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Lucky - Nur eine Frage der Zeit

Lucky - Nur eine Frage der Zeit

Titel: Lucky - Nur eine Frage der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anita Sprungk Suzanne Brockmann
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eines der Propellerblätter brach. Er nahm das Ding auseinander und baute sich aus dem Zeugs, das zufällig im Boot lag, einen neuen Propeller. Damit kamen sie zwar nicht schnell voran, aber sie kamen voran. Das war wirklich beeindruckend.”
    Er räusperte sich und fuhr dann fort: “Rosettis Schwimmkumpel gab schon am zweiten Tag der Höllenwoche auf. Lee und King nahmen ihn in ihr Team auf. Er revanchierte sich ein paar Tage später, als Lee zu halluzinieren begann. Er sah böse Geister und kam damit überhaupt nicht klar. King und Rosetti haben sich dabei abgewechselt, ihn zu beruhigen. Seitdem hängen die drei zusammen wie die Kletten. King und Lee setzen fast ihre gesamte Freizeit dafür ein, Rosetti Nachhilfeunterricht zu geben. Dank ihrer Hilfe kann er auch im theoretischen Unterricht mithalten.” Er schwieg einen Moment. “Alle drei sind gute Männer, Lieutenant.”
    Das war gut.
    Trotzdem. “Eine so ernste Mission zu einer Ausbildungsoperation umzufunktionieren macht in etwa genauso viel Sinn wie … uns Lois Lane aufs Auge zu drücken”, sagte Lucky.
    “Zwölf Stunden und siebzehn Minuten”, sagte Syd. “Ha!”
    Er blinzelte sie überrascht an, einen Augenblick aus der Fassung gebracht. “Wie bitte?”
    “Ich hab’s gewusst. Wenn Sie erst mal wissen, dass ich Reporterin bin, ist es nur noch eine Frage der Zeit, wann sie mich das erste Mal als Lois Lane titulieren”, erwiderte sie. Sie klang nicht unbedingt selbstgefällig, aber doch ein wenig hämisch-vergnügt. “Ich rechnete mit vierundzwanzig Stunden, aber Sie haben nur etwas mehr als die Hälfte der Zeit gebraucht. Gratuliere, Lieutenant.”
    “Lois Lane”, meinte Bobby sinnierend. “Mist, das ist fast so übel wie Tonto.”
    “Ja, es ist nicht sehr originell”, stimmte sogar Lucy zu.
    “Können wir uns vielleicht wieder auf unseren Auftrag konzentrieren?”, fragte Lucky verzweifelt.
    “Natürlich”, erwiderte Lucy. “Hier meine Neuigkeiten: Seit Sydneys Artikel in der Morgenzeitung erschienen ist, haben sich vier weitere Frauen gemeldet. Vier!” Sie schüttelte frustriert den Kopf. “Ich verstehe einfach nicht, warum manche Frauen eine Vergewaltigung nicht anzeigen!”
    “Derselbe Kerl?”, fragte Syd. “Dieselbe Vorgehensweise?”
    “Drei der Frauen wurden mit dem Budweiser gebrandmarkt. Diese drei Überfälle geschahen in den letzten vier Wochen. Der vierte liegt weiter zurück. Ich bin sicher, dass sie alle auf das Konto desselben Täters gehen”, erwiderte Lucy. “Und ich finde es erschreckend, dass er seine Opfer anscheinend immer brutaler zusammenschlägt.”
    “Gibt es ein Muster, was die Opfer angeht? Tatort? Aussehen? Irgendwas?”
    “Wenn es eines gibt, dann haben wir es noch nicht gefunden. Die Opfer sind Frauen zwischen achtzehn und dreiundvierzig, und alle Überfälle spielten sich in Coronado oder San Felipe ab”, antwortete Lucy. “Ihr bekommt die vollständigen Akten gleich morgen früh. Es wäre nicht schlecht, wenn auch ihr nach einem Muster Ausschau halten könntet. Ich glaube nicht, dass wir eines finden werden, aber es ist allemal besser, als nur herumzusitzen und darauf zu warten, dass der Kerl wieder zuschlägt.”
    Bobbys Pieper meldete sich. Er warf einen Blick darauf, bevor er ihn abschaltete, und stand auf. “Wenn das alles ist fürs Erste, Lieutenant …”
    Lucky nickte kurz zum Pieper hin. “Irgendwas, was ich wissen sollte?”
    “Nur Wes”, sagte Bobby. “Ihm geht es im Moment nicht so gut. Er wäre am liebsten sonst wo, nur nicht in Coronado, hängt aber schon seit drei Monaten hier fest.” Er nickte Sydney zu. “War nett, Sie kennenzulernen. Bis demnächst, Lucy.” Schon im Gehen drehte er sich noch einmal um. “Tut mir einen Gefallen, Mädels! Verschließt heute Nacht eure Fenster.”
    “Am besten jede Nacht, bis wir diesen Kerl gefasst haben”, fügte Lucky hinzu, während der Chief dem Ausgang zustrebte. Er stand auf. “Ich mache mich jetzt auch auf den Weg.”
    “Bis morgen.” Syd schaute ihn kaum an, bevor sie sich an Lucy wandte. “Haben Sie es eilig, nach Hause zu kommen, Detective? Ich hätte nämlich noch ein paar Fragen, von denen ich hoffe, dass Sie sie beantworten können.”
    Lucky zögerte, aber die beiden Frauen beachteten ihn nicht weiter. Nur Lucy winkte ihm kurz zum Abschied zu.
    “Ich habe einige Nachforschungen über Sexualverbrechen, Serienvergewaltiger und Serienmörder betrieben”, fuhr Syd fort, “und …”
    “Und Sie denken über das nach,

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