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Lucy - Besuch aus fernen Welten (Band 1) (German Edition)

Lucy - Besuch aus fernen Welten (Band 1) (German Edition)

Titel: Lucy - Besuch aus fernen Welten (Band 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fred Kruse
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sie nicht zur gleichen Spezies gehörten. Was sollten sie sagen, wo sie herkamen? Wie kamen sie bloß aus dieser Situation wieder heraus?
    »Dann seid ihr bestimmt mit dem Schiff aus Mirander gekommen. Hier kommt ja im Moment soviel an. Man blickt gar nicht mehr durch, wer hier eigentlich alles beschäftigt ist. Ich bin auch erst drei Tage hier. Wir sind mit der ›Planetenfinder‹ hier angekommen.«
    Als die beiden Mädchen sie verständnislos ansahen, ergänzte sie:
    »Das ist ein Kriegsschiff. Wir sollen die Eingliederung dieses Planeten ins Imperium vorbereiten. Wenn ihr mich fragt, ist der noch gar nicht so weit. Die Entwicklung ist hier doch noch auf einem ganz primitiven Stand. Und man sollte dann doch erstmal die vollständige Integration von Planeten wie Mirander abwarten, bevor man sich weitere Probleme ans Bein holt.«
    Sie sah von Kim zu Lucy und schien sich plötzlich wieder bewusst zu werden, mit wem sie vermeintlich redete. Trotz ihrer Angst war Lucy vor Wut rot angelaufen.
    »Entschuldigung, ich wollte euch nicht zu nahe treten. Wir sind ja auch erst seit der zweiten Generation voll dabei. Wie kommt es eigentlich, dass Mirandianer in der Flotte zugelassen sind?«
    Verdammt jetzt war es soweit! Lucy zermarterte sich das Hirn. Was sollte sie sagen? Was wusste sie schon von Mirander und von den Zulassungsbestimmungen in der Flotte der Imperianer. Kalter Schweiß brach ihr aus.
    Bevor Lucy noch irgendetwas stottern konnte, antwortete Kim wie selbstverständlich: »Das ist so eins dieser Integrationsprogramme. Wir sind sozusagen die Vorhut, die man auf das neue Zeitalter vorbereitet.«
    Das klang wirklich so stolz, dass Lucy es schon fast selbst glaubte. Wo hatte Kim bloß so schauspielern gelernt? Wie konnte es sein, dass ein Mädchen, das vor ein paar blöden, kleinen Spinnen Angst hatte, hier, angesichts der Gefahr entdeckt zu werden, sich derart cool verhalten konnte. Lucy beschloss, lieber gar nichts zu sagen und die Sache Kim zu überlassen.
    »Ah, da ist ein Tisch frei«, rief die kleine Luzanerin aus und steuerte darauf zu. »Es ist doch hoffentlich in Ordnung, wenn ich mich zu euch setze.«
    »Klar, wir sind sowieso erst so kurz hier, dass wir noch niemanden kennen, und es ist ja auch gut, wenn man so ein paar Dinge mal von einer Kollegin hört.«
    Die Luzanerin lächelte sie freundlich an. Das war auch deswegen schon auffallend, weil die Luzeraner selten jemanden anlächelten im Gegensatz zu den Imperianern, die bei jeder Begegnung grundsätzlich immer zu lächeln schienen.
    Als sie an dem Tisch ankamen, erlebten sie die nächste Überraschung. Im Gegensatz zu dem Schiff der Aranaer, in dem es nur Sitzgelegenheiten gab, die sich absolut nicht bewegen ließen, gab es hier Stühle. Allerdings waren dies keine Stühle, wie man sie auf der Erde kannte. Vielmehr waren es Roboter, die auf vier Beinen liefen und sich bzw. den Menschen, der auf ihnen saß automatisch in die optimale Position brachten. Eine leichte Bewegung des Rückens bewirkte eine automatische Anpassung der Rückenlehne, sodass man optimal saß. Dabei waren alle Bewegungen dieses Roboters in keiner Weise so, wie die Mädchen das in irgendwelchen Zukunftsfilmen gesehen hatten. Die Bewegungen hatten nichts Ruckartiges. Sie erinnerten eher an ein vierbeiniges Tier, das sich lautlos und elegant über den Boden bewegte.
    »Kolleginnen ist gut«, nahm die junge Luzanerin das Gespräch wieder auf und sah die beiden verschwörerisch an. »Zumindest sind wir für diese arroganten Imperianer sicher keine Kolleginnen. Die meiden uns doch wie die Pest. Die fühlen sich als was Besseres. Und dabei sind die doch total lächerlich. Seht sie euch doch an! Völlig degeneriert!«
    Erst jetzt nahm Lucy das Aussehen der Kantinengäste wahr, dass sie durch die Aufregung und Angst in dieser Situation völlig übersehen hatte. In dieser Kantine saßen nicht nur uniformierte Mitglieder der Flotte, sondern auch Imperianer in ihrer Freizeitkleidung. Sie waren alle in wallende Stoffe gehüllt, die wie überweite Blusen bis zum Knie gingen. Die Blusen – oder was immer es sein mochte – wurden mit breiten Gürteln um die Taille gehalten. Darunter befand sich eine weite Hose. Die Kleidungsstücke waren in grellen Farben gehalten, die ineinander zu verlaufen schienen. Lucy fühlte sich an die Batikmuster auf den Fotos aus der Hippiezeit ihrer Eltern erinnert. Allerdings war bei diesen Stoffen die Farbgebung kein Zufall. Auch wenn die Farben ineinander

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