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Lucy - Der Schlüssel (Band 5) (German Edition)

Lucy - Der Schlüssel (Band 5) (German Edition)

Titel: Lucy - Der Schlüssel (Band 5) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fred Kruse
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demonstrativ die Lippen aufeinander.
    »Nein, wir sind keine Terroristen. Wir bringen keine Menschen um, jedenfalls versuchen wir das zu verhindern, wenn es irgendwie geht.«
    Lucy verschwieg, dass es Unfälle gegeben hatte. Situationen, in denen sie sich verteidigen mussten und ein Gegner dadurch verletzt oder gar getötet worden war. Durch sie war glückl icherweise noch niemand zu Tode gekommen.
    »Wir versuchen, diesen Krieg zu beenden, aber die beiden Kriegsparteien wollen das nicht. Sie wollen lieber den jeweils and eren auslöschen. Deshalb werden wir von beiden Seiten verfolgt.«
    »Und das ist so gefährlich, dass du dich nicht mal gemeldet hast, die ganze Zeit?«, fragte ihre Mutter vorwurfsvoll.
    »Ja, das ist wirklich gefährlich«, gab Lucy zu. »Vor allem für euch. Ich gehöre zu den meistgesuchten Personen im ganzen Imperium. Wenn die wüssten, dass ihr meine Eltern seid, würden sie euch gefangen nehmen, um mich in die Finger zu bekommen.«
    »Das ist doch Unfug. Die machen hier zwar einen Haufen Mist, aber Unschuldige haben sie noch nicht ins Gefängnis gesteckt«, sa gte ihr Vater barsch. Nils nickte. Endlich waren sich beide einmal einig.
    »Mit Freunden von mir haben sie das schon gemacht. Es w aren sogar kleine Kinder darunter«, sagte Lucy leise. »Und glaubt mir, dort, wo die euch dann hinbringen, würdet ihr nicht überleben.«
    »Aber du?«, fragte ihr Vater böse.
    »Ich habe eine Spezialausbildung«, sagte Lucy. Die Distanz zwischen ihr und ihrer Familie wurde immer größer.
    »Und du fliegst mit Raumschiffen?«, fragte Nils aufgeregt. L ucy nickte.
    »Und wie kommst du da rein?«, fragte ihr Vater.
    »Ich kann mit virtuellen Konsolen umgehen«, sagte Lucy noch leiser. Sie schämte sich fast.
    »Von diesen komischen Konsolen erzählen die außerirdischen Ausbilder auch immer. Aber keiner konnte mir erklären, was das eigentlich ist, wie das aussieht und wie ich diese Dinger endlich einmal sehen und bedienen kann«, rief Lucys Mutter aufgebracht d azwischen.
    »Das ist auch schwierig.« Lucy wand sich. Sie stand, ohne es zu wollen, auf der anderen Seite.
    »Und wie hast du das gelernt?«, fragte ihre Mutter misstrauisch.
    »Wieso? Das kann jeder lernen, wenn er nicht so verbohrt ist wie ihr. Ihr werdet sehen, in ein paar Wochen kann ich das«, rief Nils selbstsicher dazwischen. Lucy schüttelte den Kopf.
    »Ihr seid alle zu alt dazu. Nils du auch!«, sagte sie leise. Nils sah sie an, als hätte Lucy ihm eine Ohrfeige verpasst.
    »Und wie hast du es dann gelernt?«, wiederholte die Mutter ihre Frage. Lucy konnte den Dreien nicht mehr in die Augen sehen. Sie starrte auf den Tisch, als sie leise und unsicher an twortete.
    »Ich wurde manipuliert und habe dann eine Sonderausbildung b ekommen.«
    Auch wenn kein Stuhl bewegt wurde, hatte Lucy das Gefühl, dass ihre Eltern und ihr Bruder von ihr abrückten. Als sie au fblickte, sah sie in drei misstrauische Gesichter, die sie abschätzend anblickten.
    »Was heißt manipuliert?«, fragte ihre Mutter mit kalter Sti mme. »Was haben die mit dir gemacht?«
    Lucy sah Hilfe suchend von einem zum anderen. Sie fühlte sich plötzlich wie eine Fremde.
    »Ihr wisst doch, dass ich früher eine Brille getragen habe«, sagte sie schüchtern. »Sie haben meine Augen verändert. Ich kann jetzt besser sehen als die meisten Leute auf der Erde.«
    »Und sonst?«, fragte ihre Mutter misstrauisch. »Haben sie auch an deinem Kopf herumgepfuscht?«
    Lucy suchte nach einem Ausweg, aber sie konnte einfach nicht lügen, nicht ihren Eltern gegenüber.
    »Sie haben mir Wissen eingepflanzt. Ich kann jetzt Kampftechn iken. So etwas Ähnliches wie Karate oder Kung Fu. Ich weiß vieles über unsere Galaxis, Raumschiffe und so weiter. Und sie haben mir die Fähigkeit, mit diesen virtuellen Konsolen umzugehen, eingeimpft«, sagte Lucy und sah ihre Eltern flehentlich an.
    Der Abstand wurde noch größer. Sie starrten sie an wie eine Außerirdische. Lucy wurde kalt. Ihr schossen Tränen in die A ugen.
    »Aber sie haben doch nicht meine Persönlichkeit verändert«, schluchzte sie. »Mama, Papa, ich bin immer noch euer Mä dchen.«
    Es entstand eine kurze peinliche Pause. Dann tätschelte ihre Mu tter ihre Hand und sagte sanft: »Das wissen wir doch, Lucy.«
    Lucy wusste noch, bevor der Satz im Raum verklang, dass das nicht stimmte. Es hatte sich etwas verändert, etwas Unumkeh rbares. Vielleicht ließe sich aber trotzdem auf dem Vergangenen eine neue liebevolle Beziehung

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