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Loving

Loving

Titel: Loving Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katrin Bongard
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lesen wir das Buch doch in der Schule.«
    Er lächelt. »Na gut, dann lesen wir es jetzt eben zusammen.«
    »Aber nicht auf deinem Handy!«
    Luca zuckt entspannt mit den Schultern. »Von mir aus.«
    Ich hole das Buch aus meiner Tasche und schlage es auf.
    »Und? Wo bist du gerade?«
    »Bei dem Brief. Von Darcy.«
    Ich blättere zu der Stelle, etwa auf der Hälfte des Buches. Die Buchstaben sind sehr klein, und meine Augen haben immer noch Schwierigkeiten, genau zu fokussieren.
    Luca lässt seinen Kopf nach hinten auf den Kissenberg sinken und stöhnt. »Sollen wir das jetzt wirklich lesen?«
    »Was denn sonst?«
    Er hebt den Kopf, lächelt charmant. »Wir können ja auch ein bisschen rummachen.«
    Rummachen?!
    »Rummachen?« Mein Gesicht glüht. Ja, ich war etwas verliebt in Luca und ich mag Melanie nicht besonders, aber was soll das? »Hast du vergessen, dass du eine Freundin hast? Melanie?«
    »Ihr seid doch gar nicht befreundet.«
    »Moment mal, es geht nicht darum, ob ich mit ihr befreundet bin, sondern dass DU mit ihr befreundet bist, es ...« Warum diskutiere ich überhaupt? Ich schnappe mir meine Jacke und meine Tasche und balanciere zurück durch die Unordnung.
    »He, warte!«
    Luca erhebt sich erstaunlich schnell und geschickt von seinem Bett und hüpft oder besser stolpert mir auf einem Bein hinterher. Ich drücke die Klinke herunter, doch Luca legt seine Hand auf die Tür und drückt sie sanft, aber entschieden wieder zu.
    »Tut mir Leid. Sorry!«
    Ich sehe ihn an, er lässt die Schultern sinken und wirkt tatsächlich zerknirscht. »Das war eine idiotische Bemerkung. Ich bin nur so ... ich habe diese Verletzung und kann mich nicht bewegen und ...«
    Ich habe nicht vor, ihn damit einfach so davon kommen zu lassen.
    »Und dann rummachen? Ernsthaft?«, sage ich streng.
    »Ja, schon klar, war saublöd. Wenn du gehen willst verstehe ich das.« Er nimmt die Hand von der Tür.
    Ich atme tief durch. Jetzt zu gehen kommt mir kleinlich vor. Als wäre ich im falschen Jahrhundert. Und eine kleine eitle Stimme in mir ist sogar etwas geschmeichelt. Luca hätte also gerne mit mir rumgemacht . Aber diese Stimme muss als erstes zum Schweigen gebracht werden.
    »Wenn ich bleibe, will ich, dass wir ernsthaft arbeiten.«
    Luca nickt. »Alles, klar.«
    Ich kehre zurück auf den Schreibtischstuhl und Luca humpelt zurück auf sein Bett. Okay, alles von vorn.
    »Wo kann ich meinen Laptop hinstellen?«
    »Aufs Bett?«, sagt Luca und winkt sofort ab. »War nur Spaß!«
    Ich schiebe einige Bücher beiseite und stelle meinen Laptop auf den Schreibtisch.
    »Also, ich habe mir einige Gedanken zu dem Aufbau der Website gemacht.« Ich fahre den Laptop hoch, lade eine Datei, deute schließlich auf den Bildschirm. »Wir können zum einen zu verschiedenen Stellen hin verlinken. Also zu Pinterest oder Flickr für Bilder und Wikipedia für Hintergrundinformationen und so weiter, aber der Kern sollten unsere Texte sein.«
    Luca nickt, schiebt sich vom Bett und beugt sich zum Laptop.
    »Wir können die Sache aber auch etwas interessanter machen«, erkläre ich weiter, »und einen Blog erstellen, in dem Elisabeth und Darcy bloggen. Also natürlich wir, in ihrem Namen mit ihren Gedanken.«
    Ich sehe auf. Luca kneift die Augen leicht zusammen. Überlegt. »Wie bist du eigentlich auf die Idee gekommen, deinen Blog zu machen?«
    »Gehört das jetzt zum Thema?«
    »Doch, finde ich schon«, sagt er bestimmt. »Ich meine, für dich ist das leicht, du hast das alles schon gemacht. Ich weiß gar nicht, wo wir da anfangen sollen.«
    Er setzt sich zurück auf sein Bett, angelt nach der Stricknadel, fädelt sie wieder unter den Gips. Ich sehe zu, wie er sich umständlich kratzt.
    »Okay, interessiert es dich wirklich?«
    Er sieht auf. »Sorry, natürlich!«
    Ich atme tief durch. Okay, ich werde versuchen, es ihm genau zu erklären, obwohl es manchmal seltsam ist, etwas zu erklären, was einem selbstverständlich erscheint. Aber natürlich ist es das nicht.
    »Ich habe immer schon sehr viel gelesen.«
    »Was, denn?«
    »Na, Bücher. Die Dinger aus Papier mit der Schrift drin.«
    Er grinst. »Schon, klar!«
    Ich sehe mich in Lucas Zimmer um und stelle fest, dass in seinem Regal nur DVDs und Bildbände stehen.
    »Liest du gar nicht?«
    Er sieht mich nicht an. »Doch. Manchmal. Du liest viel, oder?«
    »Ja. Früher habe ich manchmal zwei Bücher am Tag gelesen.«
    »Oh, wow. Und warum ein Blog?«
    »Na ja, ich habe auch sehr schnell gelesen und irgendwann

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