Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Loved by an Angel

Titel: Loved by an Angel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Chandler
Vom Netzwerk:
denkt, man hat es der anderen auch schon erzählt.«
    Ivy nickte, aber sie wussten beide, dass es nicht so gelaufen war.
    »Gregory hat in letzter Zeit nicht viel mit Suzanne unternommen«, sagte Beth und leckte die heruntertropfende Schokoladesauce von ihrer Eiswaffel. »Aber das weißt du ja bestimmt.«
    Ivy zuckte mit den Schultern. »Er geht aus, aber ich frag ihn nicht wohin.«
    »Na ja, Suzanne glaubt, er hat was mit einer anderen.«
    Ivy fuhr mit dem Finger über die Bilder auf ihrem Platzset.
    »Erst glaubte Suzanne, das wäre nur eins seiner Spielchen. Sie hat sich keine Gedanken gemacht, weil er nie ein bestimmtes Mädchen getroffen hat. Aber jetzt denkt sie, dass er sich immer mit derselben trifft. Sie glaubt, dass es bei ihm richtig gefunkt hat.«
    Als Ivy aufsah, merkte sie, dass Beth sie eindringlich ansah. Kann Beth Gedanken lesen, fragte sie sich, oder verrät mich wie üblich mein Gesicht?
    »Suzanne löchert mich die ganze Zeit, was ich davon halte«, fuhr Beth fort. Man sah ihr an, dass es ihr unangenehm war.
    »Und was hast du ihr geantwortet?«, fragte Ivy.
    Beth blinzelte ein paarmal, dann sah sie weg und beobachtete eine weißhaarige Kellnerin, die mit zwei glatzköpfigen Männern in glänzenden burgunderfarbenen Bowlinghemden aus Satin flirtete.
    »Da fragst du die Falsche«, meinte sie schließlich. »Du weißt, Ivy, dass ich mir immer Leute anschaue und Sachen über ihr Leben erfinde, um Geschichten über sie zu schreiben. Manchmal weiß ich nicht mehr, was ich erfunden habe und was wirklich stimmt.«
    »Und was glaubst du, ist die Wahrheit über Gregory?«, bohrte Ivy weiter.
    Beth schwenkte ihre Eiswaffel. »Ich glaube, er hat eine Menge am Laufen. Ich glaube, äh, ganz unterschiedliche Mädchen fahren auf ihn ab. Aber ich hab keine Ahnung, auf welche er wirklich steht und was er tatsächlich denkt. Aus ihm werde ich irgendwie nie richtig schlau.«
    Beth biss geräuschvoll ein Stück ihrer Waffel ab und kaute versonnen darauf herum. »Gregory ist wie ein Spiegel«, meinte sie. »Er spiegelt immer die Leute wider, mit denen er zusammen ist. Wenn er mit Eric unterwegs ist, scheint er sich wie Eric zu benehmen. Wenn er mit dir zusammen ist, ist er so rücksichtsvoll und witzig wie du. Mein Problem ist, dass ich kein Bild von dem richtigen Gregory habe, genauso wenig, wie ich mir vorstellen kann, wie ein Spiegel für sich genommen aussieht, denn er spiegelt ja immer denjenigen wider, der vor ihm steht. Weißt du, was ich meine?«
    »Ich glaub schon.«
    »Was soll ich sagen, Ivy?«, fragte Beth und der Ton ihrer Stimme veränderte sich. Sie bettelte um eine Antwort.
    »Ihr seid beide meine Freundinnen. Wenn mich Suzanne fragt, was los ist, was soll ich ihr sagen?«
    »Ich weiß es nicht.« Ivy inspizierte wieder ihr Tischset und las sich sämtliche Dessertempfehlungen durch. »Ich sag dir Bescheid, wenn ich es weiß, okay? Wie läuft’s mit deiner Schreiberei?«
    »Mit meiner Schreiberei?«, fragte Beth und versuchte, sich auf das neue Thema einzulassen. »Es gibt gute Nachrichten.«
    »Echt? Erzähl.«
    »Ich werde gedruckt, in einer richtigen Zeitschrift!« Beths blaue Augen funkelten. »Bekenntnisse eines treuen Herzens.«
    »Beth, das ist super! Welche Geschichte wird denn abgedruckt?«
    »Die, die ich für die Theater-AG geschrieben habe. Weißt du noch, sie ist letztes Frühjahr in der Literaturzeitung der Schule erschienen.«
    Ivy versuchte, sich daran zu erinnern. »Mittlerweile hab ich so viele Geschichten von dir gelesen.«
    »>Sie drückte die Pistole an die Brust<«, fing Beth an. »>Hart und traurig, kalt und unnachgiebig. Fotos von ihm. Zerknitterte, verblasste Fotos von ihm - von ihm und ihr - zerfetzte, tränengetränkte, salzverkrustete Fotos ...< Und so weiter.« Zwei Kellnerinnen mit vollen Tabletts waren stehen geblieben, um zuzuhören.
    »Was ist los?«, fragte Beth Ivy. »Du machst ein ziemlich seltsames Gesicht.«
    »Nichts... nichts, ich hab nur nachgedacht«, erwiderte Ivy.
    »Das machst du in letzter Zeit ziemlich oft.«
    Ivy lachte. »Vielleicht kann ich das nächsten Monat beibehalten, wenn die Schule wieder losgeht.«
    Ihre Rechnung wurde auf den Tisch geworfen. Ivy griff nach ihrem Portemonnaie.
    »Hör zu«, sagte Beth. »Hast du Lust, heute bei mir zu schlafen? Wir müssen nicht reden. Wir können uns Videos anschauen, uns die Nägel machen, Plätzchen backen ...« Sie steckte sich den Rest von ihrem Eis in den Mund. »Kalorienarme Kekse«, fügte sie

Weitere Kostenlose Bücher