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Love you, hate you, miss you: Roman (German Edition)

Love you, hate you, miss you: Roman (German Edition)

Titel: Love you, hate you, miss you: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Scott
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versammelter Mannschaft, damit jeder sehen konnte, wie Caro die Klappe runterfiel.
    Caro ist mir gestern gefolgt, weil sie wegwollte. Deshalb war sie so außer sich. Nicht, weil ich ihr die Meinung gesagt hatte, und später, als wir bei ihr waren, ging es auch nicht um mich. Es ging nur um sie, weil sie so tun wollte, als würde sie sich nicht einfach alles gefallen lassen und gute Miene zum bösen Spiel machen. Mit mir konnte sie gefahrlos reden, ihrer Wut freien Lauf lassen. Ich blöde Nuss. Es war wieder genau wie früher in der Mittelschule, nur dass Caro jetzt keine Angst mehr haben musste, Beth könnte dahinterkommen. Das Problem ist nur   …
    Also, ich dachte tatsächlich, dass Caro vielleicht wieder mit mir befreundet sein will. Natürlich nicht, dass wir in der Schule miteinander rumhängen, sondern nur   … Ich weiß nicht. Dass wir vielleicht manchmal reden können oder so. So wie gestern. Ich dachte wirklich, wir hätten gestern miteinander geredet. Ich dachte, es war ein echtes Gespräch.
    Ich bin so dumm.

124   Tage
     
     
    Julia,
    ich schwör’ Dir , der Tag heute war eigentlich wie drei Tage. Das ist in letzter Zeit immer so.
    Mit meinen Eltern ist es der wahre Horror. Immer wieder fangen sie von meinem Schuleschwänzen an (»Wie läuft’s denn jetzt?« und »Weißt du überhaupt, warum du geschwänzt hast?«), sodass ich ihnen am liebsten die Sache mit Corn Syrup auftischen würde, um sie zum Schweigen zu bringen. Aber ich will kein Mitleid von ihnen. Ich will einfach, dass sie aufhören, die besorgten Eltern zu spielen. Dauernd sehen sie mich an und lächeln, so ein ängstliches, brüchiges Lächeln, und ich kann es nicht ertragen. Sie sollen endlich aufhören, so zu tun, als ob   … als ob sie mich um sich haben wollten. Ich würde ihnen gern sagen, dass ich nicht vergessen habe, was ich ihnen über die Unfallnacht erzählt habe. Und dass ich weiß, dass sie es auch nicht vergessen haben – was ich Dir angetan habe. Ich möchte sie fragen, warum sie nicht darüber sprechen. Und ich möchte sie anschreien, dass sie mir endlich sagen sollen, was ich bin, damit wir es hinter uns bringen.
    Ich habe vorhin bei Dir zu Hause angerufen. Eine automatische Frauenstimme meldete sich und die Telefongesellschafterklärte mir höflich, dass sich die Nummer, die ich gewählt habe, leider geändert hat. Die neue Nummer wurde nicht bekannt gegeben.
    Bisher wusste ich zumindest, dass jemand ans Telefon gehen würde, wenn ich angerufen habe, verstehst Du? Ich habe die Stimme von Deiner Mom gehört. Ich konnte so tun, als ob. Jetzt hab’ ich nicht mal mehr das.
    Ich möchte die Treppe runtergehen und mich vor meine Eltern stellen, die wahrscheinlich eng aneinandergekuschelt auf dem Sofa sitzen. Warum zum Teufel können sie sich nicht wie normale Eltern benehmen und durchs Zimmer gehen, ohne dauernd aufeinander zu achten? Wie kommt es, dass ich schreien möchte, wenn sie mich ansehen, schreien, bis mir die Stimme versagt?
    Ich möchte ihnen den Mund aufstemmen, sie zwingen, das Wort MÖRDERIN auszusprechen.
    Warum sagen sie es nicht? Warum kriegen sie es nicht endlich über die Lippen? Ich denke dauernd daran. An das Warum. Warum sagen sie nicht, was wir alle wissen? Warum sagen sie nicht die Wahrheit? Warum ich Dir das angetan habe? Und warum ich es für eine gute Idee hielt, dafür zu sorgen, dass Du Kevin mit einem anderen Mädchen ertappst. Warum ich, als Du so verzweifelt warst, gedacht habe, es sei das Beste, Dich ins Auto zu lotsen und wegzufahren. Warum ich Deine Hand genommen, Dich angelächelt und Dir versprochen habe, dass alles gut wird. Warum hab ich das gemacht? Warum?
    Ich weiß nicht, Julia. Wirklich nicht. Ich weiß nur eins:
    Du hättest Dich nie mit mir anfreunden dürfen.

14
     
     
    Heute fing eigentlich alles ganz gut an – dafür, dass es ein Schultag war und 125   Tage ohne Julia   –, aber in Englisch kam dann das dicke Ende, weil Beth sich in unsere Gruppe reindrängte. Sie muss Ms Gladwell, der Lehrerin, irgendeine Schrottstory erzählt haben – ich hab nicht hingehört – und als ich von meinem Huckleberry-Finn-Exemplar aufschaute (viel weniger langweilig als ›Der Scharlachrote Buchstabe‹), war sie da, grinste Mel an und sagte: »Caro, kannst du mal einen Tisch für mich reinquetschen?«
    Hoffentlich wird das nicht zum Dauerzustand, denn was danach kam, war die reine Folter. Beth kicherte. Schleuderte ihre Haare herum. Tuschelte mit Mel. Tuschelte mit Caro. Zog die

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