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Loved by an Angel

Titel: Loved by an Angel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Chandler
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unterdrücken. »Danke«, sagte sie und rannte ins Haus.
     
    Als Tristan das Geschrei hörte, eilte er zum Fenster, um nachzusehen, was los war. Gregory und Eric wurden von den Bäumen verdeckt. Man hörte das Geräusch ihrer Stimmen, aber Tristan konnte nicht verstehen, was sie sagten. Der wütende Schlagabtausch war fast so schnell vorüber, wie er begonnen hatte.
    Tristan rang mit sich, was er tun sollte. Er wollte sichergehen, dass es Ivy gut ging, aber er konnte Gregorys Zimmer nicht in diesem Zustand zurücklassen. Er hatte den Morgen damit zugebracht, nach Hinweisen zu suchen, und die Schubladen standen noch immer offen. Überall lagen Zettel herum, Hosen- und Jackentaschen waren nach außen gestülpt. Wenn Gregory entdeckte, dass jemand in seinen Sachen herumgewühlt hatte, würde er vorsichtiger werden und es wäre schwieriger herauszufinden, was eigentlich gespielt wurde.
    Das letzte Mal, als Ivy Hilfe brauchte, hatte sie nach Tristan gerufen - lautlos - aber er hatte sie trotzdem gehört. Er blieb eine Weile reglos stehen und lauschte. Als er sich sicher war, dass sie nicht in Gefahr war, beschloss er zu bleiben, wo er war, und fing an aufzuräumen.
    Ein paar Minuten später hörte er, wie Ivy die Treppe hinaufrannte, dann, wie Gregory und Philip sich unterhielten, während sie auf das Haus zugingen. Tristan arbeitete schneller, aber seine Kräfte ließen zunehmend nach. Seine Finger, die mehrmals für kurze Zeit Gestalt angenommen hatten, wurden müde und ungeschickt. Er schaffte es kaum noch, Gregorys Schreibtisch zu öffnen und wieder zu schließen.
    Auf dem Tisch lag ein altes Schulmagazin und beschwerte Zeitungsausschnitte, die Gregory aufgehoben hatte. Früher am Morgen hatte Tristan die Artikel überflogen, weil er herausfinden wollte, warum sie Gregory interessierten. Nun flatterten sie alle durch die Gegend. Er versuchte, einen zu fassen zu bekommen, doch dabei stieß er einen Stapel Videokassetten um, die noch in ihren Hüllen steckten.
    Einige der Kassetten rutschten aus ihrer Verpackung und Tristan hob sie schnell auf. Er konnte hören, wie Gregory mit Philip am Fuß der Hintertreppe redete, doch je mehr er sich beeilte, desto ungeschickter wurde er. Eine der Kassetten ließ sich partout nicht in ihren Schutzkarton zurückschieben - irgendetwas klemmte.
    Tristan nahm seine ganze Kraft zusammen und zerrte sie wieder heraus. Da sah er es: Um die eine Seite der Kassette war Folie gewickelt, in der sich drei leuchtend rote Kapseln befanden.
    Er hörte die Stufen knarren - Gregory kam die Treppe hoch. Hastig riss Tristan die Plastikfolie ab, stopfte die Kassette wieder in ihre Hülle und legte sie oben auf den Stapel. Er wusste, dass Gregory ihn nicht sehen konnte, die drei roten Kapseln allerdings schon. Mit letzter Kraft warf Tristan sie hinter die Kommode. Im selben Augenblick betrat Gregory das Zimmer.
    Erschöpft ließ Tristan sich zurücksinken. Alles stand wieder an seinem Platz, nur der Zugfahrplan lag noch an der Stelle auf dem Boden, wo die Videos hingefallen waren.
    Egal, kein Problem, machte sich Tristan Mut. Gregory würde bestimmt denken, ein Luftstoß hätte den Plan vom Schreibtisch geweht, schließlich war er durch nichts festgehalten worden.
    Obwohl Gregory auf seinen Schreibtisch zusteuerte und sich hinsetzte, bemerkte er den Fahrplan tatsächlich nicht. Schweißtropen standen ihm auf der Stirn und seine Haut hatte eine merkwürdige Farbe angenommen, sie wirkte fahl unter seiner Sonnenbräune. Er stützte den Kopf in Hände. Ein paar Minuten rieb er sich die Schläfen, dann lehnte er sich auf seinem Stuhl zurück.
    Plötzlich wandte er den Kopf. Gregory starte auf den Zugfahrplan auf dem Boden und sah sich langsam und misstrauisch im Zimmer um. Er griff nach der Videokassette und zog sie der Hülle. Die Kinnlade klappte ihm herunter.
    Er überprüfte das Etikett, dann zerrte er ein Video nach dem anderen heraus. Er riss die Folie von einer zweiten Kassette ab - sie enthielt drei weitere Kapseln - noch einmal sah er sich im Zimmer um.
    »Philip!« Damit sprang Gregory auf und warf dabei den Stuhl um. Er steuerte auf die Tür zu, doch dann blieb er stehen und schlug mit der Handfläche gegen die Wand. Reglos stand er da, starrte auf die Tür zum Flur, während er mit einer Hand noch immer die Kapseln umklammerte.
    »Du Scheißkind!«
    Er stopfte sie tief in seine Hosentasche und schob sein Portemonnaie hinterher. Anschließend ging Geregory zu seinem Schreibtisch zurück, stellte

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