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Lucy - Der Schlüssel (Band 5) (German Edition)

Lucy - Der Schlüssel (Band 5) (German Edition)

Titel: Lucy - Der Schlüssel (Band 5) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fred Kruse
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Libaruh klang jetzt wie Nuri, wenn sie beleidigt war, weil Lucy ihr bei einem ihrer kindlichen Themen nicht so genau zugehört hatte. »Ich wollte ganz nah bei dir sein und mit dir reden. Ich meine nicht nur so kurz über wissenschaftliche Themen wie im Labor, sondern so richtig wie eben. Die anderen lachen schon immer über mich, aber ich mag dich so gern.«
    Libaruh sah sie mit großen Augen an. Jetzt hatte Lucy wohl nicht nur Verehrer unter den Imperianern und deren Koloni sten, sondern auch unter den Loratenern. Wenn die alle wüssten, wie ihre große Heldin sich zurzeit fühlte. Lucy drückte schnell das vor ihrem geistigen Auge aufsteigende Bild Srandros zurück in die Tiefen ihres Unterbewusstseins.
    »Ich hoffe, du bist jetzt nicht enttäuscht«, schmunzelte Lucy. L ibaruh sah sie nur mit seinen großen, kindlichen Augen an, schüttelte den Kopf und kuschelte sich noch enger an sie.
    Beide schmiegten sich eine Zeit lang liebevoll aneinander und b etrachteten die Sterne durch die große Panoramascheibe des Aussichtsdecks. Libaruh streichelte Lucy in gleicher Weise durchs Haar wie sie ihm.
    »Die Sterne sind zwar wunderschön aber auch furchtbar kalt. Hier draußen braucht man Freunde, die man lieb hat und an die man sich kuscheln kann. Man braucht nicht nur Wärme der Freunde von außen, sondern auch von innen«, sagte er nach einer Zeit des Schweigens. Lucy nickte verträumt.
    »Wenn die ›Taube‹ fertig ist, möchte ich, dass du mit mir fliegst«, sagte sie. Libaruh lächelte sie glücklich an und kuschelte sich noch enger an sie.
    »Nichts würde ich lieber machen«, sagte er verträumt, wurde dann aber ernst. »Es gibt da aber ein Problem. Wir sind sehr hiera rchisch organisiert. Nur wenn keiner der Loratener, die über mir stehen, die Aufgabe übernehmen will, darf ich mitfliegen.«
    »Versuche das doch zu regeln«, erwiderte Lucy zuversichtlich. Libaruh nickte.
    Die beiden saßen noch eine ganze Weile auf dem Deck, sahen in die Sterne und genossen die Wärme, die sie sich gegenseitig gaben. Als Lucy endlich in ihr Bett ging, lag Nuri schon darin und schlief fest. Lucy nahm sie liebevoll in den Arm und streichelte sie so, wie sie es vorher mit Libaruh getan hatte, bis auch sie einschlief.

Schlechte Nachrichten
    »Lucy, nun sei doch nicht kindisch«, sagte Borek und strich ihr liebevoll übers Haar. Lucy war so verzweifelt, dass sie es sich einfach gefallen ließ, obwohl es ihr absolut nicht passte, dass er sie wie ein kleines Kind behandelte.
    »Ich bin hier die Chefin und brauche mir von dir gar nichts sagen lassen«, maulte sie. Sie wusste, dass sie wirklich kindisch klang.
    »Aber das ist es doch gerade«, erwiderte Borek ruhig. »Du bist jetzt die Anführerin. Du kannst nicht mehr bei jedem Einsatz dabei sein. Das ist viel zu gefährlich. Es geht nicht nur um dich, sondern um die Rebellen im Ganzen. Du hast jetzt eine ganz andere Verantwortung. Wenn dir etwas passiert, trifft das uns alle.«
    »Schön, dass es euch vorher nicht getroffen hätte«, gab Lucy pa tzig zurück.
    »Du weißt genau, was ich meine«, entgegnete Borek, seine Sti mme nahm einen leicht beleidigten Tonfall an. »Es geht jetzt nicht nur um meine oder deine Gefühle, sondern um den Fortbestand des ganzen Bundes.«
    Es war zwei Wochen nach ihrer Wahl zur Anführerin der Rebe llen. Lucy hatte das Gefühl, wahnsinnig zu werden. Sie saß auf dieser Station herum und nichts passierte.
    In den letzten zwei Jahren waren sie und der Rest der Man nschaft der ›Taube‹ das aktivste Team des Bundes gewesen. Sie hatten die gewagtesten Einsätze durchgeführt. Genau aus diesem Grund kannten alle Jugendlichen im Imperium Lucys Namen. Borek behauptete, mindestens die Hälfte aller jungen Imperianer träumten davon, mit Lucy durch die Galaxie zu fliegen und Abenteuer zu erleben. Lucy fühlte sich zwar geschmeichelt, hielt das aber für reichlich übertrieben.
    Jetzt saß sie auf dem größten Mutterschiff der Rebellen fest, das gleichzeitig ihre zentrale Station war. Sie musste Entsche idungen treffen, wo sie frischen Proviant herbekamen, oder ob sie ein großes Fest zu Ehren der zweihundert neuen Mitglieder des Bundes geben sollten, die gerade auf dem Schiff angekommen waren.
    Das Schlimme war, Borek hatte recht. Es gab absolut keinen Grund, warum ausgerechnet die Anführerin der Rebellen zu einem Konflikt an der Grenze zwischen Imperianern und Ar anaern fliegen sollte, um zu versuchen zu retten, wen immer sie retten konnten. Diese Art von

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