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Lucky - Nur eine Frage der Zeit

Lucky - Nur eine Frage der Zeit

Titel: Lucky - Nur eine Frage der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anita Sprungk Suzanne Brockmann
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gut aussehender Mann, obwohl seine Nase vier- oder fünfmal zu oft gebrochen war. Er war auf düstere, geheimnisvolle Weise attraktiv mit seinen hohen Wangenknochen, seinen kantigen Gesichtszügen und seinen tiefbraunen Augen, die seine indianische Herkunft verrieten. Außerdem strahlte er tiefe Ruhe aus, wie ein Zen-Buddhist, und das machte ihn ausgesprochen anziehend.
    Und groß war er – riesig, um genau zu sein. Manche Frauen flogen darauf. Er wog mindestens hundert Kilo, aber er hatte kein Gramm Fett zu viel am Körper.
    “Ich hielt Tonto für politisch nicht korrekt”, erklärte Bobby sanft. “Also habe ich dafür gesorgt, dass dieser Spitzname nicht an mir hängen blieb.”
    Bobby hatte Fäuste wie Vorschlaghämmer. Zweifellos war sein Widerstand sehr überzeugend gewesen.
    “Zurzeit nennt der Lieutenant hier mich gern Stimpy”, fuhr Bobby fort. “So heißt ein selten dämlicher Zeichentrick-Kater.” Er schaute auf seine Hände hinab und ballte wieder die Fäuste. “Darum muss ich mich noch kümmern, aber so allmählich wird das ein alter Hut.”
    “Nein”, widersprach Lucky. “Der Name beruht darauf, dass Wes …” Er wandte sich an Syd. “Bobbys Schwimmkumpel ist so ein kleiner drahtiger Kerl namens Wes Skelly, und wenn man die beiden nebeneinander sieht, dann passen Ren und Stimpy wie die Faust aufs Auge. Der neurotische Chihuahua und der gutmütige Kater … Ich weiß nicht, ob Sie die Zeichentrickserie kennen …”
    “Wes ist nicht klein”, unterbrach Lucy ihn. “Er ist genauso groß wie Blue.”
    “Ja, schon, aber neben Gigantor hier …”
    “Gigantor gefällt mir”, entschied Bobby.
    Syd lachte, und Lucky sah an der Art, wie der Chief sie anlächelte, dass er von ihr verzaubert war. Vielleicht gelang es so, Syd auf ihre Seite zu ziehen. Vielleicht konnte sie Bobbys Freundin werden.
    Die Vorstellung war alles andere als schön, und er schob sie gleich wieder von sich. Frauen zu umgarnen war seine Stärke, verdammt noch mal! Und er würde auch Sydney Jameson umgarnen, und wenn es das Letzte war, das er auf dieser Welt zustande brachte.
    Lucy kam zur Sache. “Du hast mit Frisco gesprochen?”, fragte sie ihn.
    Lucky nickte ernst. “Ja, habe ich. Hältst du es für möglich, dass Stonegate nicht wirklich will, dass wir den Vergewaltiger schnappen?”
    “Warum das? Was ist passiert?”, fragte Syd.
    “Lieutenant Commander Francisco ist zu Admiral Stonegate zitiert worden”, erläuterte Lucy. “Der Admiral ist nicht gerade ein Fan der SEALs.”
    “Was hat der Holzkopf diesmal angestellt?”, fragte Bobby.
    “Vorsicht mit solchen Beleidigungen!”, warnte Lucky leise und warf Syd einen kurzen Blick zu. Wenn die Frau doch nur keine Reporterin wäre! Bei allem, was sie hier sagten, konnte es ihnen passieren, dass es irgendwann in der Zeitung stand. “Wir haben vom … Admiral Anweisung bekommen, diesen Auftrag als spezielle Ausbildungs- und Trainingsoperation zu nutzen.” Er wählte seine Worte mit Vorsicht und verzichtete auf alle Schimpfwörter und wenig schmeichelhaften Adjektive, die er benutzt hätte, wenn sie nicht dabei gewesen wäre. “Und zwar für drei SEAL-Anwärter, die kurz vorm Abschluss ihres BUD/S-Trainings stehen.”
    “King, Lee und Rosetti”, erläuterte Bob und nickte beifällig.
    Lucky nickte. Bobby hatte als Ausbilder von Anfang an mit dieser Gruppe von Anwärtern gearbeitet. Da war es nicht überraschend, dass der Chief wusste, um wen es ging.
    “Erzähl mir alles über die drei, was du weißt”, forderte Lucky ihn auf. Er hatte kurz am Stützpunkt gehalten und sich die Akten der drei geholt, nachdem er mit Frisco gesprochen und bevor er Heather abgeholt hatte. Aber Papier war geduldig. Er wollte wissen, was Bobby über die drei dachte.
    “Sie waren für dasselbe Boot eingeteilt”, erzählte Bobby. “Mike Lee ist der Älteste, Junior Lieutenant. Sein Schwimmkumpel war Ensign Thomas King. Er stammt hier aus der Gegend und ist sehr viel jünger, ein Afroamerikaner. Beide haben einen sagenhaft hohen IQ, und beide haben sehr schnell die jeweiligen Stärken und Schwächen des anderen erkannt. Sie passen hervorragend zusammen. Petty Officer Rio Rosetti ist einundzwanzig, hat mit Mühe und Not seinen Schulabschluss gemacht und kann kaum seinen eigenen Namen buchstabieren. Aber er vollbringt wahre Wunder, wenn es darum geht, aus nichts etwas zu basteln. Nur ein Beispiel: Sie waren mit einem Motorboot unterwegs, der Propeller verfing sich in einer Leine und

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