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Luca's Rezepte

Luca's Rezepte

Titel: Luca's Rezepte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jobst Mahrenholz
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dich kennen zu lernen, Luca«, sagte sie in akzentfreiem Italienisch, während sie mir ihre Hand reichte. Ich lächelte sie an und stellte mit Erleichterung fest, dass keinerlei Verletzungen zu sehen waren. Da fiel mir die Seife im Strumpf wieder ein. Sie trug ein weißes, einfaches Männerhemd, dazu Jeans und sie sah unglaublich jung aus. »Ich freu mich auch... sehr...«, sagte ich schüchtern und erwiderte ihren Händedruck.
    »Was wollt ihr trinken, Kinder?«, tönte es fröhlich aus dem Wohnzimmer, und ich erwartete fast, dass der Puppenchor vom Sofa - Limonade - rufen würde.
    Am Ende saßen wir alle zusammen bei Bitter Lemon, Caffè und einem eigenartig schweren, selbstgebackenen Kuchen, der irgendwie seltsam gut schmeckte.
    Nach einiger Zeit kamen wir dann auf unser Vorhaben zu sprechen.
    Die Idee, dass Ayumi Comero uns begleiten sollte, stieß bei ihr zunächst auf wenig Gegenliebe.
    »Ich kenne niemanden in Fano«, war eines ihrer Argumente.
    »Du kennst mich. Und du kennst jetzt Luca. Und dann sind da noch die anderen Lauros - ich habe dir von ihnen erzählt. Du wirst sie mögen.«
    »Alessandro wird toben, wenn ich einfach so verschwinde.«
    »Das wird er. Aber was ist, wenn du bleibst? Lucia, wie siehst du das?«
    Diese nickte bestätigend, wobei ihre vielschichtigen Ohrringe gegen den Takt wippten.
    Shiro verstand es, seiner Mutter die Argumente, die dafür sprachen, aufzuzeigen. Und irgendwann willigte sie tatsächlich ein.
    Es gab nur ein Problem.
    Ihre Ausweispapiere befanden sich noch im Haus der Comeros.
    »Die könnten wir doch durch die Polizei abholen lassen«, schlug ich vor.
    »Aber dann müsste ich ihn anzeigen.«
    Es war schnell klar, dass sie dazu nicht bereit war.
    »Dann erledigen wir das.« Shiro sah zu mir und erwartete scheinbar, dass ich sofort zustimmte. Aber die Vorstellung, Alessandro Comero Auge in Auge gegenüber zu stehen, behagte mir gar nicht. »Meinst du nicht, es ist besser...«
    »Stimmt, besser du bleibst hier. Ich mach das alleine.«
    Das kam für mich nun gar nicht in Frage. Ich hier auf dem Puppensofa, während Shiro das Haus seines Vaters aufsuchte. Das ging nicht. Und das sagte ich ihm.
    »Es kann gar nichts passieren. Um die Zeit ist er immer außer Haus. Wir gehen kurz rein, schnappen uns die Papiere und sind schon wieder weg.«
    »Ich kann das nicht zulassen, Shiro!« Seine Mutter ergriff seine Hand.
    »Ich habe 17 Jahre in dem Haus gelebt, Ayumi. Da wird es doch wohl kein Problem sein, wenn ich kurz die Papiere hole. Außerdem ist Luca bei mir.« Er warf mir einen liebevollen Blick zu. Ich nickte. Und er hatte ja Recht.
    Also machten wir uns auf den Weg zum Haus der Comeros.
     
    Das Quartier, in dem Shiro groß geworden war, entpuppte sich als eine monotone Ansammlung in die Jahre gekommener Häuser einfacher Bauart. Einige davon waren noch ganz gut in Schuss, aber vielen sah man an, dass wohl einfach die Mittel fehlten, um notwendige Reparaturen durchzuführen. Ein großer Supermarkt, drei kleine Bars und eine Kirche, die zur Zeit ihrer Erbauung wohl mal als modern bezeichnet worden war, bildeten das Zentrum.
    Ich war durch das Altstadtflair Fanos einfach verwöhnt.
    Dennoch wirkte das Viertel lebendig. Kinder spielten auf der Straße, die Alten saßen vor ihren Häusern und redeten. Hunde dösten in der Nachmittagssonne und aus einigen der Fenster drang Musik oder das Plärren des Fernsehapparates.
    Eine Siedlung wie tausende andere auch.
    Das Haus der Comeros bildete zu den übrigen keine Ausnahme. Es hatte zwei Stockwerke, einen beige gekachelten Eingang, der zur schmucklosen Fassade passte und grüne Fensterläden, die die Mittagshitze draußen hielten. Nachdem Shiro aufgeschlossen hatte, betraten wir einen dunklen Flur, von dem rechts eine schmale Treppe in das obere Stockwerk führte. Daneben befand sich eine Türe, die wahrscheinlich zu dem Keller gehörte, von dem Shiro erzählt hatte. Ich schluckte trocken und betrachtete mir die Bilder an den Wänden. Eine gemalte Ansicht vom Fujijama, ein paar Kinderzeichnungen, vermutlich von Shiro, und Aquarell-Landschaften, die ich nicht einordnen konnte. Shiro griff meine Hand und zog mich in die Küche. Es war ein erstaunlich freundlicher Raum. Ein großes Fenster zeigte den Garten, der üppig mit Sträuchern und Palmen bewachsen war.
    Es gab keine Einbauküche, wie ich es erwartet hatte, sondern einzelne, frei stehende Elemente. Wahrscheinlich war das die Handschrift von Ayumi Comero. Ein dunkler runder

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