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Loved by an Angel

Titel: Loved by an Angel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Chandler
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hielt Tristan einen Augenblick fest. Dieser ließ seine Finger schnell wieder unsichtbar werden und befreite sich aus Erics Umklammerung.
    »Ganz schön lange her«, lallte Eric und spreizte die Hand, die Tristan festgehalten hatte. »Zu lang, Caroline, tut mir leid. Ziemlich viel los, mehr, als irgendjemand ahnt.« Er lachte leise und deutete auf etwas, als sähe er sie direkt vor sich. »Du weißt das natürlich.«
    »Ich nicht«, erwiderte Tristan. »Was ist los? Erzähl’s mir.«
    Eric legte den Kopf schief, und einen Moment lang glaubte Tristan, er hätte die Frage gehört.
    »Ja ... vielleicht«, sagte Eric und beantwortete eine andere Frage. »Aber es könnte, weißt du, unerfreulich werden. Ich mag es nicht, wenn Dinge ... unerfreulich sind.«
    Unerfreulich?, fragte sich Tristan. Was sollte das denn heißen? Kompliziert? Brutal?
    Jetzt richtete Eric sich auf, blinzelte und lauschte auf die Stimme in seinem Kopf. Im Mondschein wirkten seine Haare fast weiß und seine umschatteten Augen starrten Löcher in Tristan.
    »Du meinst Ivy. Sie heißt Ivy«, sagte Eric und fuchtelte mit seiner knochigen Hand durch die Luft, sodass sie Tristan zu durchbohren schien.
    Diese Hand war für Tristan so erschreckend wie die eines Skeletts.
    »Na ja, was soll ich machen?«, fragte Eric. »Du weißt, wie es um mich steht, Caroline. Dräng mich nicht! Hau ab!« Er sprang auf und schwankte.
    Dann lachte er ein kehliges Lachen. »Ja, ja«, meinte er. »Dieses Wochenende fahren alle bis auf Ivy an den See.« Eric lächelte, als hätte er gerade etwas Lustiges gehört. »Na, na, so was sagt man aber nicht!«
    Was glaubte er, in seinem zugedröhnten Schädel von Caroline gehört zu haben?
    »Hey!«, brüllte Eric. »Ich hab gesagt, dräng mich nicht!« Er machte zwei Schritte zur Seite. »Hau ab, Caroline. Ich will nichts mehr von dir hören. Hau ab!«
    Plötzlich fing Eric zu rennen an, er stolperte gegen Grabsteine und torkelte hin und her, während er mit merkwürdiger, schriller Stimmte kreischte: »Hau ab, Caroline! Hau ab! Hau ab!«
    Tristan sah ihm hinterher, bis er außer Sichtweite war. Er versuchte, sich die andere Hälfte von Erics Unterhaltung vorzustellen. Was glaubte Eric, was Caroline von ihm wollte?
    Tristan schossen erschreckende Gedanken durch den Kopf.
    Er nahm sich zusammen und konzentrierte seine ganze
    Kraft darauf zu rufen: »Caroline, bist du da?« Er rief dreimal nach ihr, jedes Mal hoffte er, sie würde ihm antworten. Doch seine Engelsinne hatten ihm schon gesagt, was das Schweigen bewies: Dort lag nur ein kalter Körper, und mit ihm verfaulten auch die Antworten, die er geben könnte.

 
6
     
     
     
     
     
     
    Freitagmorgen hielt Gregory Ivy einen Zettel mit einer Telefonnummer unter die Nase. »Versprich es mir«, sagte er.
    Sie zuckte mit den Schultern, dann nickte sie halbherzig.
    »Juniper Lake ist anderthalb Stunden entfernt und bei meinem Fahrstil nur eine Stunde«, fügte er mit einem Grinsen hinzu. »Versprich es mir, Ivy.«
    »Ich kann selbst auf mich aufpassen«, erklärte sie ihm und ordnete zum vierten Mal das Essen in der Kühlbox. An diesem Wochenende war Maggie für die Verpflegung von Andrew, Gregory, Philip und sich selbst verantwortlich, aber sie hatte so viel extra eingepackt, dass auch noch eine Bärenfamilie satt geworden wäre.
    »Ich weiß, dass du auf dich selbst aufpassen kannst«, erwiderte Gregory, »aber vielleicht bist du ja trotzdem deprimiert oder hast Angst. Wenn man allein ist, kann das Haus ganz schön Furcht einflößend sein.«
    Er .schwenkte den Zettel. »Wenn du mich brauchst - auch wenn es mitten in der Nacht ist ruf mich an!«
    Ivy senkte leicht den Kopf, was weder Ja noch Nein bedeutete, dann fing sie an, das Sortiment Kekse und Chips einzupacken, das ihre Mutter auf die Arbeitsplatte gestellt hatte. »Mach dich darauf gefasst, vierundzwanzig Stunden am Tag zu essen«, zog sie Gregory auf.
    Er lachte und stibitzte aus einer der Tüten, die sie in der Hand hatte, zwei Kekse. Einen hielt er ihr vor den Mund und sie biss hinein.
    »Wenn ich mein Versprechen halten soll, nicht zu petzen, dass du hier allein bist«, sagte Gregory, »dann musst du mich einmal am Tag anrufen, Ivy.« Er sah sie eindringlich an. »Abgemacht?«
    Sie nickte.
    »Versprich es«, sagte er und kam ihr mit seinem Gesicht ganz nah. Er schob seinen Finger durch ihre Gürtelschlaufen und hielt sie fest. »Versprich es.«
    »Okay, okay, ich verspreche es«, antwortete sie lachend.
    Dann ließ er

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