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Love you, hate you, miss you: Roman (German Edition)

Love you, hate you, miss you: Roman (German Edition)

Titel: Love you, hate you, miss you: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Scott
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erinnerte, in der Mittelschule gewesen.
    Okay, dachte ich mir, schlimmer konnte es heute nicht mehr werden. Oder komischer.
    Aber das war ein Irrtum   …
    Mel und Beth sind zusammen. Richtig zusammen, die ganze Hey-guckt-mal-wir-gehen-miteinander-Nummer. Ich hab es in Englisch mitgekriegt, als sie Händchen haltend in die Klasse schlenderten. Corn Syrup kam gleich hinter ihnen rein. Sie sah okay aus. Wir setzten uns wieder in unserer Arbeitsgruppe zusammen und Caro stritt mit Mel und ignorierte mich total. Patrick hätte sie genauso ignoriert, wenn er da gewesen wäre, was aber nicht der Fall war.
    Was gestern war, alles, was Caro mir gesagt hat, war wie ausgelöscht. Als sei es nie gewesen. War das etwa alles nur gespielt? Oder – nein, warte – vielleicht so was wie ein Plan, um   … ach, vergiss es. Ich habe keine Freunde, kein Leben, nichts. Beth würde nie ihre Zeit damit vergeuden, eine Null wie mich in die Pfanne zu hauen. Ich bin unter ihrer Würde. Und Corn Syrup macht sowieso nie was von selber. Gestern, das   …
    Gestern war sie einfach high von ihren Haarspraydünsten oder was auch immer.
    Caro machte nicht den Eindruck, als würde ihr das mit Mel und Beth besonders nahe gehen. Mel dagegen benahm sich irgendwie komisch. Er ignorierte mich, außer dass er mich fragte, wo Patrick war (als ob ich seine Aufpasserin wäre!), und stritt die ganze Stunde mit Caro herum. Dabei warf er ihr dauernd beschwörende Blickezu, als wollte er ihr eine Frage stellen, ohne sie in Worte zu fassen.
    Als Caro endlich den Mund aufmachte, um etwas zu sagen, ging Beth vorbei und ließ ihre Finger über Mels Nacken gleiten. Mels Augen wurden sofort glasig und er bekam diesen dümmlichen Blick, den alle Typen draufhaben, sobald sie an Sex denken.
    Ich warf Caro einen Blick zu, aber die lächelte strahlend, himmelte Mel und Beth an, als seien sie das Traumpaar des Jahrhunderts und nicht total zum Kotzen. Wahrscheinlich hätte sie ihnen auch noch ihren Tisch zur Verfügung gestellt, damit sie es miteinander treiben konnten.
    Beth sagte, natürlich zu Corn Syrup und nicht zu mir: »Und? Was ist jetzt mit Freitag? Hast du mal wegen Joe gefragt?«
    »Nein, noch nicht, obwohl ich an nichts anderes mehr denken kann, seit du mir den Tipp gegeben hast«, sagte Caro und ihr Lächeln nahm geradezu bedrohliche Formen an – ich hatte Angst, es würde ihr das Gesicht zerreißen. Zu Mel gewandt fügte sie hinzu: »Kannst du vielleicht rauskriegen, ob Joe zu Tammys Party kommt?«
    »Joe Regent?« Mel klang geschockt. Joe ist einer der wenigen Intelligenzbolzen an der Schule, die es tatsächlich in die Footballmannschaft geschafft haben. Er wird von allen Mädchen angeschmachtet, aber für mich bleibt er immer der Typ, der mal zu Julia sagte, dass ihre Augen »wie Samt« seien, und dann fast in Tränen ausbrach, als sie ihn auslachte.
    Caro nickte. »Ja, genau – er ist total süß und ich will wissen, ob er kommt, weil   … naja, du weißt schon   …«
    Mel runzelte die Stirn, und sobald die Glocke läutete, schoss er zur Tür raus. Beth war so sauer, dass ich laut lachte. Sie würdigte mich natürlich keines Blickes, aber Caro schon – ihre Augen waren schmal und unglücklich.
    »Er geht wahrscheinlich Patrick suchen«, sagte sie, und als sie sich zu Beth umdrehte, wurden ihre Augen wieder groß und strahlend und fröhlich.
    »Ja, ich weiß, Caro. Ich versteh nur nicht, warum Mel immer noch mit ihm rumhängt. Was ziehst du eigentlich zu der Party an?«
    »Weiß noch nicht. Du musst mir unbedingt helfen, Beth, sonst dreh ich durch.« Caro lächelte, stopfte ihr Buch in ihre Tasche, schleuderte ihre Haare zurück und ging mit Beth hinaus. Ganz die ergebene Anhängerin, nur dass sie die linke Hand, die an der Seite herunterhing, zur Faust geballt hatte – ein stummer, wütender Protest. Ich ging hinter den beiden den ganzen Flur entlang und Caros Faust lockerte sich keinen Augenblick.
    Und da wusste ich, warum das gestern passiert war.
    Gestern, als Caro hinter mir herkam und wir zu ihr nach Hause gingen, da waren Mel und Beth schon zusammen und ich wette, dass Caro das gestern Morgen erfahren hat. Es wäre typisch für Beth, kein Wort zu sagen und Caro dann hinterrücks in der Schule damit zu überfallen. Und mit Unschuldsmiene zu säuseln: »Oh, ich dachte, ich hätte es dir gesagt. Ich meine, das weiß doch schon jeder«, um ihr dann alles bis ins Kleinste zuberichten und sich an ihrem Gesicht zu weiden. Natürlich vor

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