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Lucky - Nur eine Frage der Zeit

Lucky - Nur eine Frage der Zeit

Titel: Lucky - Nur eine Frage der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anita Sprungk Suzanne Brockmann
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blitzendem Blaulicht den Pick-up hinter ihr in die Zange nahmen.
    Sie bremste ihren Wagen ab und hielt am Straßenrand, als der Pick-up ebenfalls anhielt. Dann drehte sie sich um und beobachtete durch die Rückscheibe, wie sich die Polizisten mit gezogenen Waffen im Licht der Suchscheinwerfer dem Pick-up näherten.
    Im Führerhaus konnte sie die Silhouette des Mannes sehen. Er hatte beide Hände auf den Kopf gelegt und machte keine Anstalten, Widerstand zu leisten. Ein Polizist öffnete die Fahrertür und zog ihn heraus. Der Mann stützte sich mit beiden Händen auf den Wagen, spreizte die Beine und wartete auf die Durchsuchung.
    Syd schaltete die Zündung aus und stieg aus. Jetzt, wo sie wusste, dass ihr Verfolger nicht bewaffnet war, wollte sie näher heran. Sie wollte wissen, was er zu sagen hatte. Wollte ihn sich genau ansehen. Vielleicht erkannte sie ja den Mann, der sie nach dem Überfall auf ihre Nachbarin im Treppenhaus fast umgerannt hatte.
    Der Mann redete. Sie konnte sehen, dass er sich mit den Polizisten unterhielt, die ihn umringt hatten. Zweifellos versuchte er zu erklären, warum er so spät in der Nacht in der Gegend herumfuhr. Ich? Jemanden verfolgt? Aber, Officer, das ist wirklich nur Zufall! Ich wollte zum nächsten Supermarkt, Eis kaufen.
    Klar doch.
    Als Syd näher kam, wandte sich einer der Polizisten ihr zu.
    “Syd Jameson?”, fragte er.
    “Ja”, erwiderte sie. “Danke, dass Sie so schnell auf Detective McCoys Anruf reagiert haben. Kann der Mann sich ausweisen?”
    “Ja, das kann er”, erwiderte der Polizist. “Außerdem behauptet er, dass er sie kennt. Und dass Sie ihn kennen.”
    Wie bitte? Syd trat näher, aber der Mann war immer noch von Polizisten umringt, und sie konnte sein Gesicht nicht sehen.
    Der Polizist fuhr fort: “Er behauptet außerdem, sie beide gehörten demselben Sondereinsatzkommando an?”
    Im schwachen Licht der Straßenlampe sah Syd, dass der Pick-up rot war. Rot.
    Im selben Moment traten die Polizisten beiseite, der Mann wandte ihr das Gesicht zu und …
    Es war Luke O’Donlon.
    “Warum zum Teufel haben Sie mich verfolgt?” Alle Anspannung der letzten Minuten löste sich in einem Wutausbruch. “Sie haben mich zu Tode erschreckt, verdammt noch mal!”
    Er war selbst nicht allzu glücklich darüber, gerade von sechs unfreundlichen Polizisten gefilzt worden zu sein. Immer noch in der demütigenden Haltung, die er für die Durchsuchung hatte einnehmen müssen – mit gespreizten Beinen, die Hände flach gegen die Karosserie des Wagens gedrückt –, klang er genauso verärgert wie sie. Wenn nicht sogar verärgerter. “Ich wollte sichergehen, dass Sie heil nach Hause kommen. Sie hätten nach Hause fahren sollen, nicht kreuz und quer durch halb Kalifornien. Verdammt noch mal, ich wollte Sie nur in Sicherheit wissen!”
    “Und was ist mit Heather?” Die Worte sprudelten ihr über die Lippen, bevor Sydney sich bremsen konnte.
    Aber Luke schien die Frage nicht einmal gehört zu haben. Er wandte sich wieder den Polizisten zu. “Seid ihr Jungs jetzt zufrieden? Ich habe gesagt, wer ich bin, und es entspricht der Wahrheit. Darf ich mich jetzt wieder bewegen?”
    Der Polizist, der hier offenbar das Sagen hatte, schaute Syd fragend an.
    “Nein”, sagte sie, nickte aber zugleich ein Ja. “Ich meine, Sie sollten ihn zur Strafe zwei Stunden so stehen lassen.”
    “Zur Strafe?” Luke stieß einen Schwall deftiger Seemannsflüche hervor, als er sich aufrichtete. “Weil ich etwas Nettes getan habe? Ich habe mir Sorgen gemacht, weil Sie und Lucy allein von der Bar nach Hause fahren mussten. Deshalb habe ich Heather in ihrer Wohnung abgesetzt und bin sofort zurückgefahren, um sicherzugehen, dass Ihnen nichts passiert!”
    Er war nicht bei Miss USA geblieben! Er hatte auf wilden, gedanken- und gefühllosen Sex verzichtet, weil er sich Sorgen um sie machte.
    Syd wusste nicht, ob sie lachen sollte oder ihm eine runterhauen.
    “Heather war darüber alles andere als glücklich”, fuhr er fort. “So viel zu Ihrer Frage: ‘Was ist mit Heather?’“ Er lächelte reumütig. “Ich glaube nicht, dass sie je zuvor einen Korb bekommen hat.”
    Er hatte ihre Frage also doch gehört.
    Da hatte sie sich nun fast die ganzen letzten sechzig Minuten angestrengt bemüht, sich nicht vorzustellen, wie seine langen muskulösen Beine sich um Heather schlangen, wie der Schweiß auf seiner Haut glänzte, wie seine Haare feucht auf seiner Stirn klebten, wie er …
    Sie hatte sich

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