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Lucky - Nur eine Frage der Zeit

Lucky - Nur eine Frage der Zeit

Titel: Lucky - Nur eine Frage der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anita Sprungk Suzanne Brockmann
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weinte. Seine Augen waren genauso gerötet wie Mias.
    Wes – von dem Syd immer noch glaubte, er gehöre zum Kreis der Verdächtigen. Himmel, war das nicht ein grässlicher Gedanke? Konnte es sein, dass Wes Lucy Derartiges angetan hatte und dann kam, um an ihrem Bett Wache zu halten? Um sicherzugehen, dass sie sterben würde? Das klang eher wie etwas aus einem sehr miesen Film.
    “Hallo, Lucy”, sagte Luke bemüht fröhlich, aber er brachte kaum mehr als ein heiseres Flüstern heraus. “Ich vermute, du willst jetzt nicht aufwachen und mir erzählen, was passiert ist, oder?”
    Lucy bewegte sich nicht. Die Überwachungsgeräte an der Wand piepten gleichmäßig vor sich hin, meldeten jeden Herzschlag.
    Wes zeigte keine Anzeichen von Schuldbewusstsein. Seine Augen huschten nicht unruhig hin und her. Er begann weder zu schwitzen noch zu zittern bei dem Gedanken, dass Lucy die Augen öffnen und Informationen preisgeben könnte. Er saß einfach nur da, weinte, hielt Lucys Hand und wischte sich ab und zu die Augen mit dem Ärmel seines T-Shirts.
    “Tja, weißt du was?”, fuhr Luke fort. “Dann komme ich eben später wieder, und wir reden dann miteinander. Einverstanden?”
    Nichts.
    Luke hielt Syds Hand so fest umklammert, dass ihre Finger zu schmerzen begannen, weil die Blutzufuhr unterbrochen war.
    “Halte einfach durch, Lucy”, sagte er mit zitternder Stimme. “Blue wird bald hier sein. Das verspreche ich. Halte bitte durch.”
    Luke stand im Schlafzimmer im zweiten Stock des Hauses, in dem Blue und Lucy McCoy lebten. Sein Blick glitt über zerbrochene und zerschmetterte Lampen, einen umgeworfenen Schaukelstuhl, eine vom Bett gerissene Matratze, die blutbefleckte Bettwäsche, die Blutspritzer an der blassgelben Wand und das zerbrochene Erkerfenster, das zum Blumengarten im Hof hinaus ging.
    Die Morgendämmerung schickte ihr zartes, märchenhaftes Licht in den Hof, und als er an das Fenster herantrat, sah er unten im Gras die Scherben der Fensterscheibe funkeln und glitzern.
    Syd stand schweigend in der Tür. Er hatte sie in die Toilette verschwinden sehen, nachdem sie hier angekommen waren und die Anzeichen für den brutalen und blutigen Kampf gesehen hatten, der in diesem Zimmer stattgefunden hatte. Er hörte, wie sie sich übergab. Aber sie kam gleich darauf wieder zurück, blass und zitternd zwar, aber keinesfalls bereit, zu gehen.
    PJ Becker betrat das Zimmer. Ihr folgte einer der FInCOM-Agenten, die der Ermittlungsgruppe angehörten. PJ war erst kürzlich befördert worden und stand im Rang sehr weit oben. Ihre Anwesenheit schien den Agenten, der sie begleitete, ein wenig zu verwirren.
    “Dave, Sie kennen bereits Lieutenant O’Donlon und Sydney Jameson. Lieutenant, Dave Sudenberg ist einer unserer besten Forensiker”, sagte PJ. “Ich dachte, es interessiert euch bestimmt, was sich nach seinem Eindruck heute Nacht hier abgespielt hat, zumal Detective McCoy noch keine Aussage machen kann.”
    Lucky nickte, und Dave Sudenberg räusperte sich. “Soweit ich das bis jetzt beurteilen kann, drang der Täter durch ein Erdgeschossfenster ein”, erklärte er. “Es gelang ihm, das Sicherheitssystem teilweise zu überbrücken, ohne es komplett abzuschalten. Das erwies sich als gut, denn die Lichter und die Alarmtöne des Systems haben später sehr viel dazu beigetragen, dass Detective McCoy überlebt hat.”
    Er deutete auf die Tür, neben der Syd immer noch stand. “Er betrat dieses Zimmer durch diese Tür, und die Blutspuren auf der Bettwäsche lassen den Schluss zu, dass Lucy zu diesem Zeitpunkt im Bett lag und vermutlich schlief, als er das erste Mal zuschlug. Mit diesem Schlag brach er ihr vermutlich die Nase. Er prügelte mit den Fäusten auf sie ein. Hier wäre sehr viel mehr Blut zu sehen, wenn er etwas anderes benutzt hätte als seine Hände.”
    “Lucy muss sofort wach gewesen sein und versucht haben, an die Waffe zu kommen, die unter ihrem Bett lag, aber er ließ ihr keine Chance. Sie schlug ihn mit dieser Lampe”, fuhr er fort und deutete dabei auf die demolierten Überreste einer Stehlampe mit Halogen-Deckenfluter. “Erste Tests haben bereits ergeben, dass das Blut an der Lampe nicht von Lucy stammt. Sie schlägt also mit der Lampe zu, und er dreht durch. Er schleudert sie gegen die Wand, prügelt wie wild auf sie ein, bringt ihr dabei wahrscheinlich die schwerste ihrer Kopfverletzungen bei und legt ihr die Hände um den Hals. Irgendwie gelingt es ihr, sich aus seinem Griff zu befreien. Irgendwie

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