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Love Train

Love Train

Titel: Love Train Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katrin Lankers
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so heftig auf die Schulter, dass ich den Stoß ebenfalls spürte. Hä?
    Â»Urlaub, was sonst?«, erwiderte Felix, als sei es das Selbstverständlichste auf der Welt, dass er den Türsteher im Casino Monte Carlo kannte. Sein Verschwörerlächeln in Paris fiel mir wieder ein – war das sein geheimnisvoller Plan gewesen? Und wenn ja, würde er aufgehen?
    Â»Mensch, Felix, wir haben uns ja ewig nicht mehr gesehen«, freute sich der andere. »Lass mal überlegen … bei Tante Hildes Achtzigstem, oder? Wie lange ist das her? Zwei Jahre? Drei? Warum hast du denn nicht Bescheid gesagt, dass du kommst?«
    Â»Wollte ich, aber ich bin die letzten Tage nicht bei Facebook reingekommen«, erklärte Felix. »War außerdem eine eher spontane Entscheidung.«
    Â»Tja, na dann. Schade, jetzt muss ich arbeiten. Aber lass uns nachher noch einen zusammen trinken, ja? Bring deine Freundin ruhig mit.« Erst jetzt schenkte er mir einen Blick. »Sag mal, ist die nicht ein bisschen jung für dich?«, fragte er plötzlich skeptisch. Mein ohnehin schiefes Lächeln gefror. »Du weißt aber, dass der Eintritt hier erst ab achtzehn ist?«
    Â»Natürlich, Clemens, was denkst du denn? Meinst du, ich würde mich mit einer abgeben, die jünger ist?«, erwiderte Felix so ruhig, als wären seine Worte nichts als die Wahrheit. Und vielleicht waren sie das, schoss es mir durch den Kopf, wahrscheinlich hatte Felix keinerlei Interesse an mir, außer dass er mich durch diese Tür bringen wollte.
    Â»Wenn du’s sagst«, gab Clemens amüsiert zurück. »Na dann, viel Spaß, ihr zwei.« Und damit winkte er uns durch die breite Tür.
    Kaum hatte er uns wieder den Rücken zugedreht, nahm Felix seinen Arm von meiner Schulter. Augenblicklich spürte ich die Nervosität mit voller Wucht zurückkehren.
    Â»Wer war das denn?«, flüsterte ich.
    Â»Das war mein Cousin Clemens, ein eingebildeter Schnösel, wenn du es genau wissen willst. Er arbeitet schon seit ein paar Jahren hier im Casino und glaubt, er wäre ein ganz Cooler, weil er hier als Türsteher Geld verdienen darf.«
    Â»Und woher wusstest du, dass er heute Abend arbeitet?« Ich fand, dass Felix seinen tollen Plan ein bisschen zu sehr dem Zufall überlassen hatte.
    Â»Facebook! Er ist so mächtig stolz auf seinen Job, dass er es alle Welt wissen lässt, wenn er in Monaco ist. Und als Ferienkraft arbeitet er dann fast jeden Abend.«
    Â»Aber ich dachte …«, fing ich an, doch als ich Felix breit grinsen sah, wurde mir klar, dass er auch in diesem Punkt nicht die Wahrheit gesagt hatte. Ich schüttelte ungläubig den Kopf. »Du bist ein verdammt guter Lügner.«
    Â»Ein verdammt guter Spieler, würde ich sagen«, widersprach er. »Das klingt ein bisschen netter.«
    Â»Ich schätze, das wirst du heute Abend beweisen können!«
    Mittlerweile waren wir in einen weiteren pompösen Saal mit Deckenmalereien, glitzernden Kronleuchtern und zahlreichen Säulen gelangt, aber das Faszinierendste waren die Spieltische, die im Kreis aufgestellt waren und an denen Casinobesucher saßen. Weitere Gäste standen um die runden Absperrungen bei den Tischen herum, Kellner drängten sich mit Tabletts vol ler Cocktailgläser durch die Menge und die Croupiers sagten den Spielverlauf an. An allen Tischen wurde gespielt, und im Saal lag ein Summen, das nicht nur von den vielen Stimmen, sondern auch von der spürbaren Anspannung zu kommen schien. Es war wie eine Szene aus einem Film, nur real. Ich bekam meinen Mund vor Staunen kaum noch zu.
    Â»Roulette, Black Jack, Poker oder lieber zu den Spielautomaten? Worauf hast du Lust?«, erkundigte sich Felix, doch ich zuckte nur überwältigt mit den Schultern. Juli stieß in diesem Moment zu uns, weil Tobias sich abgesetzt hatte, um sein Glück beim Pokern zu probieren. Sie sah ähnlich ratlos aus wie ich, aber gleichzeitig war deutlich zu erkennen, wie aufregend sie das alles fand.
    Â»Roulette«, entschied Juli mit einem Blick auf die umstehenden Tische und ich schloss mich an.
    Â»Soll ich die Jetons besorgen?«, fragte Felix, worauf Juli und ich beide unser Geld aus der Tasche holten und ihm in die Hand drückten. Mein letzter Hunni, dachte ich wehmütig. Hoffentlich kam das Geld von meinen Eltern bald auf meinem Konto an, sonst konnte ich im schlechtesten Fall morgen früh nicht einmal

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