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Lucy - Der Schlüssel (Band 5) (German Edition)

Lucy - Der Schlüssel (Band 5) (German Edition)

Titel: Lucy - Der Schlüssel (Band 5) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fred Kruse
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alle Lebenskraft genommen. Das war übrigens der gleiche Effekt, der auch schon bei der kleinen Lina eingesetzt hatte.«
    »Ist die Kleine denn außer Gefahr«, fragte Lucy schwach.
    Statt Tareno antwortete die kühle junge Frau, von der Lucy jetzt wusste, dass sie Dabiella hieß. Mühsam drehte Lucy ihren Kopf, um sie beim Sprechen sehen zu können.
    »Die kleine Lina war nicht das Problem. Du hast ihr in der Fähre genug Energie gegeben. Jetzt, nachdem wir den Schlüssel entfernt haben, wird sie wie ein normales Kind weiter wachsen. Sie hat zwar etwa ein Jahr verloren, aber sie sieht mittlerweile aus wie ein norm ales, gesundes, halbjähriges Baby und wird sich, wenn nichts schief läuft, auch genauso weiterentwickeln.«
    Hatte Lucy vor Schwäche schon Halluzinationen oder hatte diese kühle Frau eben wirklich ganz verträumt gelächelt, als sie von dem Kind geredet hatte. Lucy konnte nicht weiter darüber nachdenken. Sie brauchte alle Kraft, um sich zu Tareno umzudrehen, der weite rredete.
    »Du warst das größere Problem. Du hast dich fast umg ebracht mit deiner Aktion. Es hätte doch gereicht, sie nur ganz kurz anzufassen.« Tareno schüttelte missbilligend den Kopf. »Du warst so gut wie tot. Wir haben drei Wochen gebraucht, bis du wieder aus dem Koma erwacht bist. Aber jetzt wird alles wieder gut. Du solltest viel schlafen. Es wird noch Wochen dauern, bis du wieder vollkommen fit bist.«
    »Was meinst du? Können wir die Besucherschlange kurz zu ihr lassen?«, fragte Tareno seine Kollegin. Die schüttelte ene rgisch den Kopf.
    »Nein, nur über meine Leiche. Sieh sie dir doch an. Wir haben hier schon viel zu lange gesessen und viel zu viel geredet. Sie muss schlafen. Die anderen werden sich doch wohl noch zwei Tage z urückhalten können«, erwiderte Dabiella streng.
    Lucy wollte protestieren. Sie hätte so gern Borek und Kim ges ehen, aber am meisten sehnte sie sich nach Riah. Sie hätte gerne ihre Hand gehalten und sich von ihrer Freundin trösten lassen. Sie war aber so kraftlos, dass sie nicht einmal ein Wort heraus bekam, als sie etwas sagen wollte. Wieder traten Tränen in ihre Augen. Es war wieder Tareno, der ihr zärtlich übers Haar streichelte.
    »Du schläfst jetzt schön. In zwei Tagen bist du sicher schon wi eder so weit fit, dass du Besuch bekommen kannst. Es gibt schon eine lange Warteliste von Besuchern. Die werden wir wohl nur in kleinen Portionen einlassen dürfen«, sagte er schmunzelnd.
    Lucy sah, dass Dabiella ihn am Ärmel seines weißen Kittels zup fte.
    »Es wird Zeit, dass du ein wenig schläfst«, bestimmte sie kühl l ächelnd. »Wir lassen dich jetzt in Ruhe.«
    Die beiden standen auf, streichelten ihr noch einmal den Kopf und gingen zur Tür, von wo sie noch einmal winkten. Lucy wollte etwas sagen. Sie wollte nicht allein bleiben. Sie wol lte jetzt eine Freundin bei sich haben. Sie wollte betteln, dass Riah kommen dürfe. Zwei ganze Tage, das hielt sie nicht aus. Sie öffnete den Mund. Ihre Augen fielen zu. Sie hatte vergessen, was sie eigentlich sagen wollte. Sie sah Riahs Gesicht liebevoll lächelnd vor sich. Borek war auch da. Lucy wusste, dass es ein Traum war, ein wirklich schöner Traum. Mit diesem Gedanken ließ sie sich in die Dunkelheit fallen.
     
    ***
     
    Es war zwei Tage später, als sich die Tür öffnete und Riah leise und vorsichtig ins Zimmer trat. Lucy hatte die beiden Tage fast nur geschlafen. In dieser Zeit sah sie mehrmals Dabiella und nur einmal Tareno. Sie redeten natürlich immer mit ihr, aber Lucy beschlich der Verdacht, dass es weniger um die Sachen ging, über die sie redeten, als mehr darum, ihre Reaktion zu kontrollieren. Die Zeit war viel schneller vergangen, als sie befürchtet hatte.
    Riah stand an ihrem Bett und sah sie einen Moment an. Lucy merkte, dass ihre Freundin sich zu einem Lächeln zwang. Sie musste schrecklich aussehen. Riah sagte nichts, sondern musterte sie au fmerksam.
    »Was ist Riah? Willst du mich nicht begrüßen?«, fragte Lucy. Es sollte möglichst forsch und cool klingen, aber es kam nur ein Flü stern aus ihrem Hals.
    »Oh Lucy!«, schluchzte Riah und nahm Lucy stürmisch in den Arm, was sich nicht so einfach gestaltete, weil Lucy zu schwach war, sich aufzusetzen. »Ich hatte solche Angst um dich! Wir hatten alle solche Angst um dich.«
    Lucy drückte sich an ihre beste Freundin, so dicht sie konnte. Viel Kraft hatte sie nicht gerade.
    »Schön, dass du da bist«, flüsterte Lucy. Auch ihr traten Tr änen in die Augen.
    »Du

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