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Lucifers Lady

Titel: Lucifers Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Donna Fletcher
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ohne weiteres etwas essen. “
    „Es ist bald Mittag, obwohl ich nicht glaube, dass es viel zu essen geben wird. Wie ich hörte, fühlt sich auch der Koch nicht wohl“, sagte Lucian. Er erspähte Santos an Deck, mit Catherine am Arm.
    „Wenn der Koch im Bett liegt, kann ich mich um das Essen kümmern, bis es ihm gut geht.“
    Lucian nickte zustimmend, während seine Aufmerksamkeit auf Santos und Catherine gerichtet war. Sie schien sich auf ihn zu stützen. Und schlimmer noch, Santos kümmerte sich um sie. Er hatte den Arm um ihre Taille gelegt, und immer wieder legte sie den Kopf an seine Schulter.
    Hatte Santos den Verstand verloren? Man musste das Schiff sichern, ehe der Sturm losbrach. Catherine konnte sich allein beschäftigen. Er stapfte quer über das Deck direkt auf die beiden zu.
    „Verdammt, Santos, das Schiff muss . . .“ Er unterbrach sich abrupt, als Catherine den Kopf von Santos' Schulter hob. Sie war leichenblass, dunkle Ringe lagen unter ihren Augen, und sie schien an Gewicht verloren zu haben.
    „Was ist los?“ fragte er, eifersüchtig auf die Art und Weise, wie sie sich an den Freund klammerte.
    „Ich denke, es ist der Fisch“, erklärte Santos. „Sie hat seit gestern Abend weder Speisen noch Getränke bei sich behalten. Ich fand sie heute Morgen am Boden liegend vor, als sie sich gerade in den Nachttopf erbrach.“
    Lucian erbleichte bei dem Gedanken, dass sie allein und ohne Hilfe gewesen war, während es ihr so schlecht ging. Wäre er bei ihr geblieben oder hätte sich zumindest um ihr Wohlergehen gesorgt, wäre das nicht passiert.
    „Ich dachte, etwas frische Luft würde helfen“, meinte Santos.
    „Ist dir noch immer nicht wohl, Catherine?“ fragte Lucian, obwohl die Antwort offensichtlich war. Gern hätte er ihre zarte Gestalt hochgehoben, in die Kabine unter Deck getragen und sich um sie gekümmert. Aber sie schien mit Santos zufrieden zu sein, und er wollte sich ihr nicht aufdrängen.
    Sie schüttelte den Kopf und lehnte ihn dann an Santos' Schulter.
    „Möchtest du, dass Santos dich in die Kabine zurück geleitet?“
    Sie zögerte, dann nickte sie.
    „Kümmere dich um ihr Wohlergehen“, wies er den Freund an,
    bevor er sich zum Gehen wandte, voller Selbstvorwürfe, weil es ihr so schlecht ging.
    „Lucian.“
    Der Name, so leise und so flehend ausgesprochen, dass er es kaum hören konnte, veranlasste ihn, sich umzudrehen, unsicher, ob er sich das nicht nur eingebildet hatte.
    Catherine stand da und weinte, die Hand auf den Bauch gepresst.
    Er eilte zu ihr, fasste sie um die Taille und trug sie praktisch zur Reling. Er stützte sie, als er sie verbeugte, während sie versuchte, sich zu erbrechen. Aber sie hatte nichts mehr im Magen, daher würgte sie nur hilflos.
    „Sie behält nichts bei sich“, erklärte Santos ängstlich.
    Lucian bemerkte seine besorgte Miene. Sie beide hatten Männer an so etwas sterben sehen.
    Catherine stöhnte und ließ sich dann gegen Lucian sinken. Sie tastete nach seiner Hand und hielt sich schwach daran fest. „Bitte bleib bei mir.“
    Ihre leise, flehentliche Bitte brach ihm beinahe das Herz. Er hob sie auf die Arme, und sie lehnte den Kopf sofort Trostsuchend an seine Brust. „Keine Angst, Engel, ich lasse dich nicht allein.“
    Sie seufzte erleichtert. Jetzt war sie bei Lucian. Bei ihm war sie in Sicherheit. Alles würde gut werden. Ihr Magen zog sich wieder zusammen, und sie stöhnte.
    „Der Koch soll Kamillentee bereiten“, befahl er, ehe er zu seiner Kabine eilte.
    Er verfluchte sich tausendmal, weil er sich nicht sorgfältig genug um sie gekümmert hatte, sie nicht beachtet hatte und weil er auf einmal erkannte, wie sehr er sie vermisst hatte.
    Er betrat seine Kabine und segnete Santos dafür, dass er veranlasst hatte, sie zu reinigen. Der kräftige Duft von Lilienseife stieg ihm in die Nase. Auch die Laken waren erneuert worden, aufgeschlagen warteten sie auf ihre Rückkehr.
    Behutsam legte er Catherine nieder. „Dein Nachthemd wäre bequemer als dieses Seidenkleid“, meinte er.
    „Ich würde gern eines anziehen, aber ich habe sie verschmutzt, als ich versuchte, den Nachttopf zu erreichen. Deshalb fand Santos mich am Boden. Ich hatte keine Kraft mehr, um mich zu bewegen.“    
    Und nach dieser Erklärung verließen sie auch die letzten
    Kräfte. Sein Zorn auf sich selbst wurde größer, wenn er sich vorstellte, wie sie allein hier gelitten hatte, nicht in der Lage gewesen war, sich selbst zu helfen.
    Widerstrebend trat er vom

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