Lucy - Besuch aus fernen Welten (Band 1) (German Edition)
Jungs ausgelöst worden war und der durch die Gänge hallte, wurde jetzt noch lauter. Er war um die Mitteilung erweitert worden, dass weitere Eindringlinge in der Station waren, die unbedingt festgenommen werden müssten.
»Passt gut auf die zwei auf. Ich verhöre sie, wenn wir die anderen haben!« Mit diesem knappen Befehl verließ der Vorgesetzte den Raum.
* * *
Die Mädchen hasteten den Gang zurück. Glücklicherweise schienen die meisten Mitarbeiter der Station mit dem Alarm beschäftigt zu sein.
»Sollen wir nicht auf unsichtbar schalten?«, fragte Kim. Es klang fast wie ein Wimmern.
»Ich weiß nicht, vielleicht entdecken sie uns dann erst recht. Die suchen doch bestimmt nach getarnten Eindringlingen. Ich frag mal die Jungs, ob die wissen, was los ist.«
Aber Lucy kam nicht dazu. Ein Trupp in schwarzen Kampfanzügen stürmte durch den Gang. Lucy zog Kim schnell in einen Büroeingang. Kim stand nur regungslos da, mit schockgeweiteten Augen. Lucy wusste, was sie fühlte. Diese schwarzgekleideten Kämpfer sahen genauso aus wie die imperianische Armee in dem Film.
Sie schüttelte Kim leicht, die langsam wieder zu sich kam, was die Sache aber nicht besser machte. Kim fing an zu zittern. Tränen traten ihr in die Augen.
»Lucy, bitte hilf mir. Ich hab Angst«, wimmerte sie.
»Denk einfach daran, dass in den Anzügen nur diese netten hübschen Jungs stecken«, entgegnete Lucy gereizt. Im gleichen Moment hätte sie sich auf die Zunge beißen können. »Entschuldige bitte, das war nicht so gemeint. Aber im Ernst, die wollen uns bestimmt lebend kriegen, um herauszufinden, was mit dem Schlüssel ist. Das ist unsere Chance.«
»Hallo Lars, wisst ihr, was passiert ist?«, flüsterte Lucy in ihr Sprechgerät.
Sie hatten Glück, dass diese Verbindung noch funktionierte. Der Kampftrupp hatte Lars und Christoph zwar vollständig durchsucht und ihnen alle Hightech-Geräte abgenommen. Das Funkgerät hatten sie aber nicht gefunden, einfach weil es für ihre Begriffe zu primitiv war. Sie hatten nicht danach gesucht. Genauso wie sie nicht auf die Idee kamen, die Station nach einem Radiosender abzusuchen. Lucy hörte Lars extrem leise, leicht zitternde Stimme.
Er hatte seinen Kopf in die Hände genommen. Seine Ellenbogen waren auf die Knie gestützt und er saß leicht vorgebeugt an der Wand. Die Aufpasser unterhielten sich leise über die Ereignisse, ohne die beiden Jungs aus den Augen zu lassen. Sie bekamen aber nicht mit, dass Lars vor sich hin murmelte. Vor allem auch deswegen nicht, weil Christoph die größere Aufmerksamkeit auf sich zog. Er zitterte am ganzen Körper, zeitweise so stark, dass er mit den Zähnen klapperte.
Erschrocken hörte Lucy Lars kurzen Bericht der Ereignisse. Sie drückte sich zusammen mit Kim noch weiter in das leere Büro. Auf dem Gang rannten immer wieder Trupps in schwarzen Kampfanzügen vorbei. Nach Lars Bericht war klar, dass sie nicht ihre Schutzschirme anschalten konnten. So paradox es auch klingen mochte, aber mit angeschaltetem Schirm wären sie für die Suchgeräte der Stationsmannschaft sichtbarer, als wenn sie in ihrer Verkleidung durch die Gänge gingen.
»Hör mal, wir müssen hier raus. Unsere einzige Chance ist, dass wir so tun, als wären wir hier die beiden Mädchen aus Mirander, die wir doch schon so prima gespielt haben, und einfach schnurstracks nach draußen gehen.«
»Lucy, das schaff ich nicht. Wenn so ein schwarzer Kampfanzug auf mich zukommt, breche ich zusammen. Das halte ich nicht aus.«
»Hör mal Kim, wir müssen hier raus. Sonst sind wir verloren. Unsere einzige Chance ist, so schnell wie möglich zum Schiff zu kommen.«
Lucy hatte Kim bei den Schultern gepackt, sah ihr in die Augen und sprach zu ihr, als wolle sie eine Schlange beschwören.
»Wieso hier raus? Wieso zum Schiff?« Kim schüttelte in plötzlicher Entschlossenheit Lucys Hände ab. »Und was ist mit den Jungs, die müssen wir da doch rausholen. Wir können Christoph – und Lars natürlich auch nicht – hier drinnen ihrem Schicksal überlassen.«
»Und wie willst du das machen? Die haben sie erwischt. Die werden bewacht von so Typen in schwarzen Kampfanzügen.« Lucy war langsam von Kims Naivität genervt.
»Wir haben doch Waffen. Dann erschießen wir sie eben – oder besser wir betäuben sie.« Kim sah Lucy mit trotziger Mine an.
Wieder rannte draußen auf dem Gang ein schwarz gekleideter Trupp vorbei. Kim sah aber nur noch halb so ängstlich aus.
»Eben meinst du, du kannst hier
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