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Lucy - Der Schlüssel (Band 5) (German Edition)

Lucy - Der Schlüssel (Band 5) (German Edition)

Titel: Lucy - Der Schlüssel (Band 5) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fred Kruse
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waren.
    Lucy ärgerte sich ein bisschen. Keiner hatte sie gefragt und keiner hatte ihr erzählt, worum es bei dieser Besprechung ging. Gut, sie hatte verschlafen und war später als normal aus dem Bett geko mmen. Das lag allerdings wieder einmal an Srandro. Immer wenn sie dachte, sie hätte die Trennung und ihre Gefühle im Griff, kam so ein Tag – oder besser so eine Nacht – wie gestern. Sie hatte nicht schlafen können. Sie war so traurig und fühlte sich so einsam. Glücklicherweise schlief sie dann noch rechtzeitig ein, kurz bevor die schiere Verzweiflung sie dazu getrieben hatte, zu Borek hinüberzugehen.
    Als Lucy im Besprechungsraum ankam, saßen alle anderen schon auf ihren Plätzen. Einige wirkten sehr unruhig und sahen Lucy böse an, weil sie zu spät kam.
    »Dann sind wir ja vollzählig«, sagte Ephirania neutral, noch bevor Lucy sich auf ihren Stuhl gesetzt hatte. »Christoph hat um eine Krisensitzung gebeten. Wir haben ein Problem, und zwar ein ganz zentrales. Aber das erzählt Christoph euch am besten selbst.«
    »Hallo Leute«, sagte Christoph betont locker.
    An seinen fahrigen Bewegungen erkannte Lucy aber die Anspannung, unter der er stand. Christoph trug häufiger den anderen alles Mögliche vor. Lucy hatte den Eindruck, dass er es genoss, den anderen sein Wissen zu zeigen. An den vielen Leuten, die ihm zuhörten, konnte seine Nervosität nicht liegen. Es musste sich um ein wirklich schwerwiegendes Problem handeln.
    »Ich beginne am besten mit den Dingen, die sich in den letzten Wochen aufseiten des Imperiums zugetragen haben. Die meisten von euch kennen die Nachrichten zwar schon, aber es ist gut, denke ich, alles noch einmal im Zusammenhang zu sehen«, begann Chri stoph.
    Er hantierte an einer virtuellen Konsole und in einen Teil des Raumes wurde ein Planet projiziert.
    »Das ist Juruk«, sagte Christoph und zeigte auf den Planeten. »Dies ist eine Aufnahme, die etwa sechzig Jahre alt ist. Damals lebten dort Menschen der imperianischen Oberspezies, die von der Entwicklungsstufe etwa am Ende des Metallzeitalters angekommen waren.«
    Das Bild zoomte weiter an den Planeten heran. Man konnte Berge und Seen erkennen. Städte wurden sichtbar. Sie sahen ähnlich wie irdische, also terranische, Städte aus. Die Häuser waren aus Stein, Metall und Glas gebaut. Es gab von kleinen Einfamilienhäusern bis zu riesigen Hochhäusern alles an Bauten, was auch in irdischen Städten stand. Autos und Lkws fuhren auf Straßen aus Asphalt und Beton durch die Stadt und übers Land.
    »Vor sechzig Jahren hatten die Imperianer bereits begonnen, Juruk in das Imperium zu integrieren«, erzählte Christoph weiter.
    Die Kamera zoomte jetzt auf einzelne Häuser in der Stadt, die wie gewachsene Pilze aussahen, also so wie die biologischen, imperian ischen Bauten, die Lucy auf Imperia kennengelernt hatte.
    »Juruk liegt am Rand des Imperiums, ganz ähnlich wie Terra. Allerdings liegt er sozusagen auf der anderen Seite des Imp eriums. Wie ihr alle wisst, hatten die Imperianer ein Problem mit der Erweiterung ihres Schutzschirms. Keiner weiß so genau warum, aber es funktionierte damals nicht richtig, den Planeten in den imperianischen Schirm zu integrieren.
    Die Aranaer müssen das mitbekommen haben. Vor etwa fünfzig Jahren griffen sie den Planeten an. Die Imperianer ve rsuchten die aranaische Flotte abzuwehren, verloren aber die Schlacht. Die Aranaer sind auf dem Planeten gelandet.«
    Das Bild des Planeten verfärbte sich. Die grünen Wälder verfär bten sich graubraun und starben ab. Kleinere Pflanzen verschwanden. Die Kamera schwenkte durch tote Städte. Die Gebäude sahen aus wie Ruinen. Rostende Autos standen in den Straßen. Nirgends war ein einziges Lebewesen zu sehen.
    »Das sind Aufnahmen wenige Tage, nach der Landung«, e rklärte Christoph sachlich. »Auf einigen erkennt man noch ein paar größere Knochen, ansonsten hat sich schon alles tierische, biologische Material zersetzt. Von den Pflanzen sind nur noch Baumstämme übrig. Aber selbst die haben sich nach spätestens einem Jahr aufgelöst. Seht euch diese Aufnahme an. Die wurde ein Jahr später gemacht.«
    Auf dem Bild, das als nächstes erschien, war kein biologisches Material mehr zu erkennen. Lucy fiel auf, dass man sogar erke nnen konnte, dass Häuser zusammengefallen waren, bei denen hölzerne Materialien verwendet worden waren. Nur Stahlbetonbauten hatten sich als Ruinen erhalten.
    »Dann passierte ein Wunder. Bevor ich dazu komme, muss ich kurz

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