Lovers (German Edition)
wortlos. Unsere Klamotten landen rasch auf dem Boden. Und genauso schnell hat er sich ein Kondom über den harten Schwengel gestreift und spreizt meine Schenkel mit seinen. Er schiebt sie einfach aus dem Weg, um schnell in mir zu sein.
Ein heftiger Stoß, und er ist tief in mir. Ich bin so verdammt nass, dass es nicht mal wehtut. Er ist einfach da, wo er sein soll. Unsere Hüften drehen und winden sich, die Knochen knallen aufeinander, und in einem entfernten Winkel meines Verstands überlege ich, dass ich danach wohl blaue Flecken haben werde. Aber das ist mir egal. Was zählt, ist nur Jacks Mund auf meiner Brust. Er beißt mich. Meine Hände auf seinen Schultern zählen, meine Fingernägel, die sich tief in seine glatte Haut graben. Jack fickt mich. Er fickt mich, bis ich kaum mehr atmen kann. Dann gleitet seine Hand zwischen uns, und er kneift mich in die Klit.
Die Lust wird noch größer, sie schwingt sich zu neuen Höhen auf, und meine Wut, die ich immer noch spüre, folgt ihr und treibt uns beide an. Wir keuchen, wir stöhnen und Jack murmelt irgendwas Obszönes, während er sich in mich bohrt. Und ich nehme es hin. Ich liebe das, ich brauche es.
Schon bald wirken seine Finger und sein Schwanz wieder wie ein Zauber, und ich komme. Es ist ein heftiger, alles erschütternder Sturm der Gefühle, der mich bis ins Mark erschüttert.
“Jack … verdammt! Jack …”
“Ich komme”, stößt er zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor.
Sein Körper zuckt, er stößt mich härter, und ich klammere mich an ihn wie eine Ertrinkende. Vielleicht ertrinke ich tatsächlich ohne ihn.
Ein beängstigender Gedanke. Ich schiebe ihn beiseite und konzentriere mich wieder ganz auf das harte Stoßen seiner Brust gegen meine, auf sein Schnappen nach Luft und den Geruch von seinem Schweiß. Auf die Nässe, die unsere Körper zusammenhält.
“Bettina”, sagt er schließlich.
“Was ist?”
“Mach das auf gar keinen Fall noch einmal. Verstanden?”
“Okay.”
Er schweigt für einen Moment. Dann fügt er hinzu: “Müssen wir darüber reden?”
“Nein.”
Ich für meinen Teil muss nicht reden. Zum ersten Mal will ich nicht reden oder nachdenken.
“Gut”, sagt er, beugt sich vor und küsst mich aufs Kinn, dann auf den Mund. “Gut.”
Dann küsst er mich, und ich erwidere den Kuss. Dieser Kuss ist nicht wie die Küsse vor dem Sex, geil und wild und voller wachsendem Verlangen. Nein, bei diesem Kuss geht es nur darum, den anderen zu küssen. Um das Aufeinandertreffen unserer Lippen, das Voneinanderlösen und wieder Berühren. Die sanfte Liebkosung unserer Zungen. Und sein Mund ist so weich wie meiner. Mir ist schwindelig.
Nicht nachdenken.
Ich schalte meinen Verstand aus. Ich denke einfach nicht mehr nach und verliere mich in Jack. Ich sperre die Angst aus, und ebenso die Fragen und Zweifel, mit denen ich mich nur selbst quäle.
Und das fühlt sich gut an.
Ich bin inzwischen seit über einem Monat hier. Die Zeit ist mit den sonnigen Tagen, der Schreibarbeit am Meer, den Mahlzeiten mit der Gruppe und dem Schwimmen wie im Flug vergangen. Ich komme mit dem Schreiben gut voran. Viviane hat mir beigebracht, mit dem Wok zu kochen. Jack hat mir beigebracht, wie ich fast sofort und auf mehr Arten zum Höhepunkt komme, als ich mir bisher hätte ausmalen können.
Außerdem hat er mir beigebracht, was es heißt, im Moment zu leben. Er hat mir noch immer nichts versprochen, aber ich habe gelernt, ohne dieses Versprechen einfach mit ihm zusammen zu sein. Ich bin noch immer verunsichert, was genau ich von ihm will. Was ich wirklich brauche. In der Zwischenzeit gibt er mir alles, wonach ich mich sehne.
Die anderen wissen über uns Bescheid, auch wenn niemand etwas dazu sagt, außer gelegentlich eine versteckte Bemerkung. Aber keine ist so richtig gemein. Audrey ist sehr still, wenn sie gelegentlich zur Gruppe zurückkommt, denn die meiste Zeit ist sie drüben bei Charles. Dann sitzt sie uns gegenüber im Sand und schaut von ihrem Notizblock auf. Manchmal ertappe ich sie dabei, wie sie uns aus ihren rauchblauen Augen mustert. Manchmal scheint sie einfach neugierig zu sein, als wollte sie mich fragen, was da zwischen Jack und mir läuft. Und manchmal, ich schwör’s, sieht sie geradezu verletzt aus.
Jack glaubt, sie ist einfach sauer, weil keiner von uns sich an sie gewandt und sich ihr anvertraut hat. Aber das, was zwischen Jack und mir ist, fühlt sich jetzt irgendwie privat an. Ich will das so. Wir haben schon genug mit
Weitere Kostenlose Bücher