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Lucy - Besuch aus fernen Welten (Band 1) (German Edition)

Lucy - Besuch aus fernen Welten (Band 1) (German Edition)

Titel: Lucy - Besuch aus fernen Welten (Band 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fred Kruse
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war aber genießbar.
    »Wie ist denn deiner?«, fragte Kim plötzlich. »Dieser schmeckt gar nicht schlecht, aber irgendwie ungewohnt.«
    Sie reichte Lucy das Glas. Es begann ein fröhliches Tauschen der Gläser. Jeder versuchte sich schon mal den Saft zu merken, der ihm am besten geschmeckt hatte, für den nächsten Besuch.
    »Was essen die dahinten eigentlich. Das sieht ja echt lecker aus. Wie ein Burger mit Käse. Ich glaube, das sollte ich auch mal probieren«, sagte Lars und leckte sich die Lippen.
    »Ehrlich?« Kim sah ihn mit angewidertem Gesicht an. »Das ist bestimmt Hackfleisch von dem dreihöckrigen Kamel von Gorgamods.«
    »Von was?«, fragte Lars entsetzt.
    Kim sah ihn ernst an, wollte etwas sagen, hielt es aber nicht mehr aus. Laut lachend prustete sie los. Sie lachte so, dass ihr die Tränen aus den Augen liefen und sie fast vom Stuhl gefallen wäre. Christoph und Lucy mussten ebenfalls lachen, wenn auch etwas leiser. Lars brauchte etwas länger, dann lachte auch er mit.
    Lucy verstummte. Der weitaus größte Teil der anwesenden Aranaer sah die vier an. Die Gesichter waren, wie nicht anders zu erwarten, unbewegt. Trotzdem meinte Lucy, die größtmögliche Missbilligung aus ihnen zu erkennen, zu der Aranaer fähig waren.
     
    * * *
     
    In den nächsten Tagen setzten sie ihre Streifzüge durch das Schiff fort. Allerdings wurden ihre Unterhaltungen immer wortkarger. Der Stress durch das gewaltige Lernpensum, die neuen Erkenntnisse und Situationen, die so ganz anders waren als alles, was sie vorher gekannt hatten, zerrten langsam an ihnen. Das Schlimmste war aber, dass sie sich unter diesen Außerirdischen so fremd vorkamen. Alle waren immer und überall freundlich. Sie bekamen von jedem auf alle Fragen Antworten, aber wirklich unterhalten konnten sie sich, wenn überhaupt nur mit Jonny oder Qurks. Besonders unerfreulich empfand Lucy die Begegnungen mit der Kommandantin. Sie hatte immer den Eindruck, dass sie die vier nicht für sonderlich geeignet für die Mission empfand. Das war natürlich nur ein Eindruck. Bei den unbeweglichen Gesichtern der Aranaer und ihrer emotionslosen Sprache war das schwer einzuschätzen.
    Während der Ausbildung ließ sie sich kaum sehen. Aber die Jungs wollten auf den Streifzügen meistens noch unbedingt der Zentrale des Schiffes einen Besuch abstatten. Es war der größte Arbeitsraum. Etwa dreißig Personen hielten sich dort immer auf. Die Fäden der Informationen liefen in der Zentrale zusammen. Es wurde diskutiert. Und die interessantesten Dinge wurden auf den riesigen Schirmen dargestellt.
    Lucy verstand normalerweise weder die Informationen noch die daraus resultierenden Diskussionen. Sie fragte sich, ob Christoph – der Einzige, der wenigstens äußerlich ein konzentriertes und interessiertes Gesicht machte – wirklich verstand, worüber die Besatzungsmitglieder redeten, oder ob er einfach besser schauspielern konnte als die anderen drei.
    Als die vier wieder einmal in der Zentrale auftauchten, wurden sie mit der gleichen eisigen Freundlichkeit wie immer begrüßt.
    »Da sind ja unsere vier Helden wieder«, begrüßte sie die Kommandantin. »Wie weit sind denn Ihre Vorbereitungen gediehen? Wie ich höre, sind Sie etwas in Verzug.«
    »Na ja, wir geben unser Bestes«, erwiderte Lars selbstbewusst.
    »Davon gehe ich aus. Das macht jeder hier auf dem Schiff.« Ihre Stimme war selbst für eine Aranaerin eisig. »Wie ich höre, sind die Defizite, die überwunden werden müssen, größer als erwartet. Die Zeit läuft uns davon. Es gibt Anzeichen, dass die Imperianer etwas vorhaben.«
    Sie zeigte auf einen bunt eingefärbten Bildschirm. Natürlich konnten die vier keinen Sinn aus den Kurven und Farben des Schirms erkennen. Die Kommandantin schien das aber gar nicht wahrzunehmen. Ungeachtet redete sie weiter:
    »Mit einer Wahrscheinlichkeit von achtzig Prozent wird hier in den nächsten Wochen ein imperianisches Kriegsschiff auftauchen. Sie werden sich mit ihren Vorbereitungen beeilen müssen. ›Das Beste geben‹ wird nicht ausreichen. Verdoppeln sie Ihr ›Bestes‹.«
    Frustriert kamen die vier in dem Appartement an, wie sie ihr kleines, aus zwei Zimmern mit Bad und Wohnküche bestehendes Reich nannten. Sie waren mit ihren Kräften am Ende. Lucy ließ sich erschöpft auf einen Stuhl fallen.
    »Die spinnt wohl, die Alte. Das jetzige Pensum verdoppeln. Das ist unmöglich«, stöhnte sie.
    Lars stützte sich auf dem Tisch auf. Kurz nahm sein Gesicht einen abwesenden Ausdruck

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