Lucky - Nur eine Frage der Zeit
mich.”
“Ist sie es wert, dein Leben dafür zu riskieren?”
Sie strich ihm übers Haar, über die Schultern, über die kräftigen Muskeln seines Armes. “Ausgerechnet du fragst, ob ein Job es wert ist, sein Leben dafür zu riskieren?”
“Ich bin dafür ausgebildet”, sagte er. “Du nicht. Du schreibst.”
Sie begegnete seinem Blick. “Und was wäre, wenn ich nie irgendetwas geschrieben hätte, was ich für wichtig halte? Wenn ich immer auf Nummer sicher gegangen wäre? Ich könnte in absoluter Sicherheit leben, weißt du, und Werbetexte für Frühstücksflocken schreiben. Glaubst du allen Ernstes, dass ich das für den Rest meines Lebens tun sollte?”
Es fiel ihm schwer, aber er schüttelte den Kopf. Nein.
“Mir bietet sich hier eine großartige Chance”, fuhr sie fort. “Es gibt da einen Job, den ich unbedingt haben will: eine Stelle als Redakteurin und feste Autorin einer Zeitschrift, die ich ganz toll finde. Bei Think .”
“Nie davon gehört”, gab Luke zu.
“Die Zeitschrift richtet sich an junge Frauen”, erläuterte Syd. “Sie bietet eine Art Alternative zu all den Modezeitschriften, die den Frauen sagen, was sie brauchen, um schön und dünn zu werden und sich Mr. Right zu angeln – und ihnen gleichzeitig zu verstehen geben, dass sie nie schön und dünn genug sein werden.”
“Und das ist dein Traumjob?”, fragte er. “Du willst für diese Zeitschrift schreiben?”
“Mein Traum wäre, ein Buch zu schreiben. Ich würde mir nur zu gern leisten können, ein oder zwei Jahre Auszeit zu nehmen und einen Roman zu schreiben”, gab sie zu. “Aber wenn ich mir so anschaue, wie sich meine Ersparnisse entwickeln, werde ich wohl neunzig sein, bevor ich mir diesen Traum erfüllen kann. Ich könnte natürlich auch auf einen Lotteriegewinn oder einen reichen Gönner hoffen, aber die Wahrscheinlichkeit, dass das funktioniert, liegt bei eins zu vier Milliarden. Der Job bei Think käme meinem Traumjob am nächsten.” Irgendwie waren sie vom Thema abgekommen. “Diese Story”, fuhr Syd fort und schlug damit den Bogen zurück zum Thema, “wird mir helfen, den Job zu kriegen. Aber das ist nur ein Grund, warum ich nicht fortgehen will, Luke. Du musst das verstehen. Der andere Grund ist sehr, sehr persönlicher Natur: Ich weiß, dass ich dabei helfen kann, diesen Kerl zu schnappen. Ich kann helfen !”
“Du hast schon sehr geholfen”, sagte er.
“Wenn ich jetzt gehe, fangt ihr wieder bei null an, müsst alles von vorn aufrollen. Eine neue Freundschaft – mit wem, Luke? Einer Polizistin? Meinst du nicht, dass das sehr verdächtig wirken würde? Meinst du nicht, dass der Kerl auf solche Dinge achtet? Ein Mann, der seinen Opfern vermutlich tagelang nachspioniert, nach Verhaltensmustern sucht, sich ihren Tagesablauf einprägt und nach Zeiten und Gelegenheiten Ausschau hält, bei denen sie ganz allein sind?”
Jetzt hatte sie ihn, und sie wusste es. Er ließ sich aufs Bett zurückfallen, legte den Arm über die Augen und fluchte.
“Er ist vermutlich sowieso zu klug und zu argwöhnisch, um sich an mich heranzumachen”, sagte sie.
Er hob den Arm und schaute sie an: “Das glaubst du genauso wenig wie ich.” Er griff nach ihr, zog sie an sich und hielt sie fest. “Versprich mir, dass du allein nirgendwohin gehst! Versprich mir, dass du immer dafür sorgst, dass einer aus dem Team auf dich aufpasst!”
“Ich verspreche es”, sagte Syd.
“Ich meine, auch wenn du nur kurz in den nächsten Laden gehst, um Milch zu kaufen. Du gehst allein nirgendwohin, bis wir diesen Kerl haben, verstanden? Entweder ich bin bei dir, oder du spürst Bobbys Atem im Nacken.”
“Ich habe es verstanden”, sagte Syd. “Obwohl ich es vorziehen würde, deinen Atem im Nacken zu spüren.”
“Das lässt sich ganz bestimmt machen.” Er küsste sie fest. “Du wirst in Sicherheit sein. Dafür werde ich verdammt noch mal sorgen.”
Wieder küsste er sie, ihren Hals, ihre Brüste, ihren Bauch, und sein Mund wanderte noch tiefer. Sein Atem streifte heiß ihre Haut. Das war nicht ihr Nacken, aber Syd machte ihn nicht darauf aufmerksam. Vermutlich war ihm das sowieso klar.
Sie schloss die Augen und überließ sich genießerisch dem reißenden Strom an leidenschaftlichen Empfindungen, den er ihr bereitete. Dem Vergnügen und dem starken, reichen, tiefen Gefühl, das sie völlig einhüllte, sodass sie glaubte, darin zu ertrinken.
Luke weckte Gefühle in ihr, die sie noch nie zuvor empfunden hatte. Und sie war dem
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