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Loving

Loving

Titel: Loving Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katrin Bongard
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sich zurückfallen, schlägt die Hände vor sein Gesicht und stöhnt.
    »Was?«
    »Das war ein vorsichtiger Versuch, dich zu verführen!«
    Er nimmt die Hände vom Gesicht und wir grinsen uns an. Ich hätte nicht gedacht, dass wir uns so gut verstehen.
    Luca flucht während er sich vorsichtig aus der weiten Baggy-Pants windet, aber er will auf keinen Fall, dass ich ihm helfe. Ich ziehe meine Jeans und die Bluse aus und beschließe, in Unterhose und Trägerhemd zu schlafen.
    »Warum trägst du keine Jogginghosen?«, frage ich, denn auf seinem Stuhl liegen mindestens zwei.
    »Weil ich noch einen Rest von Eitelkeit habe?«
    »Die stehen dir doch bestimmt gut.«
    Luca trägt ein weißes T-Shirt und Boxershorts. Er schnallt den Aircast ab und hebt vorsichtig sein Bein heraus. Der gefütterte Plastikstiefel bleibt am Boden liegen und erinnert mich an meine Brille. Mit oder ohne.
    »Kann ich den mal anprobieren?«
    »Klar, morgen kann ich ihn dir schenken.«
    Ich schnalle mir den Stiefel ans rechte Bein, mache ein paar Gehversuche durch das Zimmer und kehre zu Luca zurück. Er sitzt auf dem Bett, legt seine Hände um meine Taille, schiebt mein Hemd etwas hoch und küsst mich auf den Bauchnabel. Eindeutig eine meiner erogenen Zonen.
    »Hey, lass uns schlafen!«, sagt Luca leise.
    »Okay, du zuerst.«
    Er grinst und zieht mich auf’s Bett. »Nein, du zuerst.«
    Ich falle leicht auf ihn und er zieht mich auf seinen Körper. Ich spüre seine Erregung und ich bewundere, wie gut er sich unter Kontrolle hat. Wie gut er seinen Körper kennt und beherrscht. Doch es fällt ihm nicht leicht und ich genieße auch das. Ich lasse mich leicht auf seine Seite fallen, um ihn nicht unnötig zu quälen und vergrabe mein Gesicht in der Mulde zwischen Hals und Schulter. Ich mag den Geruch seiner Haut. Er dreht den Kopf leicht zu mir und flüstert.
    »Weißt du, wie perfekt du bist?«
    Ich verstehe nicht ganz, was er meint. »Klar, Frauen haben perfekte Körper«, sage ich und lächle amüsiert.
    Doch er ist ganz ernst. Er streicht sanft über meinen Rücken. Seine Hand gleitet bis zur Kuhle zwischen Rücken und Po und bleibt dort warm und schwer liegen. Dabei wandert sein Blick über meinen Körper, als würde er seine Aussage überprüfen.
    »Du bist perfekt«, flüstert er.
    Für mich war mein Körper immer ganz selbstverständlich. Mir ist schon klar, dass ich Glück mit ihm gehabt habe. Keine dicken Beine oder ein riesiger Hintern oder zu breite Hüften oder schmale Schultern oder andere Problemzonen. Ich habe mir aber nie Gedanken darüber gemacht, ob er besonders schön oder außergewöhnlich ist. Ich habe mich nie mit anderen verglichen. Vielleicht, weil sich so erzogen bin, dass es darauf nicht ankommt. Einen Körper hat man nicht, um damit anzugeben. Er trägt das Gehirn durch die Gegend. Ende. Das brauchten meine Eltern nicht auszusprechen, das war irgendwie klar. Aber ich gebe zu, dass ich Glück gehabt habe, was das angeht. Ich betrachte Luca. Seine kräftigen Oberarme, die schönen Hände, den trainierten Bauch, der sich unter seinem T-Shirt abzeichnet. Wo wir gerade von perfekt sprechen ...
    Er grinst. »Ich habe dich immer beobachtet.«
    »Wie? Wann denn?«
    »Im Deutschunterricht. Von hinten. Wenn du dich aufgeregt hast und diskutiert hast oder an die Tafel gegangen bist. Ich wusste, dass du einen tollen Körper hast!«
    Ich blinzele irritiert. Und stelle mir vor, dass Luca Hansen mich zu einer Zeit beobachtet hat, als ich ihn überhaupt noch nicht wahrgenommen habe. Er für mich einfach nur der Typ in Deutsch war, der immer zu spät gekommen ist und sich kaum am Unterricht beteiligt hat.
    »Und was ist mit meinen intelligenten Bemerkungen? Haben die dich gar nicht beeindruckt«, scherze ich und versuche, zu überspielen, wie sehr mich Lucas Bemerkung verunsichert und auch erregt.
    Er grinst. »Doch, natürlich. Aber ich wusste immer, dass du dich nur dahinter versteckst.«
    Beim Sprechen hat er wie beiläufig den Träger meines Unterhemds heruntergeschoben und beginnt meine Schulter und den Brustansatz zärtlich zu streicheln. Ich frage mich, ob er überhaupt bemerkt, was er tut, weil es so bleiläufig geschieht, als gehöre es zu einem Gespräch dazu. Mein Körper findet das nicht, er ist wie elektrisiert. Meine Brutwarzen stellen sich auf, meine Schenkel glühen und mein Mund öffnet sich leicht. Ich kann nicht anders, ich muss mich an den letzten Sommer erinnern. An den Jungen, der schneller gekommen ist, als wir uns in den

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