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Lucifer - Traeger des Lichts

Titel: Lucifer - Traeger des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Webb
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Stimme. »Hat der Historiker sie gefunden? Weiß er, wo die Schlüssel sind?«
    Wisperwind zuckte die Schultern.
    »Was meinst du?«
    Wisperwind wich seinem Blick aus. »Niemand hat je versucht, nach den Schlüsseln zu suchen. Sie sind zu gefürchtet, zu gefährlich, verborgen von Vater Zeit selbst. Doch wenn es nur eine Frage des Suchens ist, dann - ja - gibt es eine Chance, dass er weiß, wo sie sind. Nicht einmal die Zeit kann alle Spuren verwischen. Sieht man, wie viel Arbeit dieser Mensch darin investiert hat, und den Aufwand, den man betreibt, um ihn zu finden, und den Tod Freyas - will man das alles rechtfertigen, muss er irgendetwas von immensem Wert wissen.«
    »Die Schlüssel? Er weiß, wo sie sind?«
    »Vermutlich. Es spricht einiges dafür.«
    Sam ließ die Knöchel knacken. Der Laut ließ Wisperwind zusammenzucken.
    »Sag mir«, Entschlusskraft lag in Sams Stimme, »wo ist das nächste Reisebüro?«

8
    Der Historiker
     
    Er war wieder im Krieg, in der Rolle des Spions.
    In welchem Krieg? Es waren so viele gewesen.
    Irgendeinem. Die Regeln waren für alle Kriege gleich.
    Er musste Andrew finden. Andrew würde alles erklären - warum Freya sterben musste, welche Verfolger hinter Sam selbst her waren. Und wenn er es nicht wusste, dann würde er zumindest eine Verbindung zu Gail herstellen können, wer immer sie sein mochte.
    In seinem Hotelzimmer beendete Sam einen Brief, verschloss ihn und gab ihn Wisperwind. »Ich möchte, dass Thor das hier kriegt, wie auch immer.«
    »Was steht drin?«
    »Oh, das solltest du wissen«, sagte Sam mit einem Lächeln. »Schließlich hat ihn angeblich jemand aus deinem Umfeld geschrieben. Jemand, der willens ist, meinen Aufenthaltsort zu verraten, und es Thor persönlich sagen möchte. Nur, wer auch immer jener Jemand ist, er wird leider nicht selbst zu der Verabredung kommen.«
    »Du willst dich mit Thor treffen? Wird er darauf hereinfallen?«
    »Thor wird es glauben, weil er es glauben will. Er wird da sein.«
    Wisperwind runzelte die Stirn. »Warum ein solcher Vorwand, wenn du bloß mit ihm sprechen willst?«
    »Wenn er weiß, dass ich es bin, wird er nicht kommen. Und ich glaube, er kann mir eine Menge erzählen.«
    »Warum Thor? Warum nicht Odin?«
    »Weil, anders als Thor, Odin klüger ist, als er aussieht. Thor ist nicht so vorsichtig.«
    »Insbesondere, wenn du ihn kontaktierst, wie einer von den Anderen es tun würde?«
    »Genau. Und versuche, jede russische Quelle zu aktivieren, die wir haben. Wenn jemand sich weigert, sag ihm, er wird mit schweren Flüchen im Genick aufwachen.« Er seufzte und reckte sich. So, das war's. Mehr kann ich nicht tun, bis Thor sich meldet und wir den Historiker finden. Nichts außer dem, was ich immer tue - meine Nase in staubige Bücher stecken und hoffen, dass irgendein Hinweis aus der Vergangenheit mir sagt, was die Zukunft bringt.
    »Wohin wirst du gehen?«, fragte Wisperwind.
    »In die Hölle.«
    Beelzebub warf einen Blick auf Sams Aufzug und brach in Gelächter aus.
    »Schnauze!«, schnappte Sam. »Ich wurde dazu gezwungen.« Unmutig streifte er den grünen Anorak ab und warf ihn in eine Ecke. Bello ignorierte ihn und kehrte zu einer langen Liste mit Notizen zurück, die er gerade zu ordnen versuchte.
    »Ich habe versucht, etwas über die Schlüssel herauszufinden, während du fort warst«, sagte der alte Dämon, als Sam sich einen warmen schwarzen Pullover überstreifte und sich in den Sessel gegenüber fallen ließ.
    »Wie schön«, sagte er, immer noch pikiert über Beilos Heiterkeitsausbruch. »Irgendwas Interessantes?«
    »Kommt darauf an, was du weißt.«
    »Über die Pandora-Schlüssel? Nur Legenden. Das ist alles, was man dem Dienstpersonal erzählt hat.«
    Beelzebub beachtete die Bitterkeit und den Zorn in Sams Stimme nicht - für ihn als Dämon waren solche Gefühle ein alltäglicher Teil des Lebens. Er fuhr mit langem Finger über
    das Blatt mit seinen Notizen. Aus einem bestimmten Blickwinkel gesehen, ähnelte sein Fingernagel einer Klaue. »Wusstest du, dass die Fürsten des Himmels einst versucht haben, die Schlüssel zu zerstören - und die Geister, die sie gefangen hielten?«
    »Ich weiß. Ich weiß auch, dass es ihnen nicht gelungen ist.«
    »Wusstest du, dass Chronos es einmal versucht hat?«
    Das weckte Sams Interesse. »Mein Vater? Was hat er gemacht?«
    »Er hat versucht, jede einzelne Tür zu zerschmettern, um die Geister dahinter jeweils mit einem einzigen Schlag zu vernichten. Doch er vermochte es nicht.

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