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Lucy - Der Schlüssel (Band 5) (German Edition)

Lucy - Der Schlüssel (Band 5) (German Edition)

Titel: Lucy - Der Schlüssel (Band 5) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fred Kruse
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sich.
    »Ich glaube, sie versteht mich schon«, sagte Lucy zu Kim.
    »Siehst du, ich habe schon immer gesagt, Linchen ist eines der schlausten Kinder der Welt. Das konnte man nur nicht sehen, weil sie so krank war«, sagte Kim stolz.
    Die beiden kasperten noch eine Weile mit dem Kind herum. Nuri stand daneben und wurde immer ungeduldiger. Endlich überließen die beiden Freundinnen ihr die Babysitteraufgabe.
    »Ist sie nicht süß«, schwärmte Kim. »Sie entwickelt sich jetzt wieder wie ein ganz normales Kind, sagt Tareno. Habe ich dir eigentlich schon gesagt, dass Tareno sagt, dass keine Schädigungen zurückbleiben werden.«
    »Mindestens jeden Tag einmal, seit ich wieder wach bin«, stöhnte Lucy. »Wenn ich nicht wüsste, dass du eine Terranerin bist, die nur auf Mädchen steht, würde ich sagen, dass du total verliebt bist in diesen Tareno, so oft nennst du seinen Namen, von dem Glanz in deinen Augen mal ganz zu schweigen.«
    »Er hat sich aber wirklich richtig lieb um Lina gekümmert«, sagte Kim leise und sah betreten zu Boden.
    »Vielleicht solltest du dich lieber auf diese Dabiella konzentri eren«, lachte Lucy. »Die ist zu der Kleinen doch auch richtig nett, obwohl sie sich allen anderen gegenüber kalt wie ein Fisch verhält.«
    »Du sollst nicht so über sie reden«, sagte Kim leise und sah noch immer auf den Boden. »Dabiella hat zusammen mit Tar eno tagelang um dein Leben gekämpft. Die beiden sind vor Erschöpfung fast umgefallen. Riah meint, nicht mal auf Imperia wären die Ärzte in der Lage gewesen, dich zu retten. Die beiden haben es trotzdem geschafft.«
    »Ich habe das doch gar nicht so gemeint«, wiegelte Lucy ab. »Aber sie ist immer so kühl zu mir. Bei dir scheint das ja anders zu sein.«
    »Sie ist der Typ, der ein bisschen länger braucht mit Menschen, die sie neu kennenlernt. Außerdem hält sie dich für ein bisschen arrogant.«
    »Mich?«, fragte Lucy entsetzt.
    »Ja«, druckste Kim herum. »Bei vielen der Imperianer hier kommt es nicht so gut an, dass du auf deiner terranischen Freundschaft bestehst. Für die meisten ist das keine richtige Freundschaft. Da fehlt ihnen der letzte Rest an Vertrauen.«
    Lucy sah Kim entsetzt an.
    »Und bei dir ist das anders?«, fragte sie. Kim sah sie noch immer nicht an.
    »Dabiella! Ich glaub's einfach nicht!«, rief Lucy aus. »Aber die ist doch eine Imperianerin! Die hat doch sicher auch noch and ere ›gute Freunde‹.«
    Kim nickte. Sie sah Lucy noch immer nicht an.
    »Tareno?«, fragte Lucy ungläubig. Kim nickte. »Aber du hast mir doch erzählt, dass du nicht auf Jungs stehst!«
    »Tareno ist ja nicht wie die terranischen Jungs. Er ist doch ein Imperianer. Außerdem war er so lieb zu Linchen.«
    »Ich dachte, die Außerirdischen sind so arrogant zu Menschen«, sagte Lucy bitter. Sie fühlte sich irgendwie verraten.
    »Das war jetzt wirklich fies«, sagte Kim leise. Ihre Stimme klang, als würde sie mit den Tränen kämpfen. »Tareno und seine Freunde sind doch ganz anders als die Imperianer auf Terra. Sie haben mir auch nicht vorgeworfen, dass ich Mutter bin. Sie akzeptieren mich so, wie ich bin, und ich habe sie lieb. Alle!«
    Kim sah Lucy trotzig in die Augen.
    »Sieh mich bitte nicht so an«, sagte sie, die Tränen mühsam unterdrückend.
    »Wie sehe ich dich denn an?«, fragte Lucy ruppig zurück.
    »Wie meine Mutter – meine leibliche Mutter, meine ich –, wenn sie meint, dass ich mich mal wieder unmoralisch verhalten habe«, an twortete Kim trotzig.
    »Da hätte sie in diesem Fall auch recht«, dachte Lucy böse.
    Plötzlich schämte sie sich. Was war bloß mit ihr los? War das Eifersucht, was sie fühlte? Nein, sie spürte wohl eher Neid. Kim kam einfach hier her und lebte schon mit den Freunden zusammen wie eine von ihnen. Lucy hatte das in den letzten zwei Jahren nicht geschafft. Einen Moment dachte sie, es würde sie zerreißen. Dann wurde ihr bewusst, dass Kim sie noch immer ängstlich und erwartungsvoll ansah. Lucy nahm sie spontan in den Arm.
    »Kim ich bin nicht deine Mutter«, sagte sie. »Ich freue mich, wenn du glücklich bist. Ich bin nur … verwirrt.«
    »Ich weiß doch auch nicht«, flüsterte Kim. »Ich dachte, alle hier würden mich ablehnen. Sie würden mich für primitiv und unverantwortlich halten. Ich hatte so eine komische Vorstellung, dass Imperianer Kinder nicht mögen. Ich weiß jetzt natürlich, dass das völliger Quatsch ist. Natürlich lieben Imperianer ihre Kinder genauso wie Terraner, auch wenn die Kinder

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