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Loving

Loving

Titel: Loving Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katrin Bongard
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sagen. Nicht, dass du Ärger bekommst.«
    »Glaub ich nicht. Komm, wir gehen tanzen.«
    Als Sven sieht, dass wir zu den anderen Tänzern stoßen, winkt er mir zu. Wir gehen zu ihm, ich will mich bedanken, er ist ein toller DJ.
    »Hey, jetzt dein Lieblingssong?«
    »Dann ist die Tanzfläche leer«, sage ich und grinse.
    Er nickt zu einem Typen, der beim Tanzen mit einer Bierflasche um sich spritzt.
    »Vielleicht besser so?«
    Ich sehe mich um. Die Sache entgleitet tatsächlich gerade ein wenig. Auf dem schneeweißen Sofa meiner Eltern hängt ein Pärchen, dessen Cola-Flaschen gerade auf dem Teppich auslaufen. Jemand ritzt mit einem Schlüssel seine Initialen in den Glastisch. Es ist auch schon halb eins.
    »Wie lange dauert so eine Party?«, frage ich Zoe.
    »Im Prinzip gibt es kein Ende, aber vielleicht müssen wir das hier irgendwann stoppen.« Sie sieht hilfesuchend zu Sven, der gleich abwinkt.
    »Mit Musik kann ich es versuchen.«
    »Okay, spiel Daughter! «, sage ich und ziehe Zoe auf die Tanzfläche.
    Die melancholische Musik der Band setzt ein und wie erwartet leert sich die Tanzfläche schnell. Ich schlinge meine Arme um Zoe, tanze mit ihr und lächele.
    »Ich mag meine Party!«
    »Bist du betrunken?«, fragt sie streng.
    Ich schüttele den Kopf, obwohl ich mich ganz ähnlich fühle. Wie in einem kleinen Rausch. Ich breite beide Arme aus.
    Im gleichen Moment gibt es einen lauten Knall. Ich drehe mich um und sehe, dass eine der Standvasen umgekippt ist und in mehrere zum Glück große Stücke zerbrochen ist. Zoe starrt mich entsetzt an.
    »Wir müssen die Party beenden«, sagt sie und ich nicke, obwohl ich keine Ahnung habe, wie ich das machen soll. Ich gebe Sven ein Zeichen, die Musik zu stoppen und stelle mich in die Mitte des Raumes. »Das Fest ist zu Ende!«, rufe ich mit bemüht strenger Stimme, aber niemand achtet auf mich. Stattdessen drängen alle Richtung Kühlschrank, als hätte ich eine Trinkpause angekündigt. Ich sehe hilflos zu Zoe, die nur mit den Schultern zuckt und beginnt, die Scherben der Vase einzusammeln. Ich schiebe mich zu Melanie durch, wir brauchen Verstärkung. Sie steht neben Luca an der Küchenbar.
    »Melanie? Kannst du uns helfen, die Party zu beenden?«
    Sie sieht mich mit leicht glasigen Augen an. »Wieso? Ist doch alles gut.«
    Ich deute auf Zoe, die am Boden hockt und die Scherben der Vase zusammensucht. Doch Melanie ist offenbar auch schon etwas betrunken. Okay, dann muss ich das doch allein versuchen. Ich will wieder gehen, aber jemand legt seine Hand auf meine Schulter. Ich drehe mich um. Luca lächelt. »Soll ich? Ich kenne die meisten hier.«
    Ich bin zu stolz, das anzunehmen. Ich bin die Gastgeberin. Aber bevor ich etwas sagen kann, schnappt Luca seine Krücken und schwingt sich in den Raum.
    »Hey, alle mal herhören!«, ruft er mit lauter, starker Stimme.
    Er hat sofort die Aufmerksamkeit fast aller Gäste, auf jeden Fall aller Mädchen. »Die Party ist zu Ende!«
    Er gibt Sven ein Zeichen, der seinen Laptop zuklappt.
    »Tom, nimm deine Kumpels mit«, ruft er einem Typen zu, »wir sehen uns Montag!« Dabei lächelt er die ganze Zeit so freundlich, als ob das die schönste Nachricht aller Zeiten wäre. Ich gebe zu, ich bin beeindruckt.
    Etwa eine Viertelstunde später sind alle, bis auf Melanie, Luca, Sven und Zoe gegangen. Jetzt sieht man das Ausmaß der Verwüstung. Ich lasse mich auf das nicht mehr weiße Sofa plumpsen. Wie soll ich meinen Eltern das erklären?
    »Wir gehen dann mal!«, flötet Melanie und zieht Luca mit sich. Er winkt mir zu. »Danke, nochmal«, sage ich tonlos. Zoe setzt sich neben mich und legt den Arm um meine Schulter.
    »Ich komme morgen zum Helfen. Und Melanie muss auch mitmachen.«
    »Ich kann auch kommen ...«, sagt Sven und lächelt verlegen. Wir verabreden uns für zwölf Uhr am nächsten Tag, dann gehen auch Sven und Zoe.

Sonntagmorgen bin ich im Park fast allein, ich treffe nur Leute mit Hunden und andere Jogger. Obwohl das, was ich mache immer noch kein richtiges Joggen ist, sondern eher ein schnelles Gehen. Normalerweise schlafe ich am Wochenende aus, aber ich bin früh aufgewacht und muss meine Gedanken sortieren. So richtig viel zu sortieren gibt es allerdings nicht, denn meine Gedanken sind eigentlich recht eindeutig. Sie drehen sich alle und ausschließlich um Luca. Natürlich bin ich am Abend mit einem Gefühl der Dankbarkeit an ihn eingeschlafen. Etwas später und meine Eltern wären in die Party geplatzt und es wäre schwer

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