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Luc - Fesseln der Vergangenheit

Luc - Fesseln der Vergangenheit

Titel: Luc - Fesseln der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Ross
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Lippen verzogen sich zu einem breiten Grinsen. »Du willst wissen, ob du Lucs Freund und Stellvertreter im Team umgehauen hast? Tja, hast du, aber hauptsächlich dürfte sein Stolz angeknackst sein.«
    Das waren wirklich ideale Voraussetzungen. Seufzend fügte Jasmin sich in ihr Schicksal, das Treffen weiter hinauszuzögern half ihr auch nicht. Mit geradem Rücken und hoch erhobenem Kopf betrat sie den Wohnbereich.
    Ihre Befürchtungen verflogen, als Luc sofort aufstand und sie mit einem flüchtigen Kuss begrüßte. Damit hatte sie vor seinen Männern nicht gerechnet und obwohl noch nichts zwischen ihnen geklärt war, beruhigte sie seine Geste und löste gleichzeitig ein warmes Gefühl in ihrer Bauchgegend aus.
    Eine Hand auf ihren Rücken gelegt, führte er sie zu einem ovalen Tisch, der ausreichend Platz für sechs Personen bot. »Scott hast du schon kennengelernt, wenn auch nicht unter günstigsten Voraussetzungen. Er ist mein Stellvertreter und lässt sich eigentlich nicht so leicht überwältigen.«
    Scott quittierte die Stichelei mit einem schnaubenden Laut und schob seinen Stuhl zurück. Dicht vor ihr blieb er stehen und hielt ihr die Hand hin. »Scott Henderson. Ich hätte vorgewarnt sein müssen. Mein Fehler.«
    Sie erwiderte den festen Händedruck. »Nun, offensichtlich hat es dir Spaß gemacht, mich im Ungewissen zu lassen, wir hätten die Sache auch schneller klären können. Ich hoffe, der Schlag schmerzt nicht mehr allzu sehr. Jasmin Harper. Ehemalige Agentin der CIA , mittlerweile nur noch als Ärztin aktiv und auf der Flucht vor ihren alten Vorgesetzten.«
    Scott nahm ihre Vorstellung mit einem Schmunzeln zur Kenntnis. »Das bekommen wir geklärt. Du hast recht, aber ich war neugierig auf die Frau, die meinem Freund seit seiner Rückkehr nicht mehr aus dem Kopf gegangen ist.«
    Der Rotblonde stellte sich neben Scott und machte den Eindruck, als wollte er seinen Vorgesetzten am liebsten kurzerhand zur Seite schieben. Mit seinen Sommersprossen und den Haaren, die dringend einen vernünftigen Schnitt vertragen konnten, wirkte er wie höchstens zwanzig und war es vermutlich auch erst. »Chris Conelly. Wir haben uns vorhin schon bei der Klink getroffen, aber ich bin nicht sicher, ob ich genug Eindruck neben unserem Wikinger hinterlassen habe.«
    An die frechen Sprüche erinnerte sich Jasmin dunkel. »Hast du. Danke für deine Hilfe mit den beiden Mistkerlen.«
    »War mir ein ausgesprochenes Vergnügen.«
    »Seid ihr nur zu viert?«
    Luc drückte sie mehr oder weniger auf einen freien Stuhl. »Nein, aber zuerst musst du etwas essen. Dann bringen wir dich auf den neusten Stand. Und pass auf, Chris hat gekocht, und das bedeutet fast immer ein Übermaß an Gewürzen.«
    Die Warnung war berechtigt. Obwohl sie scharf gewürztes Essen gewohnt war, trieb ihr Chris’ Kochkunst Schweißperlen auf die Stirn. Timothy reichte ihr ein Stück Fladenbrot, »Nicht mit Wasser löschen. Das macht es nur noch schlimmer.«
    »Ich weiß«, brachte sie krächzend hervor. »Spricht was dagegen, dass ich das Kochen übernehme?«
    Scott grinste von einem Ohr zum anderen. »Ich hätte mich niemals getraut, das zu fragen, aber ja. Ab sofort. Vielen Dank.«
    Beleidigt legte Chris seine Stirn in Falten. »Undankbares Volk. Wäre es euch lieber gewesen, ich wäre an unsere Notfallverpflegung gegangen und hätte was von diesem Fertigzeug serviert?«
    Ein vierstimmiges »Ja« antwortete ihm. Sein Mund klappte auf, aber dann siegte sein Humor. »Das war deutlich.«
    Luc lehnte sich auf seinem Stuhl zurück, bis die Rückenlehne bedrohlich knackte. »Und ich hatte schon Angst, dass du es schriftlich brauchst. Danke, Jamila.«
    Die Verwendung ihres Kosenamens, der Luc wie selbstverständlich über die Lippen kam, ließ Jasmin schlucken. Es war unverkennbar, wie nahe die Männer sich standen, dennoch gaben sie ihr das Gefühl dazuzugehören.
    Luc sah sie an, als ob er ihre Gedanken erraten hätte. »Kannst du etwas Ablenkung von dem Essen gebrauchen? Dann fange ich schon mal an.«
    »Tu das.«
    Mit ausreichend Brot war die überwürzte Mischung aus Reis und Fleisch genießbar, aber Jasmin vergaß das Essen komplett, als Luc das erste Mal den Namen »Melton« erwähnte. Mechanisch leerte sie ihren Teller, registrierte aber die Abneigung, die Timothy offen bei der Erwähnung des CIA -Agenten zeigte. Bisher war der blonde Hüne ihr freundlich und eher zurückhaltend vorgekommen, jetzt sah er aus wie einer seiner Vorfahren, bevor er mit der

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