Lucy in the Sky
machen ihm schöne Augen, aber er benimmt sich wie der perfekte Freund und bemüht sich um mich. Später schleppt Jeremy uns noch in einen Nachtclub, und außer John und Nicholas, die zu ihren Freundinnen heimgehen, kommen alle mit.
Wir sichern uns einen Platz ganz hinten am Ende und stapeln unsere Mäntel und Taschen auf die Samtsitze.
Gegen 2 Uhr früh fallen James und ich nach einer halben Stunde auf der Tanzfläche auf die Bank. Er ist kein schlechter Tänzer, vor allem, wenn er ein bisschen Alkohol intus hat. Jetzt zieht er mich an sich, und wir knutschen leidenschaftlich. Als wir voneinander lassen, kommt Jeremy an den Tisch zurück und grinst uns anzüglich an.
James lehnt sich wieder vor und beginnt, an meinem Ohrläppchen zu knabbern. Dann flüstert er: »Komm, lass uns gehen.«
Ein Stück weiter sitzt Chloe und unterhält sich sehr vertraulich mit Bryce. William ist anscheinend schon gegangen. Wir bieten Chloe an, ihr ein Taxi zu rufen, aber sie hat noch keine Lust aufzubrechen, also verabschieden wir uns.
Mein hinreißender Freund und ich werden jetzt jedenfalls nach Hause gehen und absolut sensationellen Sex haben.
Kapitel 20
Um neun am nächsten Morgen klingelt das Telefon, und ich taste verschlafen nach dem Hörer.
»Hallo?«, frage ich verschlafen.
»O Mist, hab ich es schon wieder geschafft?«, ruft Molly am anderen Ende der Leitung voller Entsetzen. »Wie viel Uhr ist es bei euch?«
Lachend sage ich es ihr.
»Ach, dann ist es ja in Ordnung. Steh auf, du altes Faultier!«
Ich werfe einen Blick auf James, der grunzt und sich das Kissen über den Kopf zieht, dann schnappe ich mir meinen Morgenmantel und gehe ins Wohnzimmer. Mein Kopf dröhnt.
»Entschuldige, Molly«, sage ich. »Ich musste nur gerade das Schlafzimmer verlassen. Wir haben ziemlich gefeiert letzte Nacht.«
»Echt?«
»Ja. Aber wie geht es dir?«, frage ich, immer noch ziemlich groggy.
»Richtig gut, danke«, antwortet sie und setzt aufgeregt hinzu: »Aber vor allem hab ich Neuigkeiten.«
Mein Gott, ist sie etwa schwanger?
»Aber du bist doch nicht … «, schreie ich beinahe in den Hörer.
»Was bin ich nicht?«, fragt sie verwirrt.
»Sorry«, erwidere ich. »Red weiter.«
»Nathan kommt nach London«, platzt sie heraus.
»Oh, das weiß ich schon«, lache ich, aber sofort wird mir klar, dass ich einen Fehler gemacht habe. Molly und Sam wissen nicht, dass Nathan und ich gelegentlich telefonieren.
»Du weißt das schon?«, fragt sie erstaunt. Okay, jetzt ist es draußen, und ich muss irgendwie damit umgehen.
»Ja«, antworte ich. »Er hat mich vor ein paar Wochen angerufen und es mir erzählt.«
Jetzt wird es schwierig. Erzähle ich ihr, dass wir uns ziemlich oft unterhalten, und riskiere, dass sie Verdacht schöpft, oder wiegle ich ab und riskiere, dass sie ihn ausfragt? Oh, das Lügengespinst, das du webst, Lucy McCarthy …
»Davon hat er mir überhaupt nichts gesagt!« Molly ist total enttäuscht, dass sie nicht diejenige ist, von der ich die Neuigkeit erfahre.
»Ach weißt du, er hat wahrscheinlich gedacht, er müsste … « Ich lasse den Satz unvollendet. »Na, egal. Aber ist das nicht aufregend!?«
»Ja, Sam und ich sind unendlich neidisch. Eines Tages werden wir es aber auch schaffen rüberzukommen.«
»Unbedingt! Es ist echt mal Zeit … «
»Also«, fährt sie fort, »wenn er am letzten Samstag im September ankommt, kannst du ihn dann vielleicht abholen?«
Mein Herz setzt einen Schlag aus. »Hat er sein Ticket schon gebucht?«
»Ich dachte, du weißt Bescheid!«
»Nein, nein, ich wusste nur, dass er vorhat zu kommen … Aber … Wow. Dann kommt er also tatsächlich?«
Der letzte Samstag im September, denke ich, als ich auflege. Auf einmal bin ich total nervös. Mir ist sogar buchstäblich übel vor Nervosität. Ich werde ihn tatsächlich wiedersehen. Moment mal! Warum hat er eigentlich nicht selbst angerufen, um mir zu sagen, dass er sein Ticket gebucht hat? Jetzt bin ich schon ein bisschen verletzt. Da fällt mir zum ersten Mal ein, dass er sich womöglich auch ein bisschen komisch fühlt, mich wiederzusehen.
Kurz überlege ich, ihn anzurufen. Aber nein. Beim Gedanken, mit ihm zu reden, fühle ich mich immer noch unwohl. Ich beschließe, ihm eine SMS zu schicken.
Flug also schon gebucht? Hat Molly mir gesagt.
Ja. Weiß sie, dass wir reden?
Ja. Sorry. Ist mir rausgerutscht.
Ha ha. Macht nichts.
Ich zögere einen Moment, dann schreibe ich:
Was ist grün und wird rot, wenn man den
Weitere Kostenlose Bücher