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Lovers (German Edition)

Lovers (German Edition)

Titel: Lovers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eden Bradley
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lieber nicht zu viel zu erwarten.
    Als wir aufstehen und anfangen, den Tisch abzuräumen, schiebt Jack sich an mir vorbei und flüstert: “Ich würde ja lieber mit dir zurück ins Bett gehen und dich vögeln, bis du schreist.”
    Die Lust ist wie ein plötzlicher Sonnenstrahl. Sie wärmt mich von innen und blendet mich. Er ist verschwunden, bevor ich antworten kann.
    Wir helfen alle beim Aufräumen, dann setzen wir uns wieder an den großen Esstisch. Viviane hat an jeden Notizblöcke und Bleistifte verteilt. Wieder sitzt Jack neben mir. Allein seine Gegenwart lenkt mich ab, und seine Worte hallen noch immer in meinem Kopf wider.
    “… dich vögeln, bis du schreist.”
    Oh ja …
    “Okay, wisst ihr alle, wie das geht?”, fragt Viviane in die Runde. Sie schenkt uns allen Wein nach.
    Ich scheine die Einzige zu sein, die das noch nie gespielt hat.
    “Ich weiß, dass es ein altes Spiel ist, das die Surrealisten gespielt haben, aber ich könnte noch mehr Informationen brauchen.”
    “Ganz genau”, sagt Patrice. “André Breton und seine Gruppe haben es irgendwann um 1925 erfunden. Jemand beginnt, indem er ein Wort auf ein Stück Papier schreibt, dann faltet er es und gibt es weiter, damit die nächste Person nicht sieht, was er geschrieben hat, und immer so weiter, bis ein Satz entstanden ist. Die Surrealisten glaubten, so könne man expressionistische Lyrik schreiben. Nicolas Calas charakterisierte diese Methode als ‘die unbewusste Realität in Form einer Gruppe’, und das rühre von einem ‘mentalen Erkennen’ her, wie Max Ernst es nennt. Die Surrealisten sagten immer, Poesie müsse von allen erschaffen werden und nicht von einem Einzelnen.”
    Patrice ist so engagiert und leidenschaftlich, wie ich sie noch nie erlebt habe. Ihre dunklen, kleinen Vogelaugen strahlen.
    “Haben sie das nicht auch mit Kunst gemacht?”, fragt Leo, und ich bin überrascht, dass er überhaupt etwas über die Surrealisten weiß. Vielleicht sollte mich das nicht überraschen. Kann ja sein, dass jeder mehr Facetten hat, als von außen sichtbar ist.
    “Ja”, antwortet Patrice. Sie erwärmt sich jetzt richtig für das Thema, das erkenne ich an ihren geröteten Wangen. “Einige haben mit Zeichnungen statt mit Sprache experimentiert, und sie haben da vor allem das surrealistische Prinzip der metaphorischen Verschiebung genutzt. Die Resultate waren faszinierend.”
    “Erklär uns bitte noch mal, wie ein Satz gebildet wird, Patrice”, sagt Kenneth.
    “Gewöhnlich schreibt man ein Adjektiv, ein Substantiv, ein Adverb, ein Verb, eine adverbiale Bestimmung, ein Objekt. So entstand der berühmte Satz Der köstliche Leichnam trinkt den neuen Wein. ”
    “Danke, Patrice”, sagt Viviane und lächelt sie an. Sie legt kurz ihre Hand auf Patrices. “Das war sehr lehrreich.”
    Patrice strahlt, und ihre Augen funkeln.
    “Und wer möchte gern anfangen? Kenneth?”, fragt Viviane.
    “Klar.”
    Er schreibt etwas auf ein Stück Papier, faltet es und gibt es Leo, der dasselbe macht und das Papier an Jack weiterreicht. Er denkt einen Moment nach, nimmt einen Schluck Wein und kritzelt etwas mit seinem Bleistift. Danach bin ich dran. Ich füge mein Wort hinzu, gebe den Zettel Viviane, die ihn schließlich an Patrice weiterreicht.
    Eine stille Erwartung hängt über dem Tisch. Eine Horde Schriftsteller, die nach dem geschriebenen Wort gieren. Ich liebe es.
    “Okay”, sagt Viviane. “Hier haben wir unseren ersten Satz.” Sie liest vor: “‘Der wohlriechende Verbrecher streichelt die wunderschöne Erde.’”
    Alle lachen.
    “Wow”, sagt Kenneth. “Das klingt fast schön. Abgesehen mal vom Verbrecher.”
    Leo wird rot. “Ich werde versuchen, beim nächsten Mal etwas poetischer zu sein, damit es besser zu euch passt.”
    Ich lache auch, aber ich kann nur daran denken, dass Jacks Beitrag zum Satz das Wort streicheln war. Warum macht mich das nur so zittrig?
    Wir spielen eine zweite Runde, und diesmal lautet der Satz: “Das schläfrige Monster küsst den wütenden Löwen.” Und beim nächsten Mal lautet der Satz: “Die zeitlose Bibliothek befreit das leckende Feuer.”
    Es scheint immer sinnlicher zu werden, geradezu sexuell. Das liegt vor allem an Jacks Wörtern: streichelt, küsst, befreit. Oder meine Gedanken gehen einfach in diese Richtung. Aber bei der nächsten Runde lautet der Satz: “Der eingekerkerte Bogenschütze erregt das unbeschreibliche Feuer.” Und dann: “Der gebieterische Novize vögelt den schläfrigen

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