Lucy - Der Schlüssel (Band 5) (German Edition)
begannen sich daraufhin aufzulösen.
»Der nächst Ausschnitt zeigt eine Zeitrafferaufnahme der zehn Jahre, nach dem Zünden der Bombe«, kommentierte Christoph den nächsten Filmausschnitt, der zeigte, wie winzige Keime innerhalb von zehn Jahren zu gewaltigen aranaischen Wäldern heranwuchsen.
»Das war ja jetzt eine schöne Zusammenfassung und vielleicht kannten das ein paar Neue in unserem Kreis noch nicht, aber das ist doch die Situation, von der aus wir gestartet sind«, warf Borek ungeduldig ein, nachdem Christoph geendet hatte.
»Dass du die Geschichte bis hierher kennst, weiß ich«, erw iderte Christoph leicht beleidigt. »Das gilt aber nicht für alle anderen hier im Raum. Außerdem kommt das Neue jetzt. Vor zwei Jahren soll es eine weitere Zündung einer Bombe gegeben haben. Sie haben angeblich zwei Jahre abgewartet und geforscht. Es soll funktioniert haben. Unsere Agenten sagen, dass jetzt mit der Massenproduktion der Bombe begonnen wird.«
»Gibt es davon Bilder?«, fragte Lucy.
»Bestimmt!«, antwortete Christoph. »Die haben wir allerdings nicht. Die sind natürlich noch geheimer, als diese hier. Die dürften wir eigentlich auch nicht haben.«
»Gut, nehmen wir an, die Berichte unserer Agenten stimmen, dann wird es umso dringender, dass ihr mit der Entschlüsselung des Schirms fertig werdet. Alle Spezies müssen die Möglichkeit b ekommen, sich vor dieser Bombe zu schützen«, sagte Lucy. Sie verstand noch immer nicht, warum diese Sitzung so dringend hatte stattfinden müssen. Von Einzelheiten abgesehen, wussten doch alle, wie wichtig die ganze Sache war.
»Jetzt kommen wir zum eigentlichen Punkt, warum wir uns hier getroffen haben«, redete Christoph weiter. »Ich habe euch das eben nur noch einmal erzählt, damit ihr vor Augen habt, wie dringend die Entschlüsselung des Schirms ist. Entweder wir schaffen es in kü rzester Zeit oder der Bund hat versagt!«
Alle schwiegen und sahen Christoph an.
»Und was redest du dann so lange und sitzt nicht an deinen Geräten«, witzelte Borek. Lucy musste grinsen. Als sie aber Christophs Gesicht sah, erstarrte sie. Er schien das ganz und gar nicht witzig zu finden.
»Wir haben ein Problem. Seit zwei Jahren knobeln wir an der Entschlüsselung des Codes, den Lucy damals mit unserer Hilfe aus dem Imperiumsturm und aus der terranischen Bodenstation besorgt hat. Gerade sind die allerletzten Tests abgeschlossen worden. Es gibt keinen Zweifel. Der Code ist nicht vollständig. Die Entschlüsselung ist fast fertig, aber es fehlt ein kleines Stück des Codes.«
Alle sahen sich gegenseitig an. Lucys Blick blieb an den aranaischen Jugendlichen hängen.
»Hattet ihr nicht vor zwei Jahren gesagt, es gibt nur einen Code, der sich aus den zwei Schlüsseln von Terra und Imperia zusamme nsetzt und dass beides vollständig in meinem Körper vorhanden ist?«, fragte sie Warshol, den männlichen Aranaer.
»Das ist fast richtig«, antwortete der in der typisch kühlen, sachl ichen, aranaischen Art. »Der gesamte Code des imperianischen Schutzschirms setzt sich aus zwei Schlüsseln zusammen. Der Eine war zentral im Imperiumsturm auf Imperia abgelegt und dann gibt es einen Zweiten, der dezentral auf verschiedenen Außenstationen, wie der auf Terra, abgelegt ist. Warum der zweite Schlüssel gleich mehrfach abgelegt wurde, wissen wir zwar nicht, aber der Schirm funktioniert nur mit beiden gemeinsam.«
»Aber dann haben wir doch alles«, rief Lucy ungeduldig.
»Das haben wir auch gedacht«, redete Christoph weiter. »Wir haben beide Schlüssel zusammengesetzt und analysiert. Es führt kein Weg daran vorbei. Es fehlt ein Stück.«
»Oh nein, nicht schon wieder in eine Station einbrechen und noch einen Schlüssel besorgen«, stöhnte Lucy.
Christoph sah sie einen Moment schweigend an.
»Wenn es ein Teil des dezentralen Codes wäre, hätte ich nicht von einem Problem gesprochen. Dann hätten wir einfach die nächste Aktion vorbereitet«, sagte er trocken. »Uns fehlt ein Teil des zentr alen Schlüssels und den gibt es nicht mehr. Der hat sich bei dir Lucy in den Arm gebrannt und sich danach aufgelöst.«
»Aber wie kann das angehen? Da war hinterher nichts mehr. Wi eso ist der nicht vollständig?«, rief Lucy. »Habt ihr nicht vielleicht doch etwas übersehen?«
Die Loratener, die Aranaer und Christoph schüttelten die Köpfe. Sie hatten sich alle an den Untersuchungen beteiligt.
»Wir suchen nach diesem Rest jetzt seit einem Jahr. Wir haben alle Analysen doppelt und
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