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Lucky - Nur eine Frage der Zeit

Lucky - Nur eine Frage der Zeit

Titel: Lucky - Nur eine Frage der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anita Sprungk Suzanne Brockmann
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in Lana Quinns Wartezimmer abgespielt hatte. Im einen Augenblick stand sie da, im nächsten war sie in Bewegung. Sie klammerte sich an ihm fest, als ginge es um ihr Leben, während er sie immerfort im Kreis herumwirbelte.
    “Endlich!”, sagte er. “Endlich haben wir etwas, mit dem wir eventuell etwas anfangen können.”
    Sie schaute atemlos zu ihm hoch. “Nur eventuell ?”
    “Ich versuche, mich zu beherrschen.” Um Haaresbreite verhinderte er eine Kollision mit einem Aktenschrank.
    Sie musste lachen. “So sind Sie also, wenn Sie sich beherrschen ?”
    Luke lachte ebenfalls, während er endlich langsamer wurde, stehen blieb und sie wieder festen Boden unter die Füße bekam. “So bin ich, wenn ich mich ganz gewaltig beherrsche.”
    Er hielt sie immer noch fest an sich gedrückt, sie klammerte sich an ihn, und plötzlich, als er ihr in die Augen schaute, erstarb sein Lachen.
    Ihre Körper berührten sich von den Schultern bis zu den Hüften, lagen eng aneinander, und Syd empfand das als unglaublich schön. Luke war warm und fest und roch obendrein auch noch gut.
    Er schaute auf sie herab, sie zu ihm hinauf. Ihre Lippen waren nur Zentimeter voneinander entfernt, und einen endlosen Augenblick lang war Syd ganz sicher, dass er sie küssen würde.
    Wie schon beim letzten Mal, sah sie es kommen, aber dieses Mal wirkte alles viel natürlicher und spontaner. Das Wechselspiel der Gefühle und die plötzliche Erkenntnis in seinen Augen konnten kaum gespielt sein. Oder die Art, in der sein Blick für einen winzigen Moment auf ihre Lippen fiel, wie seine Lippen sich ein ganz klein wenig öffneten, wie er unbewusst leicht mit der Zungenspitze darüberfuhr.
    Aber dann, statt sie zu küssen, dass ihr die Knie weich wurden, ließ er sie einfach los. Er ließ sie los und trat sogar ein Stück zurück.
    Nanu? Was war denn jetzt geschehen?
    Luke fasste nach ihrer Hand und zog sie hinüber zum Hauptrechner. “Sehen Sie sich das selbst an. Zeigen Sie ihr die Ergebnisse”, wandte er sich an die SEAL-Anwärter.
    Thomas saß an der Tastatur, und Rio schaute ihm über die Schultern. Sie rückten beide ein Stück zur Seite, sodass Syd den Bildschirm sehen konnte. Als ob sie in der Lage gewesen wäre, sich jetzt auf den Bildschirm zu konzentrieren.
    Sie fühlte sich immer noch völlig desorientiert. Luke hatte sie nicht geküsst. Natürlich, sie befanden sich hier in einem Bürogebäude des US-Navy-Stützpunktes, und er war der Leitende Offizier dieses Teams. Vermutlich gab es Regeln, die Küsse auf dem Navy-Gelände untersagten.
    Er hatte ja sogar gesagt, er versuche, sich zu beherrschen. Syd musste lächeln. Schon seltsam. Sie hätte nicht geglaubt, dass er das überhaupt konnte.
    Thomas erklärte ihr, was sie am Rechner getan hatten. “Wir haben hier die Personalakten der elf Mitarbeiter und einer Mitarbeiterin, die in Verbindung zu den Opfern stehen – egal, ob sie noch am Leben oder schon tot, noch im aktiven Dienst oder im Ruhestand sind.”
    “Alle zwölf”, ergänzte Rio, “waren hier in Coronado stationiert, 1996, acht Wochen lang zur selben Zeit.”
    Acht Wochen. Vor vier Jahren. Das konnte kein Zufall sein, oder? Syd beugte sich vor, um die Zahlen auf dem Bildschirm selbst unter die Lupe zu nehmen.
    “Den Informationen zufolge, die wir direkt von den überfallenen Frauen bekommen haben, kannten alle zwölf eines der Opfer persönlich und standen in jenem Zeitraum mit ihm in Kontakt”, fuhr Thomas fort.
    “Wir haben daraufhin eine komplette Liste mit allen Mitarbeitern aufgestellt, die in dem betreffenden Zeitraum hier waren”, warf Luke ein und reichte ihr einen dicken Stapel Papier. “Selbst wer nur für einen Tag in diesem Zeitraum hier war, steht auf der Liste. Mike ist auf dem Weg zu Lucy McCoy, um ihr eine Kopie zu bringen. Sie wird die Namen durch den Polizeicomputer jagen und nachprüfen, ob einer von ihnen aus dem Dienst ausgeschieden und vorbestraft ist. Mit besonderem Augenmerk auf Sexualstraftaten.”
    “Wir haben schon zehn Männer, die infrage kommen könnten”, fügte Bobby hinzu. “Zehn der Männer auf der Liste wurden unehrenhaft entlassen, manche in dem betreffenden Zeitraum, andere später.”
    “Im Klartext heißt das, dass sie aus der Navy rausgeschmissen wurden”, erklärte Luke.
    Syd war überwältigt. “Unglaublich, wie schnell Sie das alles gemacht haben. Sie haben tatsächlich den gemeinsamen Faktor gefunden!”
    “ Sie haben den gemeinsamen Faktor gefunden”, korrigierte Luke.

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