Lovers (German Edition)
Audrey geteilt. Das hier gehört nur uns.
Jedenfalls verstehe ich nicht, warum sie uns böse sein sollte. Sie ist wirklich jede Nacht mit Charles zusammen, und manchmal sogar tagsüber. Sie führt ihr eigenes Leben und wir unseres.
Ich vermisse sie. Vielleicht vermisst Jack sie auch, aber ich weiß nicht, ob ich das eigentlich wissen will. Ich vermisse ihren Zauber; das strahlende Licht, das Audrey in die Gruppe bringt. Den Sex vermisse ich auch ein bisschen, auch wenn das unglaublich klingt. Jack hat meinen Körper zuletzt auf jede erdenkliche Weise befriedigt. Zumindest fast. Mit Audrey war es anders. Weicher. Sicherer. Das vermisse ich, und ja, sie vermisse ich auch. Das macht mich traurig. Und so findet Jack mich an diesem Morgen vor, als er neben mir aufwacht. Wir sind in seinem Bett, und hinter den dünnen Vorhängen ist der Nebel dicht. Das Grollen des Ozeans scheint vom Nebel gedämpft zu werden. Eine weiße Decke der Stille, die alles bedeckt.
“Was ist los, Baby?”
Oh, ich liebe es, wenn er mich so nennt. Dann zittere ich am ganzen Körper. Aber heute ist das anders.
“Ich weiß es nicht.”
“Komm her.”
Er zieht mich in seine Arme, und ich bette meinen Kopf an seine Brust. Ich atme ihn ein, wie ich es in den letzten Wochen so oft getan habe. Aber heute birgt das nicht den Trost vergangener Tage.
“Jack?”
“Hmmm?”
“Glaubst du, es ist möglich, dass manche von uns … dass ich … dass man mich nicht glücklich machen kann?”
“Warum denkst du denn so was?”
“Weil ich doch jetzt glücklich sein müsste.”
“Bist du nicht glücklich?”
Er dreht sich so, dass er mich ansehen kann und zieht die dunklen Brauen zusammen. Gott, ist er schön.
Ich sollte mich wirklich glücklich schätzen.
“Ich … ich weiß nicht, was ich bin. Manchmal bin ich glücklich. Aber manchmal denke ich vielleicht einfach zu viel nach.”
“Dann hör auf, nachzudenken.”
Er lacht und zieht mich wieder an sich. Er küsst mich auf den Scheitel, aber ich befreie mich aus seiner Umarmung und setze mich auf.
“Jack, bitte tu das nicht.”
Er setzt sich ebenfalls auf. “Was soll ich nicht tun?”
“Weich mir nicht aus. Ich bin keine Mimose.”
“Das weiß ich.” Jetzt sieht er mich prüfend an. Seine grünen Augen wirken dunkler. “Denkst du, das weiß ich nicht?”
Warum mache ich das hier? Wieso mache ich ihn wütend? Aber ich kann mich jetzt nicht mehr aufhalten.
“Ich denke einfach … Ich kann nicht aufhören, an Audrey zu denken. Und an dich. Ich meine, was genau machen wir hier, Jack?”
Er seufzt leise, als wüsste er ganz genau, dass ich dieses Seufzen besser nicht hören sollte. Dieser klassische, männliche Laut, den Frauen zu hören bekommen, wenn sie über Gefühle reden möchten und die Männer an dieser Art Gespräch kein Interesse haben. Ich war vorher noch nie eine von diesen Frauen gewesen. Darum seufze ich auch.
Schließlich sagt er: “Wir sind einfach zusammen. Genießen die gemeinsame Zeit.”
“Und was dann?”
Er sieht mich an. Über den moosgrünen Augen hat er die Brauen zusammengezogen. Jack sieht so verdammt gut aus. Nein, er ist geradezu schön.
Meine Brust fühlt sich schwer an, als erwarte ich, jetzt etwas zu hören zu bekommen, das ich nicht hören möchte. Aber ich weiß ja nicht mal, was ich nicht hören möchte. Ich bin einfach nur durcheinander. Alles wie immer.
“Ich weiß es nicht.”
Ich seufze noch mal und wende mich von ihm ab.
“Ich weiß nicht, was du von mir hören willst”, fährt er fort. “Ich will das, was wir im Moment haben. Ich weiß nicht, wie man sich darüber hinaus etwas vorstellen kann. Aber sag du es mir, Bettina. Wenn ich dich nämlich richtig verstanden habe, haben wir so ziemlich dieselbe Haltung zu der Sache. Zu Beziehungen.”
“Ich …” Ich schüttle den Kopf. “Nein, du hast recht. Ich verstehe nicht mal, warum ich wieder damit anfange.”
Aber als er mich wieder in seine Arme zieht, weiß ich, dass ich lüge. Ich weiß genau, warum ich das mache.
Ich liebe Jack.
Also bewahre ich ein neues Geheimnis. Aber darin bin ich gut. Meine ganze, verfluchte Existenz war ein Geheimnis, das bis jetzt unentdeckt blieb.
Darum lasse ich mich in seine Umarmung fallen, wie ich es immer tue, und ich lächle und lasse mich von seinen Küssen und seinen Berührungen besänftigen, damit ich mir einreden kann, dass es nicht stimmt.
Aber es ist wahr. Ich habe mich in Jack verliebt.
Wir sind am Strand und haben soeben einen
Weitere Kostenlose Bücher