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Lucy im Himmel (German Edition)

Lucy im Himmel (German Edition)

Titel: Lucy im Himmel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Mohr
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schaute, sah ich, dass das Handtuch der Schwimmerin triefend nass geworden war. Zum Abtrocknen konnte sie es heute definitiv nicht mehr gebrauchen. Sie blickte nicht eben erfreut drin.
         »Haben Sie ein zweites dabei?«, fragte mein Mann freundlich.
         Sie schüttelte den Kopf.
         »Wenn Sie möchten, borge ich Ihnen eins von mir.« Ohne eine Antwort abzuwarten schwang er sich aus dem Becken. »Kommen Sie.« Gemeinsam gingen sie zur Handtuchablage, die sich in der Nähe der Duschen befand. Dort reichte er ihr großzügig das größere der beiden Tücher, die er mitgenommen hatte. Prima! Und womit sollte ich mich jetzt abtrocknen? Schließlich hatte ich auch etwas abbekommen. Ich seufzte.
         »Das ist sehr nett von Ihnen.« Sie strahlte ihn an.
         Na, das will ich aber auch meinen!, dachte ich bei mir.
         »Kein Problem. Geben Sie es mir einfach bei Ihrem nächsten Besuch zurück.«
         »Heißt das, wir sehen uns am Freitagabend?« Ihr Strahlen wurde noch intensiver.
         Er zögerte einen Moment.
         Ich heftete meine Augen auf ihn: Das ist doch eine gute Sache, wenn du jemanden hast, der dich motiviert, wieder regelmäßig schwimmen zu gehen.
         Mein Mann nickte. »Wenn mir beruflich nichts dazwischenkommt, werde ich da sein.«
         »Ich heiße übrigens Anna-Lena.«
         »Gregor.«
         Sie gaben sich die Hand, dann verabschiedete sich die junge Frau.

Sechzehntes Kapitel
    In dem Lucy sich einen gemütlichen Abend macht
     
    Im Lauf des Vormittags piepte mein Handy. Es war eine SMS. Nein, es war die SMS, die eigentlich gestern schon hätte kommen sollen. Die Kurznachricht vom technischen Kompetenzzentrum im Himmel, in der mir mitgeteilt wurde, dass ich nun auch von Menschen angerufen werden konnte. Ich freute mich und schickte Bea sofort meine Nummer.
         Unmittelbar darauf klingelte Gregors Telefon. Ohne von der vor ihm liegenden Akte aufzusehen, griff er zum Hörer und meldete sich barsch. Nach einem Augenblick lehnte er sich lächelnd in seinem Stuhl zurück.
         »Hallo Ute, das ist aber schön, dass du anrufst.« Seine Stimme war mit einem mal deutlich wärmer geworden. Es war meine Kollegin, die wir am Geldautomaten in der Bank getroffen hatten. Er hörte ihr eine Weile zu, dann meinte er: »Ja, natürlich steht meine Einladung noch. Freitagabend? Gerne.«
         Nein! Da triffst du dich mit Anna-Lena zum Schwimmen!, erinnerte ich ihn schnell.
         »Oh, warte, mir fällt gerade ein: Das ist doch nicht so gut. Freitag habe ich schon mit jemandem ausgemacht, ein bisschen zu sporteln. Ich muss endlich wieder regelmäßig was tun. In meinem Alter setzt man schnell Rost an.« Er lachte kurz. Offenbar hatte Ute ihm ein Kompliment gemacht. »Wie schaut es bei dir am Samstagabend aus?« Sie schien Zeit zu haben, denn als Nächstes fragte mein Mann, wo sie hingehen wolle. Ich platzte fast vor Neugier, weil ich ihre Antwort wiederum nicht verstand. Mein Göttergatte gab auch nichts preis, sondern erwiderte lediglich: »Einverstanden. Wenn du mir deine Adresse gibst, hole ich dich um halb acht ab.« Er kritzelte schnell etwas auf seine Schreibtischunterlage, bevor er das Gespräch beendete.
     
    Gegen Mittag kam Tobias auf einmal ins Zimmer gestürmt. »Thomas hat gerade angerufen. Wie es ausschaut, wollen die Typen in Hof das Ding heute durchziehen.«
         »Haben wir alle benötigten Genehmigungen von der Staatsanwaltschaft?«
         Tobias nickte. »Wir müssen in spätestens einer Stunde losfahren.«
         »Kein Problem, bis dahin habe ich alles erledigt, was heute unbedingt noch raus muss.« Mein Mann langte nach seinem Kalender. »Mist. Frau Middelhauve wollte nachher vorbeikommen.« Er hielt kurz inne. »Na ja, den Termin muss ich dann eben absagen. Also, geht klar, ich bin in einer Stunde fertig. Bereite du bitte alles vor.«
         Während Tobias sich abwandte, griff Gregor schon zum Telefon und tippte schnell eine Nummer ein.
         »Hallo, Frau Middelhauve, es tut mir leid, aber ich muss unseren Termin leider verlegen, ich habe einen Einsatz.«
         Was Bea darauf antwortete, konnte ich zwar nicht hören, wie ich sie einschätzte, würde sie jedoch verständnisvoll reagieren.
         Gregor meinte dann auch prompt: »Schön, dass Sie nicht sauer sind. So ist das im Leben eines Zollfahnders nun mal. Leider. Wie schaut es morgen Nachmittag bei Ihnen aus?« Er hörte ihr zu,

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