Lucy - Besuch aus fernen Welten (Band 1) (German Edition)
haben doch die da!«
Damit zog sie ihre Handstrahlenwaffe und bevor irgendeiner der drei protestieren konnte, hatte sie das Schloss an der Eingangstür zerschossen.
»Für so etwas sind diese blöden Waffen direkt mal zu gebrauchen«, sagte sie leichthin und lächelte genauso unschuldig wie vorher.
»Verdammt, mit den Dingern sollen wir vorsichtig umgehen. Was ist, wenn das jemand mitkriegt«, schimpfte Lucy. Sie war nicht sonderlich begeistert von Kims Idee. Als sie aber das enttäuschte Gesicht der Freundin sah, fügte sie schnell hinzu: »Aber mir ist auch nichts Besseres eingefallen.«
Damit gingen sie in das alte Gebäude. Der Boden war mit einer Mischung aus Schutt und Staub bedeckt. Überall hingen alte ebenfalls verstaubte Spinnweben. An einigen Stellen lagen uralte Kisten herum, die ebenfalls mit einer Staubschicht bedeckt waren. Einige abgebrochene Holzbretter, Glasscherben und kaputte Steine lagen herum. Ansonst war der erste Raum völlig leer. Die Sonne schien durch die scheibenlosen Fenster und in ihren Strahlen leuchteten unzählige Staubpartikel, mit denen die Luft angefüllt war.
Am Ende des Raums war eine zweite Tür, die mit einem noch dickeren Vorhängeschloss, als die Eingangstür, gesichert war. Keiner sagte ein Wort. Alle sahen nur auf Kim, die ihre Waffe noch immer locker in der Hand hielt. Ohne ein Wort hob sie sie an und zerschoss auch das zweite Schloss. Dann grinste sie die anderen an und öffnete die Tür. Die drei grinsten zurück.
Im Gegensatz zu dem ersten Raum war dieser ganz dunkel. Die wenigen Fenster, die genauso zerstört waren wie die im ersten Raum, waren mit dunklen Plastikplanen verhangen. Der Raum war genauso schmutzig wie der erste. In seiner Mitte stand irgendetwas, das ebenfalls mit Planen zugedeckt war.
»Lassen wir erst einmal ein wenig Licht hier herein«, sagte Lars und riss eine Plane von einem der Fenster.
Christoph stand in der Mitte des Raums und schaute dort unter eine Plane.
»Was ist das denn? Wer lagert denn Elektronik in so einer alten Halle«, reif er erstaunt aus.
Die vier hoben die Plane in der Mitte des Raums an, unter der sich ein Berg von ordentlich gestapelten Kartons unterschiedlicher Größe verbarg. In den Kartons befanden sich nagelneue Fernseher, Computer und andere hochwertige und teure Elektronikgeräte.
»Also, nach einem professionellen Warenlager eines Elektronikhandels sieht das hier wirklich nicht aus«, meinte Christoph, nachdem die vier den Kartonberg ausgiebig inspiziert hatten. »Ich wette, das ist alles geklaut.«
»Was haben wir denn da für einen Intelligenzbolzen«, ertönte plötzlich eine tiefe Stimme hinter ihnen. Dort standen ein halbes Dutzend Männer im Raum, die alle nicht sonderlich sympathisch aussahen. Die vier Freunde waren mit ihrer Entdeckung so beschäftigt gewesen, dass sie sie nicht hatten kommen hören.
Von den sechs Männern waren die zwei am auffälligsten, die groß und breit waren. Beide hatten Tätowierungen auf den nackten Armen und grobe, finster aussehende Gesichter. Zwei andere waren dagegen extrem dünn, machten aber einen zähen Eindruck. Während der eine in etwa so groß wie die beiden Muskelprotze war, war der andere nicht viel größer als Lucy. Er machte einen nervösen Eindruck und konnte nicht stillstehen. Der größere hatte mit dem fünften im Bunde gemeinsam, dass er lächelte. Dieses Lächeln sah aber keineswegs freundlich aus. Ganz im Gegenteil, es machte einen noch fieseren Eindruck als die finsteren Gesichter der beiden Muskelprotze. Der sechste Mann fiel Lucy erst als Letzter auf. Er stand völlig ruhig an einen der Deckenpfeiler gelehnt und beobachtete die vier Freunde mit wachsamen aber finsteren Augen.
Einer – der Dünne mit dem fiesen Lächeln – hatte sofort Kim ins Auge gefasst. Mit ein paar schnellen Schritten war er bei ihr. Bevor sie reagieren konnte, hatte er ihr die Strahlenwaffe entwunden, die sie dummerweise noch immer locker in der Hand hielt.
»Sieh mal Boss! Was ist das denn für ’n Scheiß?« Er schmiss die Waffe dem Mann zu, der lässig an dem Pfeiler lehnte. Der Boss fing sie mit einer Hand auf und betrachtete sie neugierig.
»Süße Mädchen in deinem Alter spielen doch nicht mehr mit so ’nem Kinderspielzeug«, der Dünne hatte Kims Kinn zwischen Daumen und Zeigefinger genommen und war ekelig dicht mit seinem Gesicht an ihres herangerückt. »Die machen doch schon ganz andere Dinge.«
Er machte eine obszöne Geste. Kim war völlig erstarrt und sah
Weitere Kostenlose Bücher