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Luca's Rezepte

Luca's Rezepte

Titel: Luca's Rezepte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jobst Mahrenholz
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mich letztlich doch mehr, als ich zuvor gedacht hatte.
    Was würde das Ganze mit mir machen, welche Konsequenzen hätte das für meinen Alltag, und konnte ich das überhaupt?
    Ich würde sehr viel Geld verdienen. Der Rat von Jack, mich an Luis zu wenden, war Gold wert gewesen, denn es gab schon ein paar Punkte im Vertrag, bei denen er Korrekturen vornahm.
    »Sag ihnen, ich hätte das durchgesehen, und wenn sie Probleme damit haben, sollen sie sich direkt an mich wenden, okay?«
    Genauso handhabte ich es dann auch, denn in der Tat sah es anfangs so aus, als wollten sie die vorgenommenen Änderungen nicht akzeptieren. Die Erwähnung von Luis Celi brachte nach kurzem Abwägen eine angenehme Ruhe in die Diskussion und ich war einige 'Knebel-Vereinbarungen' los.
    Viel Geld also erwartete mich und sogar eine Erfolgs-Zulage pro Staffel, die sich aus den Einschaltquoten errechnete. Das konnte gut für mich sein oder aber egal, denn die Arbeit war ja in jedem Falle die gleiche.
    Doch darum ging es mir zu diesem Zeitpunkt noch überhaupt nicht.
    Ich wollte endlich loslegen. So schnell wie möglich.
     
    »...Wir haben uns auf einen Namen geeinigt und brauchen noch deine Zustimmung.«
    »Und...?«
    »Lucas Rezepte! Na, wie klingt das?«
    Es gefiel mir. Es war nicht zu laut, traf ja auch zu, und man hatte sofort eine klare Vorstellung. Ich sagte es Gianni.
    » Sehen wir ganz genau so. Bleibt's beim Treffen übermorgen...?«  
    »Ja sicher...«
    »...Bis Donnerstag dann also...«
    »Bis Donnerstag...«
    Tja, und dann war da noch Lorenzo...
    » Luca... ist alles... okay?«  
    »Alles bestens...«
    » Ich hab dir mehrmals auf den Anrufbeantworter gesprochen...«  
    »Ja...`tschuldige... war viel zu tun. Und Shiro ist zurück...«
    Schweigen am Ende der Leitung.
    »...Renzo?«
    »...Ja... schön für dich... Wie geht es ihm...?«
    »Sehr gut. Er ist froh, wieder hier zu sein.«
    » Ich würd dich gern sehen...«  
    »...Ist im Moment schlecht. Nächste Woche vielleicht...?«
    » Nächste Woche klingt super...«  
    »...Lass uns noch mal telefonieren, ja...?«
    Seine Enttäuschung hallte noch deutlich in mir nach, nachdem ich aufgelegt hatte.
    Ich musste unbedingt mit ihm reden. Ehrlich und offen, von Bruder zu Bruder.
    Wenn das überhaupt noch ging.
     
    » Selbstverständlich ist es kein Problem, Ihnen weitere Prothesen in Ihren Wunschfarben zu liefern. Es ist nur ungewöhnlich für uns. Und Sie müssten die Kosten dafür natürlich selbst tragen...«  
    »Schon klar. Dann sehen wir uns übermorgen.« Ich legte auf und bemerkte nebenbei irritiert, dass ich mir wohl die Nagelhaut meines rechten Zeigefingers abgenagt hatte. Ohne es zu merken. Das war seit Jahren nicht mehr vorgekommen.
    Ich war einfach aufgeregt. Zum einen, weil ich Shiro all die Schauplätze meines neuen Lebens zeigen würde, vor allem aber, weil der Drehbeginn immer näher rückte.
    Station eins unserer Planung: Das Centro Visione. Dort würde ich mir eine Kollektion neuer Augen zusammenstellen lassen. Im Anschluss ließen wir uns dann mit dem Taxi zu Station Nummer zwei, zum Kloster Santa Maria della Casella bringen.
    Da sich der erste Drehtag aus irgendwelchen technischen Gründen um eine halbe Woche verzögert hatte, sah ich so die Möglichkeit, mich in aller Ruhe in meinem Dachgeschoss einzurichten und es mit Shiro einzuweihen. Mir gefiel die Vorstellung, meine ersten Tage nicht allein dort oben zu verbringen.
    Am Abend vor unserer Anreise traf ich mich noch mit Luisa Maroni, um mit ihr über die Zukunft des Gusto’s zu sprechen.
    Natürlich war ihr klar, dass ich eine Chance wie diese, nicht einfach ausschlagen konnte.
    Ich spürte natürlich ihre Enttäuschung darüber, dass unser gemeinsames Projekt an Bedeutung für mich verloren hatte, ja, möglicherweise sogar vor dem Aus stand.
    »Ich werde dich nicht hängen lassen.«, versicherte ich ihr. »Ich muss jetzt nur erstmal sehen, wie das Ganze so läuft.«
    »Das klingt akzeptabel.« Sie lächelte zuversichtlich, doch aus ihrer Tonlage hörte ich heraus, dass sie anders darüber dachte. Aber zum Abschied schloss sie mich in ihre Arme und gab mir einen Kuss auf meinen Hals.
    Ein wenig musste ich dabei an Rebecca denken - und vor allem an mein neues Leben, das ab morgen beginnen sollte...
     
    »Rot hatten wir noch nie - aus naheliegenden Gründen, oder haben Sie schon von einäugigen Albinos gehört?«
    Ich verneinte. »Aber es wäre machbar?«
    »Selbstverständlich. Allein schon für die

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