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Lucy in the Sky

Lucy in the Sky

Titel: Lucy in the Sky Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paige Toon
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wenn ich mich in James’ Lage versetze.
    »Meinst du nicht, an einen Betrug zu denken ist fast so schlimm wie das Betrügen selbst?«, beharrt sie.
    Ich weiß genau, dass sie recht hat. Aber ich weiß nicht, was ich tun soll. Abgesehen von dem unbehaglichen Gefühl, das ich manchmal kriege, wenn James mit seinen Freunden ausgeht, hat Mum recht: Ich habe keine Anhaltspunkte. Und ich habe eindeutig eine Neigung, paranoid zu reagieren. Jedenfalls, was James angeht. Und ich hatte vor ihm nie einen festen Freund, also habe ich auch keine Erfahrungen.
    »Denk einfach mal darüber nach«, meint sie abschließend.
    »Dann wirst du schon wissen, was zu tun ist, wenn es so weit ist.«
    »Ich hoffe es, Mum. Ich hoffe es wirklich.«

Kapitel 14
    »Ich kann immer noch nicht glauben, dass wir es tatsächlich geschafft haben, zusammen nach Italien zu fahren!«, lacht Chloe. Wir sitzen auf unseren Hockern in einer angesagten Bar im Stadtteil Porta Ticinese von Mailand und bestellen zwei Wodka Sour mit Maracuja – oder
»vodka sour alla maracuja«
, wie wir schon ziemlich bald sagen können. Die italienischen Barkeeper versuchen uns mit ihren Künsten beim Cocktailmixen zu beeindrucken. Eigentlich wollen wir ihr Posing ja ignorieren, aber sie sind wirklich hübsch anzuschauen.
    Es ist ein sonniger Spätnachmittag am Samstag, Chloe und ich sind heute früh angekommen. Ein paar Stunden sind wir um die Kathedrale und in der Galleria herumgewandert, gerade waren wir im Hotel und haben uns zurechtgemacht. Na ja, genau genommen fahren wir heute das volle Programm auf. Ich trage ein knielanges dunkelgrünes Kleid, das meine Kurven sanft nachzeichnet, und Chloe hat sich für eine enge schwarze Hose und ein glitzerndes Silbertop entschieden. Meine Haare fallen locker auf die Schultern, Chloe hat ihre lange blonde Mähne mit ein paar Clips aus dem Gesicht gesteckt. Auch wenn Eigenlob stinkt: Wir sehen ganz schön heiß aus. Und nach den Blicken und Lautäußerungen der italienischen Männer zu urteilen, können wir mit unserer Einschätzung nicht ganz falsch liegen.
    »Danke, dass du bei Mandy für mich ein gutes Wort eingelegt hast«, strahlt Chloe.
    »Gern geschehen«, antworte ich. »Allein hätte es keinen Spaß gemacht, und ich will sowieso schon seit einer Ewigkeit mal mit dir und Gemma nach der Arbeit ausgehen.«
    »Wirklich?« Sie scheint sich zu freuen.
    »Ja, wirklich. Es tut mir total leid, dass ich einfach nicht dazu komme.«
    »Zu beschäftigt mit deinem tollen Freund«, grinst Chloe.
    »Mhm.«
    Dabei war es mit James ziemlich komisch am letzten Wochenende. Nach Ostern war er irgendwie zerstreut, wollte aber nicht darüber sprechen. Um ehrlich zu sein, war ich nach meinem Gespräch mit Mum auch ein bisschen in meine eigenen Gedanken vertieft und wollte ihn auch nicht wirklich drängen. Erzählt hat er mir allerdings, dass sein Dad – der ebenfalls Anwalt ist – ihn zu überreden versucht, sich noch zusätzlich zum Strafverteidiger ausbilden zu lassen. Aber mir gefällt die Vorstellung überhaupt nicht, dass er dann Vergewaltiger und Mörder und andere Verbrecher verteidigen muss.
    »Wahrscheinlich in der Hauptsache irgendwelche Kleinkriminelle, Diebe und so«, wiegelte James ab, aber das beruhigte mich überhaupt nicht. Ich hoffe, er sagt seinem Dad, er soll ihn in Ruhe lassen, der steckt seine Nase nämlich allzu gerne in die Angelegenheiten anderer Leute.
    Nach zwei Drinks sitzen Chloe und ich immer noch in der ersten Bar, statt unterwegs zu den Luigis zu sein.
    »Sollen wir überhaupt vorher was essen?«, frage ich. Eigentlich hatten wir vorgehabt, irgendwo noch Pasta zu uns zu nehmen, aber wir haben uns schon ziemlich mit den kleinen Häppchen vollgestopft, die es hier in der Bar umsonst gibt.
    »Ach nein, lass uns doch lieber noch einen Teller von diesen leckeren Minipizzen organisieren«, erwidert Chloe und macht sich gleich daran, den Barmann entsprechend zu bezirzen.
    Als wir in Gianlucas Bar eintreffen – die den schlichten Namen Eliza trägt, benannt nach seiner Frau – sind wir beide schon leicht angeheitert. Man lotst uns durch den Saal in den VIP -Bereich, der dunkel und luxuriös ist, mit Schummerlicht und einer dunkelgrau-silbernen Bar. Natürlich entdecken wir Gianluca sofort, drüben in einer schwarzen Samtnische, umgeben von hinreißenden Frauen. Ein zierliches dunkelhaariges Mädchen in einem hautengen Kleid hat ihr Bein verführerisch über seinen Schenkel gelegt. Eliza ist nirgends zu sehen.
    »Was

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