Lovers (German Edition)
nicht neben mir sitzen würde. Ihre nackte, gebräunte Haut reizt mich immer, wenn ich sie aus dem Augenwinkel sehe, weil ihr Hemd im Wind flattert. Ich bin die ganze Zeit feucht, und meine Sinne sind in voller Alarmbereitschaft. Eine ständige, leichte Erregung hat mich erfasst, die ich kaum länger als ein paar Minuten ignorieren kann. Ich fühle mich damit unwohl, aber irgendwie passt es auch zu der Stimmung an diesem Tag.
Die Sonne steht inzwischen hoch am Himmel, und es wird allmählich zu warm, als Viviane schließlich verkündet, es sei Zeit für die Mittagspause. Alle stehen auf und klopfen sich den Sand von der Kleidung. Dann marschieren wir durch die Dünen zurück zum Haus. Audrey bleibt ein Stück zurück. Sie steht am Strand und schaut aufs Meer hinaus.
“Alles in Ordnung mit dir?”, frage ich sie.
“Alles perfekt.” Sie dreht sich um und lächelt mich an. Ich bade in diesem warmen Lächeln.
Schon wieder verhalte ich mich lächerlich.
“Heute ist es heiß, findest du nicht? Wir sollten vor dem Mittagessen schwimmen gehen”, schlägt sie vor. Ihre Augen funkeln wie zwei himmelblaue Kristalle in der Sonne und fordern mich heraus. Sie schiebt das blaue Hemd von den Schultern.
“Ich habe meinen Badeanzug nicht drunter.”
“Und? Dann schwimm doch in Unterwäsche.” Sie beugte sich vor, und ich rieche den Zitronenduft ihrer Haare. Mit leiser, gespielt erotischer Stimme fragt sie: “Du trägst doch Unterwäsche, Bettina?”
Ich lache und versuche zu kaschieren, wie ihre Stimme und ihre dumme Frage mich schon wieder heiß machen. “Aber selbstverständlich.”
“Dann komm schon.”
Plötzlich zerren ihre Hände mir das Tanktop über den Kopf, und das Verlangen erwacht pochend zwischen meinen Beinen und in meinen Brüsten. Es wird noch schlimmer, als sie sich vor mich in den Sand kniet und meine Cargoshorts aufknöpft. Sie zieht mir die Hose runter und entblößt mein rosafarbenes Baumwollhöschen, das ich passend zum BH trage. Ich bin so tropfnass, dass ich fürchte, sie kann es sehen und mein Verlangen riechen. Aber sie wirft meine Sachen achtlos in den Sand und packt meine Hand. Sie zieht mich zu den Wellen.
Im ersten Moment ist das Wasser entsetzlich kalt, und ich keuche auf.
“Kalt?”, fragt Audrey.
“Es ist eisig!”
“Ach komm schon, Bettina, so schlimm ist es nicht.”
Sie zieht mich tiefer ins Wasser, das um meinen Bauch hochschwappt.
“Ich kann nicht!”
“Natürlich kannst du. Ich helfe dir.”
Sie schlingt die Arme um mich, und Bauch an Bauch gedrückt stehen wir da. Mir wird davon ganz warm, aber ich vermute, das hat so nicht in ihrer Absicht gelegen. Aber woher will ich wissen, was sie beabsichtigt? Ich habe keine Ahnung. Ich weiß nur, dass ihr Körper meinen wärmt. Dass meine Nippel hart sind und sich schmerzlich gegen ihre drücken. Meine Muschi zieht sich zusammen. Sie fühlt sich leer an. Sie hungert nach mehr.
Audrey zieht mich weiter ins kalte Wasser, und ich schmecke auf der Zunge das Salz, als eine Welle gegen unsere Schultern brandet. Aber sie lässt mich nicht los.
“Besser?”
“Ja. Besser.” Ich lächle sie an.
Sie erwidert das Lächeln, beugt sich vor. Ihre Lippen berühren meine. Und das ist sogar noch schockierender als der kalte Ozean. Es ist nur eine flüchtige Berührung. Ihre Lippen drücken sich auf meine, und mein Gott, ich glaube, allein das genügt, dass ich komme. Aber wie ist das möglich?
Dann zieht sie sich zurück, und über dem Rollen der Wellen und dem Pulsieren meines Verlangens kann ich ihre Stimme kaum hören. “Du bist wirklich wunderschön, Bettina.”
Wieder schenkt sie mir ihr strahlendes Lächeln und lässt mich los. Ich stürze fast nach hinten und falle in das wirbelnde Wasser. Irgendwie schaffe ich es, mich zu fangen. Audrey lacht, dann springt sie kopfüber ins Wasser, und als sie wieder hochkommt, fließen ihre Haare über ihren Rücken. Sie sieht aus wie eine Meerjungfrau. Übermütig grinst sie mich an, spritzt mich verspielt nass, und ich spritze zurück. Mein Verstand rast mit einer Million Meilen pro Stunde und versucht zu ergründen oder nicht zu ergründen, was das zu bedeuten hat. Ich will einfach nur genießen, was gerade passiert.
Ich verbringe einfach viel zu viel Zeit damit, alles zu sezieren. Und wenn ich versuche, das hier zu sezieren, was es auch sein mag … dann werde ich verrückt.
Wir schwimmen und planschen, tauchen unter Wasser, kommen salzig und spuckend wieder hoch, bis ich zittere
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