ärgern, aber eigentlich gefällt mir der Beiname. Pia, die Zerstörung. Klingt doch gut.
    Heute fühle ich mich allerdings eher wie Pia, die Zerstörte, die mit verheulten Augen an ihrem Schreibtisch sitzt und darauf wartet, dass ihr spezieller Freund Bluhmfeld sich dazu herablässt anzurufen, um ihr mitzuteilen, dass der launische Server ihren Computer endlich wieder ins Netzwerk aufgenommen hat. Mein Computer und ich -zwei ausgestoßene Wölfe, die durch die feindliche Wildnis hinken.
    Verheult sind meine Augen deshalb, weil ich mich heute Morgen übelst mit meinem Freund gestritten habe. Dass Crocks sich erst ungefragt mein Auto nimmt und es dann zu Schrott fährt, hat mir den Rest gegeben. Das war der berühmte Tropfen, der den heißen Stein aushöhlt. Ich bin der heiße Stein und Crocks hat mich kaputtgetropft.
    Als einzige Entschuldigung hat dieser unverschämte Kerl lediglich vorgebracht, dass er sich nun einmal keinen Stuntfahrer leisten könne. Sein Budget sei durch das neue Sauriermodell, das er sich hat anfertigen lassen, ohnehin schon überzogen. Deshalb habe er selbst gelenkt und dabei so sehr darauf geachtet, ja nicht gegen die Nebelmaschine zu fahren, dass er auf der anderen Seite gegen einen Scheinwerfer geknallt sei.
    »Daraufhin habe ich die Kontrolle verloren und bin in einen Zaun gerauscht«, hat er erklärt.
    »Die Kontrolle hast du doch schon verloren, seitdem du laufen kannst«, habe ich erwidert.
    »Ich mache es wieder gut, Pia, kein Thema. Ich habe schon alles in die Wege geleitet, wie gesagt.«
    Ich lache höhnisch. »Das letzte Mal, als du etwas gutgemacht hast, das war ... das war ... das war noch nie.«
    »Dann wirst du dich bald wundern«, entgegnet er mit einem zuversichtlichen Grinsen. »Ich habe dir über einen guten Freund von mir ein Auto besorgen lassen, das ist wie für dich gemacht.«
    »Aus Schokolade?«, frage ich.
    »Nein, aus

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