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Lucy in the Sky

Lucy in the Sky

Titel: Lucy in the Sky Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paige Toon
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toll. Und Tom auch – er geht nicht einfach selbstverständlich davon aus, dass es ihm und seiner Freundin erlaubt ist, im gleichen Zimmer zu schlafen. Obwohl es das ist, was sie ganz offensichtlich seit vier Monaten tun.
    »Perfekt. Danke, Diane«, sagt er, beugt sich zu meiner Mutter hinunter und gibt ihr einen Kuss.
    Sie wird rot und scheucht ihn weg. »Ab mit euch!«
    »Der große Bruder hat einen guten Fang gemacht«, meint Nick, nachdem sie gegangen sind.
    »Lass bloß die Finger von ihr«, ermahnt Terry ihn.
    »Ich würde mich doch niemals an die Freundin meines Bruders ranmachen«, entgegnet er entrüstet.
    »Ach, das war doch nur Spaß«, lacht Terry und klopft seinem jüngeren Sohn auf die Schulter.
    Ein Jahr bevor Terry meine Mutter kennenlernte, hatte er sich von seiner Frau Patricia scheiden lassen, was anscheinend ziemlich unangenehm war. Um von allem wegzukommen, hatte er den Job in Australien angenommen, aber seine Jungs fürchterlich vermisst. Deshalb wollte er auch unbedingt nach England zurück. Am Ende verbrachten Tom und Nick mehr Zeit bei ihrem Dad als bei Patricia, die mit ihrem neuen Ehemann nach Cornwall gezogen war. Die beiden Jungs mögen ihren Stiefvater nicht besonders, und ich vermute, deshalb ist es ihrer Mum ganz recht, wenn sie bei ihrem Vater sind.
    Nachdem wir an diesem Abend lange genug darüber diskutiert haben, ob Nick die sechstausend Pfund, die er Terry für den Besuch des Monopoly-Hotels in der Park Lane zahlen muss, erlassen werden sollen oder nicht, gehe ich nach oben in mein Zimmer.
    In diesem Zimmer habe ich nur wenige Jahre gewohnt, bevor ich zur Uni gegangen bin. Mum und Terry haben den Raum frisch renoviert: Die Wände sind blassrosa gestrichen, die Vorhänge blau-weiß, von Laura Ashley. Sicher nicht ganz mein Stil, aber wenigstens habe ich ein breites Bett.
    Ich versuche James anzurufen. Er geht nicht dran, und ich lande mal wieder direkt bei seiner Voicemail. Als ich es nochmal probiere, das Gleiche: Wieder die Voicemail. Sonderbar, ich könnte schwören, dass er gesagt hat, er wolle heute Abend zu Hause bleiben. Nervös drücke ich die Wiederwahl, aber es kommt wieder die Voicemail.
    Schließlich gehe ich ins Bad und mache mich bettfertig, dann versuche ich es noch einmal.
    Und noch einmal kurz vor dem Einschlafen.
    Irgendwann gebe ich auf, aber ich schlafe schlecht und träume, dass meine Mutter mir sagt, sie hätte Krebs und Terry würde das Blut aus ihrem kranken, weißen Körper absaugen. Schluchzend wache ich auf. Es ist ungefähr sechs Uhr früh. Mein Herz klopft heftig, ich kann nicht wieder einschlafen, und nach einer Weile gehe ich im Bademantel nach unten.
    Ich schaue aus dem Küchenfenster. Inzwischen ist der Frühling wirklich da. Der Birnbaum im Garten ist übersät von rosaweißen Blüten, über dem blassblauen Himmel liegt ein nebliger Dunst. Irgendwo zwitschert eine Amsel, und auf einmal habe ich unbändig Lust, nach draußen zu gehen. Ich schlüpfe in Mums Gummistiefel. Praktischerweise haben wir annähernd die gleiche Schuhgröße. Dann ziehe ich noch ihre warme Barbour-Jacke über und schlendere so ausgerüstet den Gartenweg hinunter. Tilly und Tonker, unsere beiden Ziegen, die eine braun, die andere weiß, blöken mich an, als ich mich ihnen nähere. »Hallo, ihr beiden.« Ich strecke die Hand aus, und Tilly, die braune, kommt herüber und schmiegt ihr Gesicht dagegen. Dann öffne ich die Tür des Hühnerstalls und lasse die Hühner heraus. Lächelnd schaue ich zu, wie sie in den Garten laufen. Ich bin so gerne hier.
    Als ich ins Haus zurückkomme, ist Mum schon angezogen und in der Küche. Verwundert blickt sie auf, als ich zur Tür hereinkomme.
    »Lucy, du hast mich erschreckt! Was machst du denn um diese Zeit draußen?«
    »Ich konnte nicht mehr schlafen. Hab schlecht geträumt.« Ich will nicht sagen, was.
    »Ach, du Arme. Möchtest du einen Tee?«
    Ich widerstehe dem Impuls, ihr zu zeigen, wie Nathan Tee macht. Sie würde es sowieso nicht ausprobieren, dafür ist sie viel zu sehr Puristin.
    Nach einer Weile schlüpft Smokey, unsere graue Katze, durch die Katzentür und legt meiner Mutter eine tote Feldmaus vor die Füße.
    »Smokey!«, ruft sie entsetzt.
    »Igitt.« Ich lasse meine Mutter mit Katze und Maus allein und gehe wieder in mein Zimmer, um es noch einmal bei James zu versuchen. Sein Telefon klingelt und klingelt. Mir ist ganz übel. Wo ist er? Was macht er? Ich gehe duschen, um mich ein bisschen abzulenken, aber sobald ich fertig

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