Lucky - Nur eine Frage der Zeit
Stützpunkt hatten. Sie müssen für mich ausfindig machen, ob sie zu irgendwem in Verbindung stehen oder standen, der hier vor vier Jahren stationiert war.”
Sie war so aufgedreht, dass er es hasste, ihre Begeisterung dämpfen zu müssen, aber er verstand einfach nicht. Sie erfasste seinen Gesichtsausdruck und lachte. “Sie halten mich für durchgedreht.”
“Ich halte das für möglich.”
“Ich bin es nicht. Erinnern Sie sich an Mary Beth Hollis?”
“Ja.” Niemals würde er Mary Beth Hollis vergessen. Der Anblick, wie sie auf einer Trage zum Krankenwagen getragen wurde, würde ihn bis ans Ende seiner Tage verfolgen.
“Erinnern Sie sich, dass sie vor vier Jahren mit Captain Horowitz zusammen war? Vor ihrer Heirat?”
Ihm fiel ein, dass er von der Affäre zwischen der Frau und dem Navy-Arzt gehört hatte, aber er hatte sich keine Einzelheiten gemerkt.
“Gina hat mir gerade erzählt, dass der zweite Ehemann ihrer Mutter ein Master Chief bei der Navy war”, sprudelte Syd hervor. “Raten Sie mal, wo er stationiert war? Hier. Er wurde an die Ostküste versetzt, nachdem er sich von Ginas Mutter scheiden ließ. Wann? Vor vier Jahren. Vor vier Jahren!”
Langsam dämmerte es ihm. “Sie glauben, all diese Frauen haben gemeinsam, dass sie jemanden kennen, der hier stationiert war …”
“Vor vier Jahren”, beendete sie seinen Satz. Ihr Gesicht glühte vor Aufregung. “Vielleicht nicht genau vor vier Jahren, vielleicht vor viereinhalb oder dreieinhalb Jahren. Wir müssen unbedingt mit den beiden Opfern reden, die keine offensichtliche Verbindung zum Stützpunkt haben. Wir müssen herausfinden, ob sie eine Verbindung hatten . Rufen Sie Lucy McCoy an”, befahl sie ihm. “Worauf warten Sie noch? Los, los, beeilen Sie sich! Ich treffe Sie im Büro, sowie ich Gina nach Hause gebracht habe.”
Sie machte sich auf den Rückweg über den Kies, und Lucky konnte einfach nicht widerstehen. Er lief ihr nach, hob sie auf seine Arme und trug sie die paar Schritte bis in den weichen Sand. Dummerweise hätte er sie am liebsten nicht wieder abgesetzt, als er sie in den Armen hielt. Besonders, als sie aus überrascht lachenden Augen zu ihm aufschaute.
“Danke”, sagte sie. “Meine Füße bedanken sich ganz besonders.”
Sie wand sich in seinen Armen, und er ließ sie los. Und dann war es an ihm, verdutzt dreinzuschauen, als sie die Arme um seinen Hals schlang und ihn überschwänglich drückte.
“Oh Mann, das ist es”, sagte sie. “Das ist die Verbindung. Sie wird uns helfen, alle gefährdeten Frauen zu identifizieren und zu schützen.”
Lucky schloss die Augen. Er hielt sie fest an sich gedrückt und atmete den süßen Duft ihrer Sonnencreme ein.
Sie löste sich viel zu bald von ihm. “Beeilen Sie sich”, wiederholte sie und schob ihn in Richtung Verwaltungsgebäude.
Lucky wandte sich um und ging, trabte gehorsam davon, obwohl er alles andere als überzeugt war, dass sie irgendetwas Neues finden würden. Er hoffte nur inständigst, dass Syd nicht allzu enttäuscht sein würde.
Obwohl, wenn sie sehr enttäuscht war, konnte er sie immer noch trösten. Trost spenden konnte er nämlich richtig gut – und aus Trost konnte leicht Verführung werden.
Himmel noch mal, was dachte er sich eigentlich? Das war Syd .
Syd, die ihn geküsst hatte, als stünde der Weltuntergang unmittelbar bevor. Syd, deren Körper an diesem Morgen so verführerisch unter ihm gelegen hatte. Syd, zu deren hell erleuchteten Fenstern er letzte Nacht fast eine ganze Stunde hochgestarrt, an deren Tür er am liebsten geklingelt hätte. Und zwar aus ganz anderen Gründen als nur, um sich zu vergewissern, dass alles in Ordnung war.
Okay, es war an der Zeit, der Wahrheit ins Auge zu sehen. Ja, das war Syd, und ja, er wollte sie verführen. Aber er mochte sie. Sehr. Viel zu sehr, um ihre wunderbare Freundschaft für eine zweiwöchige, ebenso heiße wie schnell wieder abkühlende Liebesaffäre zu riskieren, wie sie für ihn so typisch war.
Nein, das würde er nicht tun.
Er würde sich von ihr fernhalten. Ihre Beziehung würde eine rein platonische bleiben.
Ja. Klar doch.
8. KAPITEL
N och ein ehemaliger Freund und ein Vater, der inzwischen gestorben ist”, sagte Luke, als Syd ins Büro stürmte.
Sie blieb stehen. “Oh, mein Gott, meine Theorie ist also richtig ?”
“Sie ist erstaunlich, vollkommen und absolut brillant richtig.” Er griff nach ihr und wirbelte sie durch den Raum.
Die Szene ähnelte sehr der, die sich am Morgen
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