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Lucy - Besuch aus fernen Welten (Band 1) (German Edition)

Lucy - Besuch aus fernen Welten (Band 1) (German Edition)

Titel: Lucy - Besuch aus fernen Welten (Band 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fred Kruse
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die Entführung vor sich, fühlte die Überraschung, als sie feststellte, wer sie entführt hatte.
    Dann sah sie ihre Eltern, ihren Bruder. Schöne Erlebnisse, furchtbare Erlebnisse, die Einsamkeit, die sie in einigen Situationen gefühlt hatte. Die hilflose Wut über Ungerechtigkeiten in der Schule. Die Bilder wurden verworrener, die Möbel wurden größer. Sie spürte körperlichen Schmerz, Hunger und ein unbestimmtes, undefiniertes Wohlgefühl. Sie fiel durch schwarze Tunnel, spürte warme Feuchtigkeit und plötzlich lösten sich alle menschlichen Gefühle auf.
    Sie schwebte im endlosen Raum zwischen Tausenden von Sternen. Sie wurde weiter Richtung Zentrum der Galaxie getrieben. Sah Sterne zusammenfallen, neu entstehen, wurde weiter in das Zentrum gezogen, alles verdichtete sich zu einem Punkt, die Zeit blieb stehen. Sie dehnte sich über das ganze Universum aus. Sie war das Universum, alles war ganz ruhig, alles war gut.
    »Lucy, Lucy geht’s dir gut?« Kim stand vor ihr und schüttelte sie vorsichtig.
    »Was, was ist passiert«, stammelte Lucy verwirrt. Sie konnte sich nicht von diesem Gefühl lösen, dass sie vollständig eingenommen hatte.
    »Ich weiß nicht. Du hast da reingegriffen und dann hat sich das Kristall über dich ausgebreitet, bis du ganz in diesem Licht, in diesem Kristall verschwunden bist. Und dann wurde es plötzlich schwächer, bis es verschwunden war; als ob das Ding sich aufgelöst hat. Ich meine, es war ja auch nur Licht. Ich meine, ich habe überhaupt nichts Materielles gesehen. Und du, du hast ganz komisch ausgesehen, als hättest du in die Hölle oder besser in den Himmel geblickt.« Kim war vollkommen aufgelöst.
    »Was war denn nun? Wie geht es dir denn?«, fragte sie und blickte Lucy besorgt an.
    »Ich weiß nicht, ich weiß nicht, was passiert ist. Es war, als ob es mich überrannt hätte.« Lucy sah sich um. Alles kam ihr noch immer wie ein Traum vor. Sie schüttelte sich. Dann sah sie auf das leere Fach in der Vitrine. Sie faste hinein, obwohl klar war, dass dort nichts mehr lag.
    »Oh Gott, der Schlüssel ist weg. Er hat sich aufgelöst. Irgendwas haben wir falsch gemacht. Oh Mist, wir haben es vermasselt!« Lucy kämpfte die Tränen nieder. Nun waren sie soweit gekommen und alles umsonst. Sie war kurz davor, sich einfach auf den Boden zu legen und die Augen zu schließen. Sie konnte einfach nicht mehr.
    Aber die Realität ließ ihr keine Zeit dazu. Plötzlich brach ein Alarm los, der durch alle Gänge der Station hallte: »Achtung an Alle: Unbekannte Eindringlinge, wahrscheinlich bewaffnet«. Dazu heulte eine Art Sirene immer abwechselnd mit dem Spruch.
    »Wir müssen hier raus«, war alles, was Lucy denken konnte. Sie stürmte auf die Tür zu.
     
    * * *
     
    Als die Mädchen sich mit den Worten abgemeldet hatten, dass sie als Nächstes den Schlüssel holen würden, hatte für die Jungs eine Zeit des Wartens und Bangens begonnen.
    »Hoffentlich machen die keinen Quatsch«, brummelte Lars vor sich hin und tigerte wie eine Raubkatze im Käfig durch den Rechnerraum.
    »Die wissen schon, was sie machen«, meinte Christoph. Doch so recht überzeugt klang er nicht.
    »Nicht mal hinsetzen kann man sich hier«, maulte Lars. Er war mehr als nervös. »Wie lange dauert das denn noch. Die müssten doch schon längst das blöde Ding haben.«
    »Ich weiß auch nicht. Die müssen sich sicher etwas einfallen lassen. Nun entspann dich. Vielleicht sollten wir schon mal einen Plan machen, wie wir hier wieder herauskommen.«
    Das war endlich eine gute Idee. Lars stürzte zum Bildschirm des Zentralrechners. Die beiden begannen zu suchen, wo sie waren und wo sie hin mussten. Als der Plan stand und noch immer keine Nachricht von den Mädchen gekommen war, begannen die beiden Alternativen zu suchen. Es war mehr ein Spaß, um sich die Zeit zu vertreiben. Der eigentliche Plan war ganz einfach. Beide Gruppen, die Mädchen und die Jungen würden ihren Weg einfach direkt wieder zurückgehen. Dabei hatten sie für die Mädchen einen Weg geplant, der sie am Aufenthaltsraum vorbeiführte. Sie wollten sich dann an dem Punkt treffen, an dem sie auseinandergegangen waren. Natürlich alle unsichtbar unter dem Schutz des Schirms und dann würden sie durch den Gang, den sie ja schon kannten, zurück in die alte Fabrikhalle klettern, so schnell wie möglich ihr Schiff holen und zurück in die sicheren Gefilde des Mutterschiffes fliegen.
    Mittlerweile hatten sie also noch einige mehr oder minder ausgefallene und

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