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Luciano

Luciano

Titel: Luciano Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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war,
das fühlte er. Sie streckte die Hand aus und berührte mit den
Fingern kurz sein Gesicht. Dann wandte sie sich wieder ab, um den
Aufstieg fortzusetzen, und Savage tat nochmals einen tiefen zitternden
Atemzug und kletterte ihr nach.

      Suslow von der ukrainischen
Einsatzgruppe schlich zusam men mit einem Gefreiten und zwei mit
Maschinenpistolen be waffneten Männern über den Hof des
Bauernhauses. Der alte Mann und Giorgio, der Junge, der sie
benachrichtigt hatte, war teten an der Scheunentür.
      Der alte Mann öffnete die
Tür. Drinnen hörte man Detwei lers schweren Atem. Suslow
nickte dem Gefreiten zu, der dar aufhin mit den beiden SS-Männern
die Scheune betrat.
      Ein erstickter Aufschrei, das
Klatschen von Schlägen, und schon tauchten sie wieder auf und
zerrten Detweiler mit sich. Sie ließen ihn in den Schmutz fallen,
wo er stöhnend liegen blieb.
      Suslow kniete nieder und durchsuchte
ihn. Er fand den Colt Automatic und die falschen Papiere, die Carter
der Gruppe in Maison Blanche ausgehändigt hatte. Er prüfte
die Papiere flüchtig, dann zog er eine Trillerpfeife aus der
Tasche und blies einen einzigen langgezogenen Ton. Man hörte
Motoren an springen, und kurz darauf fuhren fünf Kubelwagen in den
Hof ein. In den beiden ersten saßen nur die Fahrer, aber die drei
anderen waren mit schweren Maschinengewehren bestückt und hatten
je drei Mann Besatzung.
      Der Gefreite brachte Detweilers
Rucksack und das M IGewehr aus der Scheune. Suslow musterte es
interessiert, dann stieß er Detweiler mit der Fußspitze an.
      »Amerikanische Waffe,
brandneu.« Er hielt den Colt hoch. »Amerikanischer
Revolver. Scheint, daß Sie interessante Freunde haben. Major
Meyer wird sich freuen, Sie kennenzu lernen.« Er nickte dem
Gefreiten zu. »Rein mit ihm in den Wa gen.«
      »Zu Befehl,
Untersturmführer«, antwortete der Gefreite auf deutsch, denn
auf Meyers Anordnung mußten alle Männer sei ner
Einsatzgruppe deutsch sprechen, und sei es auch noch so miserabel.
      Sie zogen Detweilers Arme nach hinten
und legten ihm Handschellen an, dann warfen sie ihn wie ein
Kleiderbündel auf den Rücksitz des zweiten Kubelwagens. Der
Gefreite und die zwei SS-Posten stiegen ebenfalls ein. Suslow ging zu
den drei hinteren Wagen und sagte zu den Besatzungen: »Sieht ganz
so aus, als hätten wir da einen hübschen Fang gemacht. Ein
Partisan mit brandneuen amerikanischen Waffen. Das be deutet, daß
sie unlängst in dieser Gegend Nachschub aus der Luft bekommen
haben. Ihr fahrt Streife durch die hochgelege nen Dörfer. Wer euch
nur im geringsten verdächtig vorkommt, der wird
mitgenommen.«
      Er trat zurück, und die drei
Wagen fuhren in kurzen Abstän den los. Als er wieder zu seinem
Kubelwagen ging, zog der alte Mann die Mütze und tätschelte
den Kopf des Jungen.
    »Wir haben unsere Sache gut gemacht, Herr Leutnant, Gior gio und ich, was?«
      Suslow zündete sich eine
Zigarette an und musterte den Al ten verächtlich von Kopf bis
Fuß. »Du bist doch wirklich ein widerliches altes Scheusal,
aber, wie man so schön sagt, einem jeden Hund seinen
Knochen.« Er zog ein paar Banknoten aus der Tasche und warf sie
in den Schmutz, dem Alten vor die Füße. Dann stieg er in den
vordersten Kubelwagen, nickte, und der Fahrer startete augenblicklich.
      Der Alte sammelte das Geld auf und
blieb stehen, einen Arm um Giorgios Schultern. Er lauschte, bis der
Motorenlärm in der Ferne verklungen war. Dann tätschelte er
nochmals den Kopf des Jungen, und beide machten kehrt und verschwanden
im Haus.

      Savage war durchnäßt bis
auf die Haut und fror erbärmlich, als er sich über den
letzten Felsbrocken hochzog. Rosa streckte den Arm aus und nahm ihn bei
der Hand.
      »Hier hinüber«, sagte sie. »Nicht mehr weit.«
      Er folgte ihr, stemmt sich
gebückt gegen den heulenden Wind, der sie hier oben von den
Füßen zu reißen drohte. Sie krochen über grobes
Gras, und wieder sah er vor sich eine Felswand aufragen. Dann schien
der Wind sich plötzlich gelegt zu haben.
       »Bücken«,
sagte Rosa. Er streckte eine Hand in die pech schwarze Finsternis und
fühlte rauhen Stein.
      Ein Zündholz flammte auf, und er
sah Rosa ein paar Meter entfernt stehen. Sie hielt das Zündholz in
die Höhe und blickte suchend um sich. Sie befanden sich in einer
niedrigen Höhle, die ganz offensichtlich als Wohnung diente. Auf
einer primiti ven steinernen Feuerstelle lag Brennholz bereit, Savage
sah einen Holztisch, Schaffelle,

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