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Luciano

Luciano

Titel: Luciano Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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»Die Mafia? Wie reimt sich denn das zusammen?«
      »Nicht die Mafia. Kommen
Sie.« Er ging zu dem anderen Mann hinüber, der auf dem
Gesicht lag. Barbera drehte ihn mit dem Fuß um.
      Carter sagte: »Den kenne ich. Das ist Ettore Russo.«
      »Wer ist er?« fragte Luciano.
      »Ein Kommunist«, sagte
Barbera, »und kein Freund der Ma fia. Mitglied des
Bezirksausschusses, der die Arbeit der ver schiedenen Gruppen, aus
denen die Widerstandsbewegung ge bildet werden soll, zu koordinieren
hat. Ich war erst heute abend mit ihnen zusammen, um Ihr Eintreffen zu
besprechen und was wir hoffentlich bewerkstelligen könnten. Er war
kei neswegs begeistert.«
      »Also beschloß er, mich umzulegen?«
      »Nicht unbedingt«, sagte
Barbera. »Ich glaube, er wurde von einem weit schlaueren Mann
vorgeschoben. Betrachten Sie es einmal so. Wenn er und sein Sohn Sie
töten, dann sieht es aus, als stecke die Mafia dahinter. Sie sind
aus dem Weg geräumt, und jeder fragt sich, was das bedeuten
soll.«
      »Und so, wie es jetzt ausging?« sagte Carter.
      »Haben Lucky Luciano und seine
Freunde einen der führen den Kommunisten im Bezirk abgeschlachtet,
was seinen Ge nossen gar nicht passen wird, also begraben wir diese
beiden am besten so bald wie möglich.«
      Maria ging an ihnen vorbei, fiel
neben Russo auf die Knie und begann zu beten. Barbera blickte verlegen
auf sie herab. Luciano beugte den Kopf, dann gingen sie alle auf die
Veranda zurück.
      »Und Sie glauben zu wissen, wer ihn angestiftet hat?«
      »Na klar«, sagte Barbera. »Keine Sorge. Wir werden uns um ihn kümmern.«
      »Und was machen wir jetzt?« fragte Luciano.
      Barbera wandte sich an Carter.
»Ich glaube, Sie und ich soll ten nach Bellona hinuntergehen und
nachsehen, wie die Lage dort ist.«
      »Und wir anderen bleiben hier?«
      »Nein.« Barbera
schüttelte den Kopf. »Ich kann nicht sicher sein, daß
nicht jemand anderer das gleiche nochmals probiert, nicht ehe ich
diesen gemeinen Hund, diesen Mori, unschädlich gemacht habe. Am
besten führt Rosa Sie hinauf zu den Fran ziskanern. Padre Giovanni
wird sich um Sie kümmern. Dort droben wagt sich keiner an Sie
heran.« Er wandte sich an Carter. »Okay, Harry?«
      Carter sah die anderen der Reihe nach
an, dann nickte er. »Sieht nicht aus, als hätten wir viel
Auswahl.«
      »Gut«, sagte Barbera. »Dann versorgen wir die beiden Toten und machen uns auf den Weg.«

      Luciano saß am Tisch und lud
den Revolver nach. Es war die kurzläufige Smith and Wesson .32,
die er im Schießstand von Bransby Abbey benutzt hatte.
      Carter trat hinter ihn. »Wo haben Sie das Ding her?«
      »Hab mit dem Waffenmeister
einen Handel abgeschlossen.« Luciano zog einen Schalldämpfer
aus der Tasche. »Er war äu ßerst
entgegenkommend.« Er ließ die Smith and Wesson wie der in
seinem Hosenbund verschwinden.
      Savage schlüpfte in die Riemen
seines Rucksacks und nahm sein M I auf. Rosa kam aus dem Schlafzimmer.
Sie trug jetzt wieder den alten Regenmantel und die Stoffmütze.
Maria hatte einen wasserdichten Poncho um die Schultern und schlang
sich einen Schal um den Kopf.
      Barbera sagte: »Gut, dann gehen
wir jetzt. Ihr seid in drei Stunden im Kloster. Kein Problem. Wir
kommen irgendwann morgen im Lauf des Tages zu euch hinauf.« Er
löschte das Licht, und alle gingen auf die Veranda hinaus. Barbera
und Carter blieben dort, bis die anderen unter Rosas Führung in
der Dunkelheit verschwunden waren. Dann sagte Barbera zu Carter:
»Okay, Harry, jetzt kaufen wir uns Mori«, und ging die
Stufen hinunter.

    11

    Pietro Mori hatte seine Frau früh zu Bett
geschickt und war tete auf Russos Rückkehr. Er hatte es sich in
dem alten Lehn stuhl am Feuer mit einer Flasche Schnaps bequem gemacht
und sorgte sich nicht besonders. Schließlich trug Russo das
Risiko, und es konnte nicht schiefgehen, egal, was passierte. Das war
das Raffinierte an diesem Plan.
      Er döste ein und erwachte, als
es ans Fenster klopfte. Er stand auf und öffnete den Flügel
einen Spalt weit.
      »Wer ist da?«
      »Ich bin's, Vito«, sagte Barbera. »Ich muß mit dir spre chen.«
    »Moment. Ich mache dir auf«, sagte Mori.
      Er schob den Riegel an der Tür
zurück, und Barbera schlüpf te ins Haus. »Was
gibt's?« fragte Mori.
      »Ich komme direkt von Russo, du
Scheißkerl«, eröffnete Barbera ihm. »Er sagt, er
wartet in der Hölle auf dich.«
      Barberas linke Hand ergriff Mori im
Nacken, zog sein Ge

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