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Love Train

Love Train

Titel: Love Train Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katrin Lankers
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überfahren wurde, weil sie in der Hektik vergessen hatte, auf den Linksverkehr zu achten) und erreichten völlig außer Atem den Trafalgar Square. Ich zückte mein Handy: Es war Punkt zwölf!
    Â»Und wo stecken die beiden nun?« Mein Blick streifte die Löwen, die in ihrer bronzenen Gleichgültigkeit den Platz zu bewachen schienen. Dann flog er über eine Gruppe von mindestens hundert Kindern und ihren Betreuern, die es sich für ihren Mittagsimbiss auf Jacken und Taschen direkt auf dem Boden bequem gemacht hatten. Schließlich landete er bei den beiden Brunnen mit ihren golden in der Sonne glänzenden Fontänen und dem leuchtend blauen Wasser. Und dort saßen sie, am Rand des Brunnens, und hatten ihre Füße ins Wasser gestreckt. Juli entdeckte Tobias und Felix im selben Moment wie ich.
    Â»Hallo!«, rief sie so laut, dass sich alle hundert Kinder zu ihr umdrehten, und winkte dabei so wild, dass ihre silbernen Armreifen klirrten. Natürlich hatten auch die Jungs Juli gehört, und Tobias hob die Hand zum Gruß, während Felix in unsere Richtung nickte.
    Â»Na, wart ihr erfolgreich?«, begrüßte Juli die beiden, nachdem wir uns durch die picknickenden Kinder hindurchgeschlängelt hatten, und ließ sich neben Tobias auf den Brunnenrand sinken, streifte die Sandalen von den Füßen und streckte sie ebenfalls ins Wasser.
    Â»Hallo erst mal.« Tobias betrachtete meine Schwester von oben bis unten und nickte anerkennend. Ich stand unschlüssig herum, bis Felix schließlich neben sich auf die steinerne Brunnenumrandung klopfte: »Setz dich doch.« Also setzte ich mich und ließ die Finger im Wasser baumeln. Brr, kalt. Auf ein Fußbad hatte ich definitiv keine Lust.
    Â»Und, wie geht es euch? Hattet ihr Spaß in London?« Tobias bemühte sich, ein Gespräch in Gang zu bringen.
    Â»Ja, total«, antwortete Juli überschwänglich. Dann verstummte sie wieder. Das war so untypisch für Juli, dass ich ihr einen irritierten Blick zuwarf.
    Juli starrte in den Brunnen, als könnte sie darin ein spannendes Gesprächsthema finden, das das unbehagliche Schweigen vertreiben würde. Die ganze Situation fühlte sich komisch an. Das letzte Mal, dass wir uns in dieser Viererkonstellation gesehen hatten, waren drei von uns besoffen und bekifft gewesen und hatten einen ziemlich bekloppten Plan ausgeheckt. Und jetzt schien es mir, als würden sie sich fragen, ob das Ganze bei Tageslicht betrachtet überhaupt so eine gute Idee gewesen war. Was mich betraf: Ich fragte mich das ja ohnehin schon die ganze Zeit.
    Â»Dann lasst mal sehen!« Tobias hatte seine möglichen Zweifel zumindest schnell überwunden.
    Â»Ihr zuerst«, forderte Juli.
    Â»Na, wenn schon, dann alle gleichzeitig«, lenkte Tobias ein und tat lässig. Die nassen Füße wurden aus dem Brunnen gezogen, die Handys aus den Taschen geholt und jeder von uns scrollte für ein paar Sekunden nach dem richtigen Schnappschuss. »Eins, zwei, drei«, zählte Tobias – und wir streckten den anderen unsere Smartphones hin.
    Tobias griff sofort nach Julis, sie schnappte sich seins, und so tauschten Felix und ich unsere Geräte, wobei ich mir fast sicher war, dass Felix kurz die Augen verdrehte, aber das war hinter seiner dicken Brille nicht so gut zu erkennen.
    Ich hatte noch nicht mal auf das Display geschaut, da brüllte Juli bereits: »Das ist doch nicht euer Ernst!« Gespannt betrachtete ich das Bild in meinen Händen und musste schmunzeln: Die beiden hatten es sich sehr leicht gemacht. Siegessicher grinsten sie in die Kamera und hielten Tassen aus dem Souvenirshop hoch, auf die zwischen kitschigen Blütenranken ein Bild der Queen gedruckt war. Dagegen war meine Idee mit der Wachsfigur ja regelrecht phänomenal gewesen!
    Â»Das gilt nicht!«, ereiferte Juli sich weiter, wurde aber von Tobias unterbrochen.
    Â»Moment mal, du hast nur vorgegeben, dass wir ein Bild von uns mit einem Mitglied des Königshauses machen sollen. Du hast nicht gesagt, dass wir uns nicht mit einem Foto eines Mitglieds des Königshauses ablichten dürfen!« Er zog provokativ die Augenbrauen hoch. »Hab ich recht oder hab ich recht?«, wandte er sich an Felix.
    Â»Definitiv«, stimmte sein Kumpel zu. Juli seufzte nur und schüttelte den Kopf.
    Â»Wenn das geklärt wäre, lass uns mal sehen, was du zu bieten hast.« Tobias vertiefte sich in das

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