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Love Train

Love Train

Titel: Love Train Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katrin Lankers
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weiß nicht … ich dachte einfach, es wäre schade … wenn du deine Gedanken immer nur … für dich behältst.« Juli stotterte herum, so kannte ich sie gar nicht.
    Ich schaute auf den Rechner, dann zu meiner Schwester, dann wieder auf den Rechner.
    Die Idee war … beängstigend. Aber auch bombastisch. Ein eigener Blog! Ich würde etwas schreiben – und andere würden es lesen. Ich musste nicht alle meine Gedanken für mich behalten, ich konnte sie teilen, aber wenn ich wollte, dabei ganz anonym bleiben – das Foto von mir musste ich natürlich noch austauschen!
    Â»Das ist …«, sagte ich.
    Â»Ja?«, fragte Juli ungeduldig.
    Â»Wow. Danke.«
    Juli strahlte.
    Â»Aber was soll ich denn schreiben?« Ein Anflug von Unsicherheit mischte sich in das Hochgefühl. »Ich meine, ich hab doch eigentlich gar nichts Wichtiges zu sagen.«
    Juli lachte und zeigte auf meine rote Kladde, die neben mir lag. »Fang doch einfach damit an, das abzutippen, was du über Verona geschrieben hast. Ich glaube, das könnte noch ein paar anderen Leuten außer mir gefallen.«
    Â»Meinst du ehrlich?« Ich zögerte noch immer. Die Idee, einen Blog zu haben, war das eine, die Umsetzung das andere.
    Â»Natürlich.« Juli hatte zu ihrem selbstbewussten Ich zurückgefunden. »Glaubst du, dass ich mir sonst die ganze Mühe gemacht hätte?«
    Also griff ich nach meinem Tagebuch und fing an zu tippen.

Pech im Spiel, Glück in der Liebe … daran glaube ich nicht . Denn wenn diese Weisheit stimmt, dann müssten die Traummänner bei mir Schlange stehen .
    dreamgirl-blog.d e
    Wir waren spät dran, als wir endlich am Casino ankamen. Unsere Jugendherberge lag außerhalb am Cap d’Ail (dem Knoblauch-Kap, wenn man Julis Übersetzung glauben durfte), wunderschön am Strand, aber so mussten wir erst mit dem Zug nach Monaco fahren. Und unser Styling hatte länger gedauert als geplant. Juli bestand darauf, dass ich ihr Emma-Watson-Kleid aus London anzog und dazu ihre Peeptoes. Außerdem hatte sie mir die Haare hochgesteckt und meinen eigenen, eher dezenten Schminkversuch mit einigen beherzten Kajalstrichen und ihrem knallroten Lippenstift in einen Femme-fatale-Look abgewandelt. Ich kam mir verkleidet vor, aber Juli ließ meinen Protest nicht gelten. »Dieses Mal willst du doch nicht vor der Tür bleiben, oder?«
    Wie ich feststellen musste, hatte Juli mit der Kleiderwahl richtiggelegen – sie selbst trug einen cremefarbenen Hauch von einem Kleid aus Paris. Außer uns strebten mehrere Damen in Abendgarderobe sowie Herren in schwarzen Anzügen auf das schmucke Portal des Casinos zu. Davor parkten Sportwagen, die sehr schnell und sehr teuer aussahen.
    Etwas wackelig – keine Ahnung, ob es an den hohen Absätzen oder meinen Puddingknien lag – stöckelte ich neben Juli die breiten Stufen zu den drei Eingangstüren hinauf, die von einem gusseisern gerahmten Glasvorbau überdacht wurden, der in blauem Licht erstrahlte. Sehr stylish! Wäre ich nicht so damit beschäftigt gewesen, nicht zu stolpern, wäre ich garantiert noch viel aufgeregter und vor allem von dem Prachtbau beeindruckt gewesen. Doch so starrte ich nur den livrierten Türsteher an, der mit strengem Blick unter seiner in die Stirn gezogenen Kappe den Eingang bewachte. Würde er mich durchlassen oder direkt an der Tür abweisen und mir damit diese Aufgabe unerfüllbar machen?
    Ich hielt die Luft an, während Juli dem Mann gewinnend zulächelte, doch der interessierte sich weder für mich noch für meine Schwester, sein Blick ging einfach über uns hinweg. Als ich mich umdrehte, entdeckte ich eine Gruppe von vier Typen, die in ihren wild gemusterten Shorts und Badelatschen aussahen, als kämen sie direkt vom Strand. Während Juli und ich ungehindert durch die Tür traten, hörte ich noch, dass der Portier den Beachboys erklärte, der Eintritt sei nur mit angemessener Bekleidung gestattet. Ich stieß erleichtert den Atem aus. Doch kaum hatten wir ein paar Schritte gemacht, zog ich schon wieder scharf die Luft ein, dieses Mal vor Ehrfurcht.
    Meine Güte, war das bombastisch! Die Eingangshalle, in der wir uns befanden, hatte die Ausmaße einer Turnhalle. Auf dem Boden bildeten schwarzer und weißer Marmor ein Muster mit riesigen Sonnen, darin spiegelten sich die unzähligen Lampen, die nicht nur an der Decke, sondern

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