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Lucy in the Sky

Lucy in the Sky

Titel: Lucy in the Sky Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paige Toon
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anderem marokkanisches Couscous, Kartoffelsalat, Chips, Himbeeren und Erdbeeren. Garantiert werden wir nicht alles aufessen können.
    Auf Primrose Hill ist das ganze Jahr über was los, aber jetzt, im August, herrscht ein richtiges Gedränge. Oben auf dem Berg stehen die Leute wie Zinnsoldaten und blicken auf London hinunter. Auf halber Höhe finden wir Gemma, ihren Freund Martin und Chloe, die mit noch ein paar anderen unter einem Baum sitzen. Sie haben den tragbaren Grill bereits angeheizt, und er qualmt ziemlich. Gemma hat mir eingeschärft, auf keinen Fall etwas zum Grillen mitzubringen, weil Martin schon Unmengen an Würstchen und Frikadellen besorgt habe. Und sie hat nicht gelogen.
    »Hey«, ruft sie, als sie uns kommen sieht. James hat Gemma und Chloe bei einer Eröffnungsparty einer Bar im letzten November kennengelernt und drückt beiden ein Küsschen auf die Wange. Gemma macht uns mit Martin und ihren Freunden bekannt. Martin ist groß, dünn und hat kurze schwarze Haare. Das letzte Mal habe ich ihn gesehen, als er die sturzbetrunkene Gemma von Luigis Party abgeholt hat. Heute sieht er wesentlich entspannter aus.
    Nach dem Essen, als die anderen mit einem Frisbee abgezogen sind, erkundigt sich Chloe nach Nathan.
    »Hat er seinen Flug schon gebucht?«
    »Nein, noch nicht, aber letzte Woche hat er mir eine SMS geschickt, dass sein Visum genehmigt worden ist und es ganz danach aussieht, als würde alles klappen. Aber ich hab schon seit ein paar Wochen nicht mehr mit ihm gesprochen.« Und ich habe auch sein Tape nicht gehört. Ich habe sogar einen Witz für ihn, aber ich bringe es irgendwie nicht über mich, ihn anzurufen. Was nichts damit zu tun hat, dass die letzte Telefonrechnung wahnwitzige achtzig Pfund betragen hat und ich sie vor James verstecken musste.
    »Echt?« Anscheinend überrascht es sie etwas, dass ich so zurückhaltend reagiere. »Aber du magst ihn doch immer noch, oder?«
    »Ich bin ja kein Teenager mehr«, witzle ich. Aber dann muss ich seufzen. »Weißt du, was? Ehrlich gesagt hab ich ein bisschen Angst. Ich weiß, das klingt jetzt ziemlich oberflächlich, aber bisher hab ich mich immer so angenehm entspannt gefühlt, wenn ich mit ihm am Telefon geplaudert habe. Aber jetzt, wo er womöglich herkommt … Ich weiß ja nicht mal, ob ich mich in London überhaupt noch zu ihm hingezogen fühle.«
    »Ja, das Gefühl kenne ich«, antwortet sie. »Ich hatte in Deutschland mal einen Urlaubsflirt mit einem Typen namens Franz. Als er ein paar Monate später unangekündigt in London auftauchte, bin ich fast gestorben! Ich hab überhaupt nichts mehr für ihn empfunden, und er kam mir auf einmal völlig deplatziert vor.«
    Kurz darauf kommt James zurück, lässt sich neben uns auf die Decke plumpsen und zieht mich zu sich, sodass ich an ihm lehne. Sein T-Shirt ist feucht. Ein schweißtreibendes Vergnügen, das Frisbeespielen.
    »Worüber unterhaltet ihr Mädels euch gerade?«, fragt er ein bisschen atemlos.
    »Ach, über Männer«, antwortet Chloe, und ich werfe ihr einen erschrockenen Blick zu.
    »Ach ja? Was ist denn mit den Männern?«
    »Ich brauche einen!«
    »Wirklich?«, fragt er, stützt sich auf einen Ellbogen und mustert sie mit seinem typischen frechen Lächeln. Ich setze mich auf.
    »Ja«, sagt sie. »Kennst du vielleicht ein nette paar männliche
    Singles?«
    »Tatsächlich gibt es da ein paar Kollegen«, antwortet er.
    »Ich hoffe, du meinst nicht Hector und Terence«, mische ich mich ein.
    Er lacht. »Nein, die sind nicht gut genug für Chloe«, sagt er und grinst sie dabei wieder an. Sie wird rot.
    Offensichtlich hat James heute seinen charmanten Tag.
    »Dann arrangier doch mal ein Doppeldate«, schlägt sie vor und erwidert sein Lächeln.
    Wenig später kommen auch Gemma und die anderen zurück, gefolgt von der Frisbee-Brigade.
    »Wir wollen mal runter in den Zoo. Kommt ihr mit?«, fragt sie.
    Ich sehe James an. »Nein, eher nicht. Wir waren letztes Jahr dort, stimmt’s, Schatz?«
    »Hey«, meint Martin, »habt ihr gehört, dass letzten Sommer ein paar Affen ausgebrochen sind?«
    Ich sehe ihn fragend an.
    »Stimmt.« Gemma lacht. »Totenkopfäffchen. Eins davon – ich glaube, es war ein Weibchen namens Betty – hat sich noch lange danach in Regent’s Park rumgetrieben!«
    »Siehst du, Lucy?«, sagt James selbstzufrieden. »Ich hab’s dir doch gesagt.«
    »Ja, okay.« Ich lächle ihn an und lasse ihn seinen Sieg auskosten. »Entschuldige, dass ich daran gezweifelt habe.«
     
    Am

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