Lucky - Nur eine Frage der Zeit
am frühen Abend hier zu treffen. Vorm Abendessen. Wir haben uns überlegt, eine Art Party zu feiern, Geschichten zu erzählen, uns zu unterhalten. Vielleicht will Lucy ja aufwachen und mitmachen.”
“Bis jetzt hat es nicht funktioniert”, sagte Mia, “aber wir dürfen die Geduld nicht verlieren. Der Arzt sagte, es sei ihnen gelungen, den Druck im Gehirn, der durch die Kopfverletzung entstanden ist, abzubauen, und die Schwellung sei deutlich zurückgegangen. Das ist ein gutes Zeichen.”
Es war verblüffend. Lucky stand in einem Zimmer voller schöner Frauen. Den Frauen einiger seiner allerbesten Freunde. Er war eigentlich in jede einmal verknallt gewesen und war noch mit keiner Frau gegangen, auch nicht mit der fantastischen Miss Georgia, die dem Vergleich mit ihnen standhalten konnte.
Bis heute.
Bis Syd mit ihrem glatten dunklen Haar und ihrem herzförmigen Gesicht in sein Leben trat. Er hatte ihr heute ein anderes seiner Hemden gegeben. Daran fehlten die oberen zwei Knöpfe, sodass der Kragen offen stand und ihren Hals sowie ihre zarten Schlüsselbeine zeigte.
Die Wahrheit war: Es war nicht ihr Körper, der sie in die gleiche Liga katapultierte wie all diese unvergleichlichen Frauen, die er so bewunderte. Es war ihr Sinn für Humor, ihr scharfer Verstand, ihre Brillanz – und all das lag in ihrem unglaublichen Lächeln und ihren wunderschönen braunen Augen.
Am anderen Ende des Zimmers ließ Melody Jones sich von der Fensterbank gleiten und schlüpfte in ihre Schuhe. “Ich sehe lieber zu, dass ich nach Hause komme. Tyler treibt meine Schwester bestimmt schon zum Wahnsinn.” Sie schaute Veronica an. “Lass dir ruhig noch Zeit, Ron. Frankie ist bei uns gut aufgehoben. Wenn du willst, kann er über Nacht bleiben und in Tylers Zimmer schlafen.”
“Danke”, sagte Veronica, “das wäre großartig.”
Melody wandte sich an Becca. “Du brauchst niemanden, der dich heimfährt, oder? Du bist mit deinem eigenen Wagen hier?”
“Holla”, mischte Lucky sich ein und versperrte die Tür. “Moment mal. Wohin wollt ihr?”
“Nach Hause”, antworteten sie im Chor.
“Kommt gar nicht infrage”, gab er zurück. “Unter keinen Umständen lasse ich auch nur eine von euch nach Hause fahren. Ihr seid alle potenzielle Opfer. Ich lasse euch nicht ohne Schutz gehen.”
Melody schaute Veronica an. Veronica sah hinüber zu Nell und Becca. Mia stand graziös auf – eine reife Leistung für die Hochschwangere –, und sie alle wandten sich ihr zu.
“Er hat recht”, sagte sie.
Gott, was für ein logistischer Albtraum! All diese Frauen, die unterschiedliche Ziele ansteuerten …
Melody wirkte nicht überzeugt. “Ich bin doch schließlich nicht allein zu Hause. Meine Schwester und die Kinder sind da.”
“Und ich brauche definitiv keine Beschützer”, fügte PJ hinzu.
“Meine Ranch liegt weit außerhalb der Stadt”, sagte Becca. “Ich mache mir keine echten Sorgen.”
Meuterei. Er würde auf keinen Fall zulassen, dass sie meuterten. Lucky nahm eine drohende Haltung ein, bereit, ihnen klipp und klar zu verstehen zu geben, dass sie alle, auch Staragent PJ Becker, sich gefälligst an die Regeln zu halten hatten, die er aufstellte.
Aber Syd legte ihm die Hand auf den Arm.
“Ich mache mir Sorgen”, sagte sie zu den anderen Frauen. Sie schaute auf Lucy hinab, die reglos und still in ihrem Bett lag. “Und ich wette, wenn Lucy wirklich hören kann, was wir sagen, dann macht auch sie sich Sorgen.”
Sie beugte sich über das Bett. “Jetzt wäre der beste Augenblick, um aufzuwachen, Detective”, fuhr sie fort. “Deine Freundinnen brauchen nämlich einen Schnellkurs darin, mit was für einem Monster wir es zu tun haben. Ich kann für dich sprechen. Ich sah, wie er durch ein verschlossenes Wohnzimmerfenster in dein Haus eingedrungen ist. Wie er dein Alarmsystem ausgetrickst hat.”
Syd schaute auf, sah Melody ins Gesicht. “Ich sah das Blut auf deinem Bett und an deiner Schlafzimmerwand. Dein Blut.”
Sie schaute hinüber zu Becca, und ihre Stimme zitterte. “Ich sah das Fenster im zweiten Stock, durch das du hindurchgesprungen bist, obwohl du damit riskiert hast, dir den Hals zu brechen. Weil du wusstest, dass er dich umbringen würde, wenn er seine Hände noch einmal um deinen Hals schließen konnte.”
Sie ließ den Blick weiterwandern zu PJ, und Tränen schwammen in ihren Augen. Ihre Stimme war jetzt kaum noch mehr als ein Flüstern. “Und ich sah die Waffe, die du unter deinem Bett deponiert
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